Menschen mit Behinderung vom Arbeitsmarkt verdrängt
WIEN. 59 Prozent der Schüler, die nach einem Sonderschul-Lehrplan unterrichtet worden sind, landen direkt in einer Werkstätte für behinderte Menschen statt am Arbeitsmarkt integriert zu werden. Österreich verstößt damit gegen eine UN-Konvention.
Eine Sudie des Institutes für Bildungswissenschaft der Universität Wien ergab, dass 2008 rund 19.000 Personen einen Platz in einer speziellen Einrichtung für Menschen mit Behinderung in Anspruch nahmen. Das ist ein Anstieg von 29,9 Prozent.
In Österreich muss jedoch laut UN-Konvention, ein Recht für behinderte Menschen bestehen, dass einen Zugang zu einem offenen und integrativen Arbeitsmarkt ermöglicht wird.
"Die Zunahme an Werkstättenplätzen muss neben Strukturveränderungen am Arbeitsmarkt und der verschärften Wettbewerbssituation, auch im Zusammenhang mit der erfolgten Einführung der Beschäftigungsoffensive der Bundesregierung, die sogenannte Behindertenmilliarde, gesehen werden", sagt Studienautor Oliver Koenig.
„Werkstätten für behinderte Menschen sind heute mehr als früher zu einem Auffangbecken für eine immer heterogenere Zielgruppe bei gleichzeitigem immensem Kostenanstieg geworden."
Der finanzielle Aufwand für die Werkstätten belief sich 2008 auf rund 278 Millionen Euro. Im Vergleich dazu wurden österreichweit für Maßnahmen der beruflichen Integration in Summe 172 Millionen Euro ausgegeben.
Die Studie zeigt aber auch, dass nicht nur Schwerstbehinderte in Werkstätten landen: Nach Angaben der Werkstättenstandorte waren mit 64 Prozent Personen mit „Geistiger Behinderung“ am häufigsten in Werkstätten vertreten, an zweiter Stelle kommen bereits mit 16 Prozent Menschen mit einer Lernbehinderung.
Massive Probleme beim Berufseinstieg
Personen mit erhöhtem Unterstützungsbedarf massive Probleme im Berufsleben Fuß zu fassen. Aber nicht nur am Arbeitsmarkt, sondern auch schon in den Unterstützungsmaßnahmen zur beruflichen Integration herrscht ein massiver Verdrängungswettbewerb.
Die Chancen für Behinderte, nach der Schule in eine reguläre Berufsausbildung und dann in eine Beschäftigung am allgemeinen Arbeitsmarkt wechseln zu können, sind laut Aussagen der Wissenschafter sehr gering.
Die Schulart (Sonderschule) als auch die Lehrplanzuordung haben einen wesentlichen Einfluss darauf, ob die jungen Menschen eine Unterstützungsmaßnahme erhalten und später die Chance auf eine Beschäftigung am allgemeinen Arbeitsmarkt haben.
Bedarf an professionelle Unterstützung
Das „Clearing“, welches zumeist unmittelbar nach der Schule besucht wird und die beruflichen Perspektiven abklären soll, ist laut Studie die einzige Unterstützungsmaßnahme.
"Gerade für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung läuft die Weichenstellung sehr schnell in Richtung Ersatzarbeitsmarkt, jene, die den höchsten Unterstützungsbedarf hätten und die längste Zeit bräuchten, um sich auf ein Arbeitsfeld einzulassen, haben die kürzesten Unterstützungszeiten. Das ist genau dem entgegengesetzt, wie professionelle Unterstützung laufen sollte", sagt Gottfried Biewer, Leiter des Arbeitsbereichs Heilpädagogik und Inklusive Pädagogik.
Der Werkstätten seien ohnehin nicht gerade billig. Laut Biewer gibt es viele Kosten-nutzen-Analysen, die alle eine positive Bilanz der beruflichen Integration zeigen.
Das Programm „Spagat“ des Vorarlberger Instituts für Sozialdienste gilt als vorbildlich, wenn es um die Arbeitsmarkt-Integration von Menschen geht. Ein betreuter, integrativer Arbeitsplatz bietet viele Vorteile, sowohl für den betroffenen Behinderten als auch für die Volkswirtschaft.
Am Beginn steht bei „Spagat“ der Unterstützerkreis, zu dem Lehrer, Familie und Betreuer gehören. Gemeinsam mit dem Behinderten wird überlegt, welches Tätigkeitsfeld infrage kommt. Anschließend werden Kontakte zu Unternehmen geknüpft und ein begleitetes „Schnuppern“ organisiert.
