Schmieraktion in KZ-Gedenkstätte - 5.000 Euro für Hinweise
MAUTHAUSEN. Nach der Schmieraktion an der Mauer der KZ-Gedenkstätte Mauthausen hat das Innenministerium 5.000 Euro Belohnung für Hinweise ausgelobt, die zur Klärung der Tat führen.
"Hasstiraden und Ausländerfeindlichkeit haben in Österreich nichts zu suchen", sagte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Dienstag.
Zweckdienliche Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, nehmen das Landesamt für Verfassungsschutz Oberösterreich, Telefonnummer 059 133 40 - 8033 oder jede andere Sicherheitsdienststelle entgegen.
Die Schmieraktion ist am Tag vor der großen Befreiungsfeier am Samstag bekannt geworden - wir berichteten. Auf einer Länge von 20 und einer Höhe von zwei Metern wurde mit schwarzem Lackspray "Türkenrass ab ins Gas" und "Sieg heil" auf die Mauer geschrieben, daneben war ein Hakenkreuz zu sehen. Die Polizei ermittelt wegen eines Verstoßes gegen das NS-Verbotsgesetz. Am Friedhof der Mühlviertler Gemeinde wurde zudem ein türkisches Kindergrab mit einem Hakenkreuz beschmiert. Auch hier wurde schwarzer Lack benutzt. Die Exekutive geht davon aus, dass ein Zusammenhang bestehen könnte.
Bisher hat die Polizei offenbar keine heiße Spur, was die hohe Belohnung erklären dürfte. Die Ausforschung der Täter habe Priorität, betonte Mikl-Leitner, "wir gehen daher mit Nachdruck gegen jegliche rassistischen und neonazistischen Tendenzen vor." SPÖ-Bürgermeister der Region Mauthausen hatten nach der Schändung ein "entschlossenes Handeln gegen Rechts" eingefordert. Die Grünen wollen, dass der Landessicherheitsrat wieder aktiviert wird.