Zogajs: Sicherheitsbedenken bei Kosovo-Rückkehr

Von apa/nachrichten.at   04.Juli 2010

Am Samstag findete eine weitere Benefiz-Veranstaltung für die Zogajs in ihrer Heimatgemeinde Frankenburg (Bezirk Vöcklabruck) statt. Pfarrer Josef Friedl will die Familie aus Sicherheitsgründen „eher in einer Stadt, wo es anonymer ist“ unterbringen. „Gerade die Mutter hat große Angst.“

"Wissen nicht was sie mitnehmen sollen"

“Überall stehen Koffer herum, sie wissen nicht, was sie alles mitnehmen sollen und was nicht“, schilderte Schörkhuber die derzeitige Situation bei den Zogajs. Eine Unterkunft im Kosovo gebe es noch nicht, man sei im Gespräch mit den dortigen Behörden. „Der Mutter geht es sehr schlecht, die Kleinen wissen nicht, warum sie wegmüssen“, beschrieb Friedl die Verfassung seiner Schützlinge. Arigona zeige sich nach außen stark, aber sie weine viel.

Im Kosovo werde er die Familie weiter unterstützen, versprach Friedl. Er hat ein Spendenkonto (Kto.Nr. 2424042, BLZ 34710, Kennwort „Arigona“, lautend auf Josef Friedl) eingerichtet. Wo die Zogajs im Kosovo unterkommen, sei noch völlig unklar. Was einen Job angeht, sieht der Pfarrer ebenfalls schwarz - „bei 70 Prozent Arbeitslosigkeit“. Die beiden älteren Brüder Arigonas hätten es in zwei Jahren nicht geschafft.

Aus legalen Weg zurückkommen

Die Familie sei „fest entschlossen, auf legalem Weg zurückzukommen“, so Schörkhuber. „Die Chancen sind groß, obwohl die Voraussetzungen hoch sind“, ist er vorsichtig optimistisch. Für die Aufbringung der nötigen finanziellen Mittel und für eine Unterkunft sei gesorgt, der ehemalige Arbeitgeber von Nurie Zogaj würde sie jederzeit wieder einstellen, wenn sie nach Österreich zurückkäme, berichtete der Volkshilfe-Betreuer. Allerdings: „Würde es nicht um den Namen Zogaj gehen, gäbe es wahrscheinlich weniger Probleme.“

Die Grüne Menschenrechtssprecherin Alev Korun, die am Samstagabend ebenfalls zum „Fest für Arigona, Albin und Albona“ nach Frankenburg gekommen ist, sieht gute Chancen für die Rückkehr der Familie nach Österreich. Ihrer Ansicht nach würden die Kinder die Voraussetzungen für Schülervisa erfüllen und die Mutter könne mit einer Einstellungszusage als Saisonarbeitskraft wiederkommen. Leider sei das keine Dauerlösung, sondern „wieder eine typisch österreichische Lösung“. Die Zogajs seien zum Symbol geworden für „Gesetze, die unnötigerweise Leid produzieren“. Die Grünen wollen daher kommende Woche einen Antrag im Parlament einbringen, wonach Asylwerber nach fünf Jahren Bleiberecht bekommen, wenn ihr Verfahren unverschuldet so lange gedauert hat oder sie Kinder in Ausbildung haben.