Studie zu Missbrauch im Stift Kremsmünster erscheint als Buch
KREMSMÜNSTER. Die Studie zu den Missbrauchsfällen im oberösterreichischen Stift Kremsmünster, die das Münchner Institut IPP im Auftrag des Klosters erstellt hat, erscheint diese Woche als Buch. Das Stift hatte sich anfangs gegen eine Publikation gestellt.
Das Stift hatte das Ergebnis zwar auf seiner Website veröffentlicht, der von den Autoren und von Betroffenen gewünschten Veröffentlichung in Buchform aber nur nach längerer Diskussion zugestimmt.
In der auf Interviews basierenden Studie wurden 350 Fälle sexueller, körperlicher oder psychischer Gewalt ausgemacht, 24 Personen wurden beschuldigt - ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Juristisch blieb nach der 2010 aufgedeckten Affäre nicht viel hängen, weil die meisten Fälle bereits verjährt waren. Nur ein heute 83-jähriger Ex-Pater wurde zu zwölf Jahren Haft verurteilt.
Heiner Keupp, Florian Straus, Peter Mosser, Wolfgang Gmür, Gerhard Hackenschmied, "Schweigen - Aufdeckung - Aufarbeitung. Sexualisierte, psychische und physische Gewalt im Benediktinerstift Kremsmünster", Verlag Springer VS, Softcover ISBN 978-3-658-14653-5, 374 Seiten, 61,67 Euro; eBook ISBN 978-3-658-14654-2, 46,99 Euro