Der Großteil der Kinder, die einen Sonderschulplan haben sind integrativ betreut, das heißt, dass die Integration grandios gescheitert ist. Man hat dort in den letzten Jahren über 30% der Betreuungsstunden abgezogen (um Abfangjäger kaufen zu können?)
Ein Großteil der Unternehmungen kauft sich mit lächerlichen Monatsbeträgen von der Einstellungspflicht frei, besonders die öffentlichen Einrichtungen, um dann zu jammern, dass diese Kinder keine Beschäftigungschance haben. Nirgends wurde das System so erbramungslos kaputtgespart wie bei der (schulischen) Betreuung behinderter Kinder, die jetzt natürlich auch noch schlecht qualifiziert sind.
Nur darüber redet keiner, da lassen uns die Damen und Herren Politiker gerne mit unseren Kindern allein...
In Österreich hat man nur mehr eine Chance, wenn man jung, dynamisch, angepasst und schnell bei der Arbeit ist. Ach ja, und mindestens ein Hochschulstudium hat.
Manschen mit Behinderung passen nicht in diese Schema. Sie brauchen eben für eine Arbeit manchmal etwas länger, oder man muss es ihnen halt noch einmal erklären, wenn sie es beim ersten Mal nicht verstehen.
Aber das einem Unternehmer beizubringen ist eigentlich unmöglich. Geduld ist etwas, was in unserer Gesellschaft ein Fremdwort geworden ist.
Ich spreche aus Erfahrung, da ich auch eine geistig behinderte Schwester habe, die nach 23 Jahren Arbeit in einer Küche in einem Seniorenheim auf einmal zu langsam bei der Arbeit war. Sie wurde dann solange gemobbt, bis sie einfach nicht mehr konnte.
Heute ist sie in einer Behinderteneinrichtung. Dort geht es ihr sehr gut und sie hat auch wieder Vertrauen zu anderen Menschen gefasst. Aber eine Chance, in den normal Arbeitsprozess zurück zukehren, hat sie nicht mehr. Leider.
SCHEISSE ohne ende ...
es stinkt da an allen ecken und enden ...
die wirtschaft ist moralisch (nicht alle, aber die mehrheit) verfault!
so geht österreich ...
die schwachen werden noch schwächer gemacht/gehalten!
SCHANDE ... nicht an den leistungen für die stärksten, sondern an den leistungen für die allerschwächsten ist der staat, die wirtschaft, sind die verantwortlichen zu messen!
jeden tag werden herden von kaum nachvollziehbaren hilfe-sauen und diverse uralt-nazi-geschichten durch`s mediale dorf gejagt ...
aber da???
FUNKSTILLE ... schamt`s eich!
pssssssssssssssssst! den ...
damit kann sich keiner "glamorös oder effekthaschend" wirklich profilieren ...
menschlich natürlich schon ... aber wer braucht denn das?
...werden in viele andere Laender , speziell USA und Kanada Behinderte in vielen Betrieben OHNE PROBLEME eingestellt? - Und machen ihren Job auch sehr gut!
Da hat Oesterreich noch viel Aufholbedarf.
... wirklich zum Vorbild nehmen ...
die beste Lösung, Menschen mit Behinderung oder Defiziten nicht einzustellen ist das Behinderteneinstellungsgesetz.. dies ist allgemein bekannt -- eine starke Lobby ist allerdings tätig die "Behinderten" unter ihre Fuchtel zu bekommen!!! und zu verhindern das "Behinderte" ja nicht außerhalb ihres Einflußbereiches tätig werden ... eine bekannte Schandtat der Sozialmafia!!! nicht Österreich ist bös, sondern die mächtige Sozialmafia!!!
... ist an sich eine gute Sache, aber bei Behinderten total kontraproduktiv. Ein Behinderter muss in einem Privatbetrieb schon einmal silberne Loeffel stehlen oder die Chefin verpruegeln, um ueberhaupt gekuendigt werden zu koennen. Das Ueble ist auch, dass ein Behinderter regelrecht entmuendigt wird. Er darf z. B. nicht einmal auf seine Vorrechte als Slocher verzichten. Da ueberlegt es sich jeder Betriesinhaber dreimal, bevor er einen Behinderten einstellt. Solange die Gewerkschaften und sonstige Orgqanisationen derartige Huerden aufbauen, wird es bei den Beschaeftigungsproblemen, wie wir sie derzeit kennen, nichts aendern.
... Slocher?
Und welche Vorrechte hat der?