Tests im Abwasser entlarven Drogenhochburgen
Zum dritten Mal ist 2013 in europäischen Städten Abwasser auf Spuren von Drogen analysiert worden, teilte das Wasserforschungsinstitut Eawag am Dienstag mit. Die Proben wurden auf Kokain, Amphetamine, Crystal Meth, Cannabis und Ecstasy untersucht, die Resultate im Fachjournal "Addiction" veröffentlicht.
Die belgische Stadt Antwerpen landete bei Kokain auf Platz eins vor Amsterdam (Niederlande) und Zürich (Schweiz). Berücksichtige man die Reinheit der Drogen und den Stoffwechsel, seien beispielsweise in Zürich täglich rund 1,6 Kilogramm Kokain konsumiert worden, berichtete die Eawag. Offen blieb vorerst, ob eine vergleichsweise hohe Reinheit des Kokains, ein höherer Pro-Kopf-Konsum oder eine größere Zahl von Konsumenten die Befunde erklären.
Prag und Budweis bei Crystal Meth ganz vorne
Bei Crystal Meth waren die tschechischen Städte Prag und Budweis sowie Norwegens Hauptstadt Oslo Spitzenreiter. Die niederländischen Städte Eindhoven, Utrecht und Amsterdam lagen bei Ecstasy mit Abstand an der Spitze. Am meisten Cannabis-Spuren wurden in Novi Sad (Serbien), Amsterdam und Paris entdeckt.
Wie zu erwarten, schwankte vor allem der Konsum der Freizeitdroge Ecstasy im Wochenverlauf und nahm am Wochenende stark zu. Einen signifikanten, wenn auch kleineren Unterschied zwischen Arbeitstagen und Wochenende gab es auch bei Kokain.
Der Vorteil der Abwasseranalysen liegt laut Mitautor Christoph Ort von der Eawag darin, dass sie wesentlich schneller und häufiger zu vergleichbaren Daten führen als Drogenmonitoring-Programme. Da diese nur geringe Fallzahlen untersuchten, sei aus ihnen schwer zu schließen, wie viele Menschen in einer bestimmten Region innerhalb eines Jahres eine Droge konsumierten.
Österreich wurde nicht untersucht