Nach Mord bei Gay Pride: Konsequenzen bei Jerusalemer Polizei
JERUSALEM. Nach der Ermordung einer Jugendlichen bei einer Homosexuellen-Parade in Jerusalem und den massiven Vorwürfen gegen die Polizei werden Konsequenzen gezogen.
Sechs ranghohe Beamte sollen ihre Posten verlieren, wie die Polizei am Sonntagabend mitteilte. Eine interne Untersuchung hatte erhebliche Versäumnisse bei den Sicherheitsbehörden enthüllt.
Der religiöse Fanatiker Yishai Shlissel hatte bei der Parade Ende Juli die 16-jährige Shira Banki niedergestochen, die wenige Tage später ihren Verletzungen erlag. Mehrere weitere Teilnehmer der Parade hatte der 39-Jährige verletzt. Der ultraorthodoxe Jude muss sich wegen Mordes und schwerer Körperverletzung verantworten.
Schon 2005 hatte er bei der Gay Pride Parade in Jerusalem mit einem Messer drei Menschen verletzt. Kurz vor seiner Wiederholungstat war er nach einer zehnjährigen Haftstrafe aus dem Gefängnis entlassen worden. In Israel war scharfe Kritik am Verhalten der Sicherheitskräfte laut geworden, weil es dem einschlägig Vorbestraften trotz erneuter Drohungen gelungen war, bis zu dem Umzug durch die Innenstadt vorzudringen.