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Spielsüchtiger bekommt 372.000 Euro von Novomatic

Von nachrichten.at/apa, 15. Juni 2016, 11:06 Uhr

WIEN. Der niederösterreichische Novomatic-Konzern hat neuerlich eine Niederlage vor Gericht erlitten. Ein Niederösterreicher, der sein gesamtes Vermögen verspielt hatte, verklagte das Glücksspielunternehmen auf Rückzahlung seiner erlittenen Verluste.

Er bekam in erster Instanz recht, Novomatic muss ihm 372.220 Euro rückerstatten, so das Landesgericht Wiener Neustadt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Novomatic überlegt, dagegen vorzugehen. "Wir prüfen dieses Urteil im Hinblick auf eine Berufung, da erstinstanzliche Urteile zu diesem Themenkomplex - wie sich in der Vergangenheit gezeigt hat - von der Rechtsmittelinstanz besonders genau überprüft werden und auch schon vollumfänglich zu unseren Gunsten aufgehoben und damit Klagen rechtskräftig abgewiesen wurden", so Konzernsprecher Hannes Reichmann am Mittwoch auf APA-Anfrage.

Begründet hat das Landesgericht Wiener Neustadt seine am 14. Juni ergangene Entscheidung mit der mangelnden Geschäftsfähigkeit des Spielers. Der 55-jährige Niederösterreicher, ein Polizeibeamter in Pension, hat jahrelang fast täglich bis zu 15 Stunden an Automaten gespielt. "Sein gesamtes Vermögen wurde aufgebraucht. Seine beiden Kinder mussten auf Matratzen schlafen, weil Geld für ein neues Bett nicht vorhanden war. Am Ende verspielte er sogar das Geld für das Begräbnis seines Vaters", so "Automatenkläger" Thomas Sochowsky zur APA.

Sochowsky war früher Geschäftspartner von Novomatic, geht aber seit Jahren gerichtlich gegen den weltweit tätigen Konzern aus Gumpoldskirchen vor. Er vertritt laut Eigenangaben rund 240 Spieler, die bei Novomatic Geld verzockt haben und sich dies via Klage zurückholen wollen. Im Erfolgsfall kassiert er 10 bis 20 Prozent des erstrittenen Betrags.

Zwölf Spielerklagen aktuell

Aktuell hat Anwalt Peter Ozlberger zwölf Spielerklagen eingebracht, so Sochowsky. Bisher liegen drei Urteile vor: Vergangene Woche wurde Novomatic mündlich zur Zahlung von 105.000 Euro an einen Spieler verdonnert. Novomatic hat bereits angekündigt, dagegen zu berufen. In einem anderen Verfahren hatte das Erstgericht dem Kläger ebenfalls recht gegeben, die zweite Instanz wies die Klage jedoch ab. Nun ist der Oberste Gerichtshof (OGH) am Zug. In dem Verfahren geht es um die Gesetzmäßigkeit der Automaten.

Novomatic-Sprecher Reichmann verwies darauf, dass es sich bei all diesen Verfahren um Fälle nach der alten Rechtsordnung handle. Seit das neue Glücksspielgesetz (GSpG) in Kraft ist, "wäre das nicht mehr möglich". Mit der GSpG-Novelle 2010 wurden unter anderem Höchsteinsätze an Automaten neu geregelt, auch fällt jetzt das sogenannte kleine Glücksspiel, also das Zocken an einarmigen Banditen, unter das Bundesgesetz, früher war es Ländersache. Mit dem neuen GSpG gibt es aber seit Anbeginn juristische Probleme.

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6  Kommentare
6  Kommentare
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goldfinger1707 (5.658 Kommentare)
am 16.06.2016 12:20

Ich hoffe, dass Novomatic tatsächlich blechen muss... Denn diese Spielautomaten sind, gelinde gesagt, staatlich tolerierter Betrug an Spielkranken...

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jowmosc (1.401 Kommentare)
am 16.06.2016 10:43

bei so viel geld das der glückliche nun hat er auch nicht finanziell besachwaltert werden braucht..ansonsten täglich 15 euro die nächsten 30 jahre.

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Almroserl (7.529 Kommentare)
am 15.06.2016 15:12

Der 55-jährige Niederösterreicher, ein Polizeibeamter in Pension, hat jahrelang fast täglich bis zu 15 Stunden an Automaten gespielt.

WARUM war der in Pension ? BURNOUT ???
Und das ist der Polizei VORHER NICHT aufgefallen ?
und hat es nicht verhindert ?

Also diesen Menschen Geld zurückzugeben ist schon pervers.

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2good4U (17.526 Kommentare)
am 15.06.2016 14:05

Ich bin es ja schon fast leid immer den Schlaumeier zu spielen, aber die Schlagzeile "Spielsüchtiger bekommt 372.000 Euro von Novomatic" und der Text "Das Urteil ist nicht rechtskräftig." widersprechen sich.

Ob der Spielsüchtige das Geld bekommt zeigt sich erst wenn es ein rechtskräftiges Urteil gibt!
Sollte eine Berufung zu Gunsten der beklagten Partei ausfallen bekommt er genau gar nichts.

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jungerstock (262 Kommentare)
am 15.06.2016 11:33

Das Geld bitte gleich an den Casino-Eingang liefern. Der Herr wartet dort darauf *fg*

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gscheidle (4.095 Kommentare)
am 15.06.2016 11:19

Der 55-jährige Niederösterreicher, ein Polizeibeamter in Pension, hat jahrelang fast täglich bis zu 15 Stunden an Automaten gespielt.

Ein Klassiker!

Wie verlässlich kann ein Süchtiger, in diesem Fall ein Spielsüchtiger (POLIZIST)sein, der 15 Stunden am Automaten hängt?
Mit 55 in Pension und mit 66 gehts erst richtig los?????????
Fragen über Fragen!

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