Land OÖ. ehrte Gerlinde Kaltenbrunner
SPITAL a. PYHRN. Gerlinde Kaltenbrunner ist erstmals nach ihrem Gipfelsieg am K2 im August in ihrer oberösterreichischen Heimatgemeinde Spital am Pyhrn (Bezirk Kirchdorf) empfangen worden. Ihr wurde das Goldene Verdienstzeichen des Landes Oberösterreich verliehen.
Bei einem Zeltfest Freitagnachmittag im strahlenden Sonnenschein wurde die sichtlich gerührte 40-Jährige mit dem Goldenen Verdienstzeichen des Landes Oberösterreich ausgezeichnet und Ehrenbürgerin der von Bergen umgebenen Gemeinde. Die Profi-Alpinistin stand am 23. August auf dem Gipfel des 8.611 Meter hohen K2 und ist damit die erste Frau der Welt, die alle 14 Achttausender ohne zusätzlichen Sauerstoff bestiegen hat.
Gut einen Monat später war nahezu ganz Spital - 2.200 Einwohner - mit all seinen Vereinen auf den Beinen, um seiner großen Tochter einen gebührenden Empfang zu bereiten. In einem Festzug mit Musik ging es zu einem Festakt in einem Zelt. Bürgermeister Aegidius Exenberger (S) ernannte sie zur Ehrenbürgerin. Landeshauptmann Josef Pühringer (V) überreichte der "8.000er Frau" das Goldene Verdienstzeichen des Landes Oberösterreich und würdigte die Leistungen der Bergsteigerin, die "es sich nie einfach gemacht hat".
Sie fühle sich zwar weltweit auf den höchsten Bergen wohl, habe aber ihre Bodenhaftung nicht verloren, so Pühringer. Kaltenbrunner "ist ihrer oberösterreichischen Heimat treugeblieben". Und dies nicht nur verbal in der Öffentlichkeit sondern als Person, die mit ihren Eltern und Freunden stark verbunden sei und die sich immer wieder tatkräftig für soziale Projekte einsetze. Sie sei ein Vorbild für viele junge Menschen.
Auch Naturfreunde-Vorsitzender Karl Frais sowie Vertreter der Sponsoren OMV und VKB waren zu dem Empfang angereist. Kaltenbrunner revanchierte sich bei den Gästen mit zuvor nie gezeigten Bildern von der K2-Expedition. Außerdem bereitete sie dem Landeshauptmann und anderen Gästen ein Mahl zu, wie sie es auf dem Berg zwischen Pakistan und China eingenommen hatte. Vor allem aber wurde geplaudert, gescherzt und gefeiert. Der Bürgermeister rechnete mit einem "Fest bis 6 Uhr in der Früh".
Bereits am Donnerstagvormittag hatte Kaltenbrunner von Bundespräsident Heinz Fischer das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich überreicht bekommen. Fischer würdigte die Leistungen, Persönlichkeit und Wesen der Bergsteigerin, sie stelle im Alpinismus ein positives Beispiel dar.
Reinhard Fendrich: Wenn sie's überleben tut, wird sie nacher interviewt...