Monika Lindner legt Nationalratsmandat zurück

Von nachrichten.at/apa   27.November 2013

Nationalratspräsidentin Barbara Prammer wurde bereits in einem persönlichen Gespräch informiert.

"Humanitäre und soziale Anliegen stehen seit vielen Jahren im Zentrum meines beruflichen und privaten Engagements. Ein effizienter Einsatz für eben diese Themen im Parlament ist auf Grund der gezielten, gegen mich geführten Kampagne nicht mehr möglich", begründet Lindner ihre Entscheidung.

Mandat geht an Ulla Weigerstorfer

Lindner war über Platz drei der Bundesliste in das Hohe Haus eingezogen, Weigerstorfer mit Platz sieben auf der Liste knapp gescheitert. Mit dem Mandatswechsel wird der Parlamentsklub des Team Stronach nun elf Köpfe zählen.

Lindner hat Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ) am Mittwoch am frühen Nachmittag über ihre Entscheidung, das Mandat zurückzulegen, informiert, bestätigte Prammers Sprecher der APA. Die Nationalratspräsidentin habe die Entscheidung respektiert und zur Kenntnis genommen, erklärte er.

Parteichef Frank Stronach nahm Lindners Rückzug erfreut zur Kenntnis. "Ich wünsche Monika Lindner für ihre Sozialprojekte und für ihre persönliche Zukunft alles Gute", ließ er in einer knappen Aussendung ausrichten.

Weil Lindner zwar über Stronachs Liste in den Nationalrat einzog, aber als wilde Abgeordnete nicht dem Klub des Team Stronach angehörte, bekam dieser auch weniger Geld. Mit dem Nachrücken Weigerstorfers wächst der Stronach-Klub auf elf Köpfe und erhält laut dem Parlamentsexperten Werner Zögernitz nun 46.228 Euro mehr Klubförderung.

Weigerstorfer wurde 1967 im steirischen Bad Aussee geboren. Nach der Schulzeit war sie als Fotomodell tätig, 1987 wurde sie zur Miss World gekürt. Später absolvierte sie laut ihrer Homepage eine Sprech- und Schauspielausbildung in Wien. Seit März 2003 ist Weigerstorfer für die Kommunikation und PR bei Frank Stronachs Pferdesportpark Magna Racino zuständig. Auch privat ist der Pferdesport seit über 25 Jahren das größte Hobby der 46-jährigen Mutter einer Tochter im Schulalter.

OÖN-Redakteur Christoph Kotanko schrieb am 5. November zum "Fall Lindner": Die Zuspitzung der Debatte auf nur eine Person ist falsch. Das öffentlich-rechtliche System gehört auf den Prüfstand. Lesen Sie weiter.