Mutmaßlicher Kriegsverbrecher in Belgrad festgenommen
BELGRAD. In einem Belgrader Vorort ist Freitag nach mehrjähriger Flucht ein mutmaßlicher Kriegsverbrecher festgenommen worden. Dem einstigen Angehörigen der Milizeinheit "Schakale", Sinisa M., einem aus Kroatien stammenden Serben, wird der Mord an elf albanischen Zivilisten im Kosovo angelastet.
Es geht um ein im Mai 1999 im westkosovarischen Dorf Cuska (albanisch:Qyushk) begangenen Kriegsverbrechen.
Vor einem Belgrader Gericht läuft seit Dezember ein Verfahren gegen mehrere einstige Angehörige derselben Milizeinheit wegen des Massakers an 44 albanischen Zivilisten in diesem Dorf. Unter den Opfern von Cuska befand sich auch der Vater des damaligen Generalstabchefs der "Befreiungsarmee des Kosovo" (UCK) und derzeitigen Verteidigungsministers Agim Ceku.
Wie die serbische Staatsanwaltschaft für Kriegsverbrechen mitteilte, sind derzeit weiterhin zwei Personen flüchtig, die der Kriegsverbrechen in Cuska verdächtigt werden.