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Stuttgart bekommt ersten grünen Oberbürgermeister

Von nachrichten.at/apa, 22. Oktober 2012, 15:04 Uhr
Fritz Kuhn
Fritz Kuhn (Mitte), seine Frau Waltraud (rechts) und Ministerpräsident von Baden-Wuerttemberg Winfried Kretschmann (links). Bild: epa

STUTTGART. Grüner Triumph in Stuttgart (Baden-Württemberg): Fritz Kuhn erobert für seine Partei den ersten Oberbürgermeister-Posten in einer deutschen Landeshauptstadt. Für die CDU ist dieses Wahlergebnis eine dicke Niederlage.

Um 19.14 Uhr stand fest, was viele schon lange geahnt haben: Stuttgart wird grün - ganz grün. Nachdem die CDU vor eineinhalb Jahren bereits das Amt des Ministerpräsidenten an die Grünen verlor, muss sie nun auch den Oberbürgermeister-Posten an die Konkurrenz abgeben.

Grünen-Realpolitiker Fritz Kuhn (57) wird erster Rathauschef seiner Partei in einer deutschen Landeshauptstadt überhaupt. Während die Grünen den Triumph am Sonntag ausgelassen feiern, hat die Stimmung bei der Südwest-CDU einen weiteren Tiefpunkt erreicht. 38 Jahre lang hatte sie den OB-Sessel inne - nun ist auch der futsch.

Der von CDU, FDP und Freien Wählern aufgestellte parteilose Kandidat Sebastian Turner (46) lag mit 45,3 Prozent der Stimmen weit abgeschlagen auf dem zweiten Platz. Kuhn war ihm mit 52,9 Prozent um Nasenlängen voraus. Er profitierte auch davon, dass die von der SPD aufgestellte Kandidatin Bettina Wilhelm und der Stuttgart-21-Gegner Hannes Rockenbauch im zweiten Wahlgang nicht mehr angetreten waren.

Ein Großteil der Stimmen für Wilhelm und Rockenbauch dürften nun auf Kuhn entfallen sein - die SPD hatte zum zweiten Wahlgang ausdrücklich für den Grünen geworben. Turner sieht dies als einen Grund für seine Wahlniederlage. Der Plan des Werbeprofis, das bürgerliche Lager noch stärker für sich zu mobilisieren, ging nicht auf.

So schließt sich ein Kreis dort, wo er vor mehr als 30 Jahren seinen Anfang genommen hatte: Es war in Baden-Württemberg, wo die Grünen 1980 ihren Bundesverband gründeten und das erste Mal in einem Flächenland in einen Landtag einzogen. Fritz Kuhn war damals dabei, bevor er in der Bundespolitik als Partei- und Fraktionschef Karriere machte.

Schon 1996 schickten sich die Grünen an, in Stuttgart den Oberbürgermeister zu stellen. Doch Rezzo Schlauch - ebenfalls ein ausgewiesener Realo - lag damals knapp hinter Wolfgang Schuster (CDU), der die Stadt bis jetzt führt und nicht für eine dritte Amtszeit zur Verfügung stand. Im Gemeinderat sind die Grünen bereits seit 2009 stärkste Kraft.

Mit Riesenjubel, zahlreichen Umarmungen, einem Blumenstrauß und einem großen Lebkuchenherz wurde Kuhn am Sonntagabend im Rathaus empfangen. Zusammen mit dem grünen Ministerpräsident Winfried Kretschmann bahnte sich Kuhn mühsam den Weg durch die Menschen. "Es war ein sehr langer und harter Wahlkampf" ruft er. Dann macht er klar, dass er die Gräben, die auch im Wahlkampf entstanden sind, zuschütten möchte. "Ich bin einer für ganz Stuttgart", greift Kuhn das Motto von seinen Wahlplakaten auf. Kretschmann, der Kuhn seit rund 30 Jahren kennt, gratuliert zu dem "grandiosen Erfolg".

Kuhn bezeichnet sich als wertkonservativ und als bürgerlich - im Sinne eines Menschen, der sich in die Belange des Gemeinwesens einmischt. Kretschmann, der sich als "Landesvater" ungebrochener Popularität erfreut, geht wandern, ist Naturfreund und Mitglied in einem Schützenverein. Mit dieser Bodenständigkeit kommen die Realos offensichtlich auch im gutbürgerlichen Milieu an.

Ihre Stärke dürfte auch etwas mit der Schwäche der anderen zu tun haben: Die Südwest-CDU hat sich noch nicht von der verlorenen Landtagswahl erholt. Die Nachwehen des umstrittenen EnBW-Milliardendeals unter dem damaligen Regierungschef Stefan Mappus (CDU) beschäftigen bis heute Öffentlichkeit und Landtag.

Der Streit um das Bahn-Megaprojekt Stuttgart 21 hat zwar an Sprengkraft verloren, ist aber noch nicht ganz beigelegt. Turner befürwortet das Vorhaben grundsätzlich - Kuhn gilt als Kritiker. Der Grüne will aber das Ergebnis der Volksabstimmung aus dem Herbst 2011 akzeptieren, in der die Baden-Württemberger mehrheitlich für den Weiterbau stimmten.

 

Links

Informationen zum Projekt Stuttgart21

Website der Stuttgart21-Gegner

 

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3  Kommentare
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Ameise (45.683 Kommentare)
am 22.10.2012 19:39

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( Kommentare)
am 22.10.2012 16:08

für die Bahn Umbauten des Stuttgart 21 zahlen und ertragen MÜSSEN !

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Bergonzi (4.578 Kommentare)
am 22.10.2012 15:42

die armen Stuttgartner die werden schön schauen, so er richtig ALTLINKER Pseudogrüner!!

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