Marchionne könnte 2015 Fiat verlassen
ROM. Fiat-Chef Sergio Marchionne könnte 2015 den Turiner Konzern verlassen. Sein Nachfolger könnte Mitglied des neuen Managerteams sein, das Marchionne nach der Fusion von Fiat mit dem US-Partner Chrysler aufbauen will.
Marchionne sagte, dass Fiat-Chrysler in einigen Jahren zu den fünf Großkonzernen zählen wird, die den Weltmarkt dominieren werden.
Der 59-jährige Marchionne erklärte, er könne auch vor 2015 den Konzern verlassen. "Das hängt von den Umständen ab. Ich konzentriere mich nicht auf ein Datum, sondern auf den Prozess. Ich glaube, dass mein Nachfolger aus dem Konzern kommen soll", kommentierte Marchionne bei einer Konferenz in Traverse City im US-Staat Michigan.
Fiat und Chrysler seien angesichts ihrer Fähigkeiten, Eigenschaften und Tradition perfekte Partner für eine Integration. "Die Herausforderung für Chrysler ist jetzt, die Integration mit Fiat zu beschleunigen. Zusammen können die beiden Unternehmen die Größe erreichen, um auf globaler Ebene zu konkurrieren. Bis 2014 können weltweit sechs Millionen Fahrzeuge verkauft werden", sagte Marchionne.
Fiat: Starke Verluste
Fiat klagt inzwischen über starke Verluste auf dem italienischen Heimmarkt im Juli. Der Konzern meldete einen Absatzrückgang von 8,4 Prozent. "Allerdings ist das ein besseres Resultat als der Markttrend", kommentierte der Konzern. Der Turiner Konzern setzte im Juli 41.600 Autos ab. Der Marktanteil kletterte trotz der schwierigen Konjunktur um 0,8 Prozentpunkte auf 30,3 Prozent. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres konnte Fiat 342.000 Autos absetzen, um 16,6 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2010. Der Marktanteil des Konzerns in Italien sank um 1,4 Punkte auf 29,7 Prozent. "Unter dem Druck des Sparpakets der Regierung schnallen die Konsumenten den Gürtel enger, was sich negativ auf die Autobranche auswirkt", so der Präsident des Verbands Federauto, Filippo Pavan Bernacchi.