"Kuhflüsterin" sprach mit ausgerissener Yvonne
MÜHLDORF. "Der Stier ruft mich und sagt mir, ich brauche keine Angst zu haben, aber ich bin halt schon sehr vorsichtig." Die in Bayern ausgerissene und in einem Wald lebende Kuh "Yvonne" hat mit einer Schweizer Tierkommunikatorin "gesprochen".
Die laut Gut Aiderbichl-Chef Michael Aufhauser sehr bekannte Schweizerin, die auch mit Rennpferden vor den Bewerben "spricht", hatte angeblich Kontakt zu Yvonne. Das Tier gehörte ursprünglich einem Bauern in Österreich, der die Kuh aber nach Bayern verkaufte. Dort sollte sie gemästet und dann geschlachtet werden. Als ob sie ihr Schicksal ahnen konnte, ist sie am 24. Mai von einer Weide entwischt. Als Yvonne dann vor ein Polizeiauto rannte, wurde sie zum Sicherheitsrisiko erklärt und zum Abschuss freigegeben. Das Gut Aiderbichl kaufte dem Bauern das Tier ab, um ihm im bayerischen Deggendorf eine neue Heimat zu geben.
"Etwas durcheinander"
Auf die Frage der Tierexpertin, wie es ihr jetzt gehe, antwortete das Rind: "Gut - ich bin etwas durcheinander." Sie rieche den Stierund höre ihn. Als Matti wissen wollte, ob sie schon bereit sei, zu Ernst zu kommen, drückte sich die Kuh um eine Antwort: "Es kann schon sein ... wird mich niemand jagen?", wollte sie wissen. "Nein, gar niemand wird dich jagen. Im Gegenteil, es wird nur ganz wenig Leute haben, und die werden sich sehr freuen, dich endlich sehen zu dürfen."
Ernst langweilt sich
Anschließend nahm die Tierkommunikatorin auch mit dem Stier Kontakt auf. "Etwas langweilig - ich versuche mein Bestes, dass Yvonne kommt", beantwortete dieser die Frage nach seinem Befinden. Er spreche ihr gut zu. Und dann ließ er aufhorchen: "Es reizt sie schon, zu mir zu kommen. Sie sehnt sich nach Kuh-Gesellschaft nach so langer Zeit."
Ernst ist ein Ochse
"Das wichtigste ist jetzt Ruhe", gibt Aufhauser die Devise für die nächsten Tage aus. Dass der Einsatz des Bullen die richtige Entscheidung war, steht für ihn aber fest: "Die Kuh wird alle 21 Tage stierig und bleibt es dann für 48 Stunden. In dieser Zeit muss sie zu ihm." Und da mache es auch gar nichts, dass Ernst gar kein Stier mehr sei. Denn wie sich nun herausstellte, ist der rassige Bursch nämlich - weil kastriert - nur noch ein Ochse. Eine Kastration sei keine Geschlechtsumwandlung. Durch sie würden Hormone relativiert, aber nicht verschwinden. Stierige Kühe würden sich sogar gegenseitig bespringen, so der Tierschützer. Und dass Yvonne auf die Anwesenheit Ernstls schon reagiert hat, zeigen auch Spuren im Wald, die Aufhausers Mitarbeiter entdeckt haben. Bis auf etwa einen Kilometer hat sich die vorsichtige Kuh demnach schon an Ernst herangepirscht.
Totgeglaubter "Sohn" der Kuh in Salzburg aufgetaucht
Yvonne hatte im Jänner 2009 - damals noch bei ihrem ursprünglichen Bauern in Kärnten - ein Stierkalb zur Welt gebracht, das später nach Anif verkauft wurde und Aufhauser aufgrund seines Alters inzwischen für geschlachtet und verspeist hielt. Als der Tierschützer heute im Restaurant Friesacher in Anif sein Mittagessen zu sich nahm, kam er mit Wirt Michael Friesacher ins Gespräch, das rasch bei "Yvonne" landete. Schließlich stellte sich heraus, dass der Wirt selbst 60 Ochsen hält. Da Aufhauser ein Verzeichnis der Ohrmarken-Nummern von Yvonne und deren Nachwuchs im Auto hatte, ließ Friesacher nachsehen.
Und tatsächlich befand sich Yvonnes Sohn unter den Ochsen. Der darf nun auf Aiderbichl weiterleben, statt in wenigen Wochen im Schlachthaus zu landen. Der Gastronom übernimmt die Patenschaft für "Friesi", wie das Rind nun heißt. "Jetzt bekommt er eine Woche Ruhe in Henndorf und wird auf seinen Einsatz in Mühldorf vorbereitet. Eine Kuhmutter vergisst ihr Kind nie", ist Aufhauser zuversichtlich, dass sich die scheue Yvonne spätestens dann aus den Wald locken lässt.
das ganze programm.
dazu wichtigmacher wie die frau matti und der herr aufhauser - gerade der ist ja rasend schnell zum subventionierten tierschützerexperten geworden - nichts kann mehr schiefgehen.
yvonne lacht sich krumm.....
hat die kuh und der ochse! der rest wartet auf die göttliche eingebung.
Demnächst wird Yvonne der Frau Matti ihren ersten Roman diktieren.
Bereits in der zweiten Woche wird "Mein Ochsenknecht" die "Schoßgebete" von Frau Roche von Platz 1 verdrängt haben.
Und der Ernstl wird sich beim Lesen der intimen Details vor Schreck auf seine Operationsnarbe setzen.