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Steuerreform 2016 - Die Eckpunkte

Von nachrichten.at/apa, 16. Juni 2015, 13:52 Uhr

WIEN. Die Regierung hat die letzten Details der Steuerreform 2016 fixiert. Das fünf Milliarden Euro schwere Paket geht ans Parlament, wo es noch vor der Sommrepause beschlossen wird. Hier die wichtigsten Inhalte.

Lohnsteuertarife

Herzstück des Pakets ist die Tarifreform: Statt bisher drei gibt es künftig sechs Lohnsteuerstufen. Die Steuerfreigrenze bliebt bei 11.000 Euro zu versteuerndem Jahreseinkommen. Für Einkommensteile zwischen 11.000 und 18.000 Euro gilt ein Eingangssteuersatz von 25 Prozent (derzeit 36,5) . Die nächste Stufe gilt bis 31.000 Euro, hier sind 35 Prozent fällig. Die dritte Stufe (31.000 bis 60.000 Euro) wird mit 42 Prozent besteuert, die vierte Stufe (bis 90.000) mit 48 Prozent. Für Teile darüber gilt ein Satz von 50 Prozent. Ab einer Mio. Euro Jahresverdienst steigt der Spitzensteuersatz auf 55 Prozent, diese Abgabe wird allerdings auf fünf Jahre begrenzt eingeführt. Für ein Monatsbrutto von 2.100 Euro soll ein jährliches Plus von 900 Euro herausschauen. Diese Entlastung kostet 4,9 Mrd. Euro.

Die Höchstbeitragsgrundlage zur Sozialversicherung wird außertourlich um etwa 100 Euro angehoben.

Negativsteuer

Für all jene, die unter der Steuerfreigrenze verdienen, wird die Negativsteuer von derzeit 110 auf maximal 400 Euro ausgeweitet, Kleinpensionisten kommen erstmals in den Genuss einer Steuergutschrift von maximal 110 Euro. Teile dieser Erhöhung werden nicht erst 2016, sondern schon 2015 zur Anwendung kommen.

Familien

Für Familien wird der Kinderfreibetrag von 220 auf 400 Euro aufgestockt. Das kostet 100 Millionen Euro.

Wirtschaft

Für die Wirtschaft gibt es ein Paket, das im ersten Jahr 100, ab dem zweiten dann 200 Millionen Euro schwer ist - diese sollen etwa in die Ausweitung der steuerlichen Begünstigung der Mitarbeiterbeteiligung oder ein Finanzierungspaket für kleine und mittlere Unternehmen fließen.

Selbstfinanzierung

Durch die konjunkturbelebenden Effekte der Steuerreform soll diese sich zum Teil selbst finanzieren. Die Regierung rechnet hier mit Mehreinnahmen von etwa 850 Millionen Euro.

Bekämpfung von Steuer- und Sozialbetrug

Der größte Brocken der Finanzierung soll aus dem Bereich der Betrugsbekämpfung hereinkommen. Die Regierung erwartet sich 900 Mio. Euro durch die Einführung der Registrierkassenpflicht - in Kombination mit einer Belegpflicht. Weitere 700 Mio. Euro soll die Lockerung des Bankgeheimnisses einbringen. Weitere 200 Millionen Euro soll die Bekämpfung von Sozialbetrug bringen, 100 Millionen Euro werden im Bereich Mehrwert- und Mineralölsteuerbetrug erwartet.

Einsparungen bei Förderungen und Verwaltung

Dieser Punkt ist noch recht unkonkret, hier sollen v.a. Förderungen durchforstet werden. Ein Drittel des Volumens soll die Bundesländer betreffen, zwei Drittel den Bund. Die Einnahmen daraus sollen sich auf 1,1 Milliarden Euro belaufen.

Streichung von Steuerausnahmen

Diese Maßnahme soll 900 Millionen Euro einbringen. Die Anhebung bei einigen derzeit begünstigten Mehrwertsteuersätzen von derzeit zehn auf 13 Prozent (u.a. Hotelübernachtungen, Tierfutter, Museum- und Theaterkarten oder Blumen) soll 26 Millionen Euro in die Staatskassen spülen. Die Höherbesteuerung von privat genutzten Dienstwagen soll 15 Millionen bringen, der Rest soll sich aufteilen auf das Auslaufen der Absetzmöglichkeiten bei Wohnraumbeschaffung und die Reduzierung des Abschreibungssatzes von gewerblichen Immobilien.

