Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Testserie mit selbstfahrendem Minibus in Salzburg vor Genehmigung

Von nachrichten.at/apa, 14. Dezember 2016, 16:07 Uhr
bilder_markus
Präsentiert wurde der Minibus Mitte Oktober. Bild: (APA/BARBARA GINDL)

SALZBURG. Mitte Oktober 2016 rollte erstmals ein Minibus ohne Lenkrad und Fahrer durch die Salzburger Altstadt.

Auf kurzer Strecke, noch etwas ruckelig, mit acht Kilometer pro Stunde. Nun soll aus der Testfahrt ein ausgedehnter Pilotversuch werden, der Bescheid des Verkehrsministeriums wird demnächst erwartet. Das langfristige Ziel: Die Zahl der Privatautos im Verkehr soll durch das automatisierte Fahren reduziert werden.

"Wir sind mit der Gestaltung der Mobilität wie wir sie kennen am Ende. Es braucht neue Angebotsformen und hier können die neuen Technologien möglicherweise helfen", sagte Martin Russ, Geschäftsführer der AustriaTech, am Dienstagabend bei einer Diskussionsrunde der Plattform Digitales Salzburg. Das Verkehrsministerium hatte zuletzt angekündigt, alle drei Anträge für Tests mit selbstfahrenden Fahrzeugen auf öffentlichen Straßen in Österreich zu bewilligen. Einer der Zuschläge ging dabei an die landeseigene Forschungsgesellschaft Salzburg Research für Versuche mit automatisierten Minibussen.

"Technisch sind die selbstfahrenden Kleinbusse bereit für Tests in der realen Welt. Sie fahren zuverlässig, erkennen Hindernisse, bremsen selbstständig", erklärte Karl Rehrl, Leiter des Forschungsschwerpunktes Mobilität bei Salzburg Research. "Wir wollen durch das Pilotprojekt zunächst die Technik kennenlernen und das Fahrzeug auf unterschiedlichen Strecken ausprobieren." Für die Tests dürfte dabei wie schon im Oktober wahrscheinlich ein fahrerloser Elektro-Minibus des französischen Herstellers Navya eingesetzt werden.

Vom Regelbetrieb sei man aber noch weit entfernt. "Derzeit braucht es rechtlich bei Tests auf öffentlichen Straßen noch einen Operator, der im Notfall eingreifen kann. Wir wollen mittelfristig aber ohne jeglichen Fahrer testen." Im kommenden Jahr werde es vor allem darum gehen, wie man das Fahrzeug programmiere und Daten sammle, welche Situationen im Probebetrieb auftauchen können und wie der Bus drauf reagiere. "Es gibt etwa noch keine Erfahrungen, wie sich der Minibus im Winter verhält. Was macht das fahrerlose Fahrzeug, wenn es etwa auf einer abschüssigen Straße bei Schnee und Eis unterwegs ist?", fragte Rehrl.

Bei der Diskussion am Dienstag wurde auch klar, dass selbstfahrende Fahrzeuge wohl kein Allheilmittel für das staugeplagte Salzburg sein dürften. "Das Problem des begrenzten Straßenraums wird man durch automatisierte Busse nicht lösen", sagte Johannes Gfrerer vom Salzburger Verkehrsverbund. "Im urbanen Raum liegt die Zukunft eher im schienengebundenen Linienverkehr." In ländlichen Gebieten könnten automatisierte Fahrzeuge allerdings die Lücke zwischen dem Wohnort und der nächsten Haltestelle schließen - als Zubringer zum Postbus oder zur S-Bahn. Diese sogenannte erste (oder letzte) Meile ist oft der Grund, warum Menschen mit dem Auto fahren und nicht auf den Öffentlichen Verkehr umsteigen. "Mit selbstfahrenden Bussen lassen sich die Zubringer-Intervalle verkürzen und Kosten reduzieren, weil der Fahrer wegfällt."

Für die Salzburg Research ist darum etwa ein Versuch in Koppl (Flachgau) vorstellbar, wo der fahrerlose Bus testweise zwischen dem Ortszentrum und der Postbus-Haltestelle an der nahen Wolfgangsee-Bundesstraße verkehren könnte. Auch eine Verbindung zwischen den Salzburger Stadtteilen Itzling und Lehen über einen Salzachsteg böte sich für Probefahrten an. "Wir haben hier an der Austraße eine enge Brücke, Radfahrer, Fußgänger, einen Bahnübergang und einen Kreisverkehr, auf die das Fahrzeug Rücksicht nehmen muss", sagte Rehrl.

Das Salzburger Projekt verfolge im Gegensatz zum gleichfalls bewilligten Projekt des steirischen Automobilzulieferers AVL List nicht primär wirtschaftspolitische Ziele. "Es geht weniger um Wertschöpfung, als um die Zukunft der Mobilität. Wir sollten das Themenfeld nicht alleine Konzernen überlassen", so Rehrl.

mehr aus Aktuelle Meldungen

Bleischürzen bei Röntgen haben ausgedient

Schwanenplage am Attersee kommt Landwirte teuer zu stehen

Fusion unterm Giebelkreuz: Neue Raiffeisenbank Region Traun-Alm

Lkw stürzte in die Gusen: Lenker (33) überstand spektakulären Unfall leicht verletzt

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen