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Pfeiffer fädelte kurz vor Zielpunkt-Pleite Immobilienkauf ein

Von nachrichten.at/apa   27.November 2015

Zeitgleich mit der Anmeldung des Verkaufs des Großhandelsbetrieb C+C Pfeiffer an Transgourmet, eine Tochter des Schweizer Handelskonzerns Coop, reichte Pfeiffer den Immobiliendeal bei der Kartellbehörde ein.

Es handle sich dabei um die "Optimierung des Immobilienportfolios", sagte Pfeiffer-Sprecherin Martina Macho am Freitag zur APA. Mit der Zielpunkt-Pleite und dem Transgourmet-Deal hänge das geplante Immobiliengeschäft nicht zusammen, beteuerte die Unternehmenssprecherin. Die beiden Anmeldungen bei der BWB erfolgten einen Tag vor der Ankündigung, die Tochter Zielpunkt in die Insolvenz zu schicken.

Keine Details

Über die Details des Immobilienkaufes wollte Macho keine Auskunft geben. Es sei Stillschweigen über sämtliche Vertragsinhalte vereinbart worden. Somit sind sowohl die betreffenden Immobilienobjekte als auch das Volumen der Deals unbekannt. Laut BWB betrifft die avisierte Transaktion den Erwerb der TREI Real Estate Austria GmbH mit Firmensitz in Wien, welche 100 Prozent an LIP Löwa Immobilien Pool GmbH hält, durch die Pfeiffer HandelsgmbH mit Sitz in Traun.

Laut der im Firmenbuch hinterlegten Bilanz verfügte die TREI Real Estate Austria Ende 2014 über fast keine Schulden, die Verbindlichkeiten betrugen lediglich rund 250.000 Euro. Gleichzeitig wies die Gesellschaft aber ein Anlagevermögen von fast 28 Mio. Euro aus. Dazu kommen 3,7 Mio. Euro in Form von Barmittel und Bankguthaben. Das Eigenkapital machte 93,4 Prozent der Bilanzsumme von über 32 Mio. Euro aus. Der Bilanzgewinn 2014 betrug 10,5 Mio. Euro, davon waren 8,1 Mio. Euro Gewinnvorträge aus früheren Jahren.

Die TREI Real Estate Austria gehört derzeit dem deutschen Handelskonzern Tengelmann, der mit zwei seiner Marken, "Kik" und "Obi", auch in Österreich vertreten ist. Laut "FirmenCompass" hieß die österreichische TREI-Gesellschaft früher Löwa Warenhandel Gesellschaft m.b.H. und ist auch mit der Unternehmensgeschichte von Zielpunkt verwoben. Wie aus einem Generalversammlungsbeschluss aus dem Jahr 2000 hervorgeht, wurde der "Teilbetrieb Zielpunkt" im September des selben Jahres abgespalten.

"LÖWA" ist auch der Name, unter dem Zielpunkt in den späten 1960er-Jahren seinen Ursprung genommen hat. In den frühen 70ern ging "LÖWA" an Tengelmann. Im Mai 2010 übernahm schließlich der deutsch-luxemburgische Finanzinvestor BluO. Als Sanierer wurde der Deutsche Jan Satek geholt, der Zielpunkt im Februar 2012 im Rahmen eines Management-Buy-outs übernahm. Kurz nach Satek stieg Pfeiffer mit knapp einem Viertel ein. 2014 übernahm Pfeiffer Zielpunkt zur Gänze. Seit Mittwoch ist Zielpunkt zahlungsunfähig.

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