Vermögensbezogene Steuern

Vermögensbezogene Steuern sollen insgesamt etwa 350 Millionen Euro einbringen. Gefallen ist hier der SPÖ-Wunsch nach Wiedereinführung von Vermögens- sowie Erbschafts- und Schenkungssteuern. Stattdessen wird die Kapitalertragssteuer (KESt) auf Dividenden erhöht, die derzeit bei 25 Prozent liegt - und zwar auf 27,5 Prozent. Gleichzeitig steigt der Spitzensteuersatz auf 55 Prozent. Nicht angetastet werden soll aber die Kapitalertragssteuer auf Sparbuch-Zinsen. Angehoben werden sollen auch die Immobilien-Ertragssteuer - von 25 auf 30 Prozent.

Auch bei der Grunderwerbssteuer gibt es eine Anhebung - die auch das Erben und Schenken von Immobilien verteuern wird. Künftig soll die Steuer auch bei der Weitergabe innerhalb der Familie nach dem Verkehrswert und nicht nach dem günstigeren dreifachen Einheitswert der Immobilie berechnet werden. Erben von kleineren Immobilien sollen dennoch besser aussteigen: Angedacht ist nämlich die Senkung des derzeit für Familien geltenden Steuersatzes von zwei auf 0,5 Prozent für Vermögensteile unter 250.000 Euro. Für Werte zwischen 250.000 und 400.000 Euro soll es einen Steuersatz von zwei Prozent geben, alles über 400.000 Euro soll künftig mit 3,5 Prozent besteuert werden. Für Unternehmensübertragungen wird der Freibetrag deutlich erhöht - von 365.000 auf 900.000 Euro. Gleichzeitig wird der Steuersatz mit 0,5 Prozent gedeckelt. Die Steuer soll insgesamt 35 Mio. Euro einbringen und für die kommunale Infrastruktur zweckgebunden sein.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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( Kommentare)
am 21.07.2015 11:28

Leider wird bei der Steuerreform auch verschwiegen, daß Häuslbauer ebenfalls stark betroffen sind und wesentlich weniger beim Finanzamt geltend machen könnnen.
Unterm Strich keine Erleichterung, wurscht, ob ich es aus der linken oder rechten Hosentasche zahlen muß.

Ich hoffe nur, daß es dem Großteil der Bevölkerung anders geht und tatsächlich mehr im Börserl bleibt, aber ich bezweifel es.

Meiner Meinung nach, ist die Steuerreform eine Augenauswischerei, die Herren Politiker sollten bei den Ausgaben das Sparen beginnen, dann würde auch mehr in der Staatskasse bleiben.

Warum ist die KFZ Steuer noch immer gedeckelt bei Euro 950/Jahr, egal, ob ich einen Passat mit 150PS oder eine 500PS starke S-Klasse fahre?

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 17.06.2015 12:19

Die "kalte Progression" wird aber weiter nicht abgeschafft, was dazu führt, dass nach der Einführung der Tarifreform wieder die Steuerlast Jahr für Jahr ungebremst steigen wird.

Speziell für Wenig-Verdiener macht die prozentuelle Erhöhung durch die "kalte Progression" besonders viel aus, so dass die Lohnsteuer pro Jahr ca. 2-3 x so stark steigt, wie das Netto-Einkommen (in Prozent gerechnet).

Der Staat wird also weiter bei jeder Lohnerhöhung abzocken und kommt trotzdem nicht mit den Steuer-Einnahmen aus!

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oberthom (3.062 Kommentare)
am 16.06.2015 17:08

steuerreform 2016 - die eckpunkte für die dummen spö wähler schnell erklärt.

faymann: wir geben euch 5 milliarden, spö wähler jubeln, faymann wärend dem jubel: dafür nehmen wir euch auf anderer seite 10 milliarden, spö wähler jubeln noch immer.

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