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Kontroverse um Buch über Missbrauch im Stift Kremsmünster

Von nachrichten.at/apa, 22. März 2016, 10:02 Uhr
"Leid und Glauben" bei Ökumenischer Sommerakademie
Stift Kremsmünster Bild: APA

KREMSMÜNSTER. Nach den Missbrauchsfällen im Stift Kremsmünster und deren Aufarbeitung in einer Studie des Münchner Instituts IPP pochen ehemalige Schüler auf die Veröffentlichung der Ergebnisse in Buchform, damit diese zu Forschungszwecken verfügbar ist.

Das IPP, das eine vergleichbare Studie auch für die deutsche Abtei Ettal erstellt hat, strebt dies an, das Stift ist aber dagegen.

Nach dem Auffliegen der Affäre 2010 hatte das Stift das Münchner Institut mit einer Studie zur Aufarbeitung beauftragt. Das für das Kloster wenig schmeichelhafte Ergebnis wurde in einer Pressekonferenz präsentiert und auf der Homepage des Stiftes veröffentlicht. Mittlerweile ist das Dokument dort zwar noch abrufbar, man muss aber bewusst danach suchen.

Der Jurist und Alt-Kremsmünsterer Franz Staudinger befürchtet, dass "eine blasse PDF-Datei in den Weiten des Internet irgendwann nicht mehr vorhanden ist". Wenn die Studie als Buch veröffentlicht wird, "dann kann man auch in 20 Jahren noch nachlesen. Es soll nichts vom Tisch gewischt werden, es soll nicht Gras über die Sache wachsen", sagte er im Gespräch mit der APA. Staudinger, der in der Begleitgruppe zu der Studie saß, sowie andere ehemalige Schüler wollen, dass das Werk in wissenschaftlichen Bibliotheken steht. Das sei ihm ein großes Anliegen, er sei damit beim Abt aber nicht durchgekommen, schildert Staudinger.

Stift: Studie bereits veröffentlicht

Das Stift argumentiert, dass man die Studie bereits online veröffentlicht habe "wie ausgemacht" - und es sei keineswegs selbstverständlich, dass eine Studie über interne Vorgänge an die Öffentlichkeit gebracht werde, so Pressesprecher Pater Bernhard Eckerstorfer zur APA. Das IPP wolle das Werk wohl als Buch herausbringen, aber das Stift Kremsmünster sieht hier keine Notwendigkeit. Man habe sich in der Vorgehensweise mit Ettal abgestimmt. Die Rechte an der Studie liegen laut Eckerstorfer beim Kloster. Das IPP hielt sich gegenüber der APA mit Aussagen zurück, unter Hinweis darauf, dass die Causa noch in Schwebe ist.

In der auf Interviews basierenden Studie wurden 350 Fälle sexueller, körperlicher oder psychischer Gewalt ausgemacht, 24 Personen wurden beschuldigt. Da es sich um keine repräsentative Umfrage handelt, besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Die Diagnose des IPP lautete "Systemversagen": Im Kloster fehlte es demnach an Kommunikation, pädagogischer Ausbildung und sexueller Reife, Eltern zeigten zu wenig Gespür, aber auch Polizei und Staatsanwaltschaft wird eine "Teilschuld an der Nichtaufdeckung" bis 2010 zugeschrieben. Juristisch blieb nicht viel hängen, weil die meisten Fälle bereits verjährt waren. Nur ein heute 82-jähriger Ex-Pater wurde verurteilt - zu zwölf Jahren Haft, die er gerade absitzt.

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9  Kommentare
9  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Gmundnerer (1.131 Kommentare)
am 22.03.2016 22:16

Von Haspe 1 , Dein Kommentar ist in allen Dingen richtig.
Es ist unverantwortlich, das sich eine ÖVP Spitzenpolitikerin
für so eine Kommission hergibt und dann noch mit dem Bischof
eins grinst. Die Opfer müssen sich richtig verhöhnt vorkommen.
Ich habe vor kurzen auf You Tube den Beitrag,
Vatikan Blutgeld gesehen, es ist leider schrecklich.
Jetzt versteh ich das viele austreten.
Die Kirche , vermögend unendlich, dann keinen Platz haben für arme Christen und .und...
Hat da der Staat etwas verabsäumt das er die Kinderschänder
der Kirchen und Klöster nicht verurteilt und angeklagt hat.
Ich hoffe nur das jetzt nicht mehr viele Ministranten leiden müssen, oder zahlt die Klasnic neue Fälle auch aus,,..
die Klasnic ein Mitglieder ÖVP mit christlichen Werten,...
eine Verhöhnung,,,,,

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alterego (858 Kommentare)
am 22.03.2016 13:41

Natürlich sind die Verantwortlichen im Stift und die katholische Kirche im allgemeinen gegen eine Veröffentlichung.
Würde die doch dem 11. Gebot zuwiderhandeln.
Es ist das einzige Gebot das in der katholischen Kirche ehern eingehalten und bei Missachtung mit drastischen Maßnahmen bestraft wird.
Es lautet:

DU SOLLST NICHT DARÜBER SPRECHEN!

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Arminius11 (573 Kommentare)
am 22.03.2016 12:19

UM GOTTES WILLEN!
Wo kommen wir denn hin, wenn wir über die Verbrechen der Kinderschänder auch noch ein Buch schreiben!

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 22.03.2016 10:59

Da läuft einiges sehr schief.

1. Ist es nicht O.K., dass man derartige Studien so betreibt, dass das Kloster selbst der Auftraggeber ist und bestimmt, was mit den Ergebnissen passieren darf und was nicht. Der Staat hat im Interesse der Gesellschaft derartige Untersuchungen zu veranllassen und zu bestimmen, dass die Ergebnisse veröffentlicht werden.

2. Der Befund "Systemversagen" ist selbst ein Versagen bzw. eine Beschönigung bzw. eine Ausrede. Bei der HAA und der Griss-Kommission war es das gleiche. "Systemversagen", wie bequem. Das "System" besteht aus Pesonen in bestimmten Funktionen, die diese wahrzunehmen haben. Wenn viele Personen ihre Funktionen nicht wahrnehmen, so haben sie alle versagt, nicht das abstrakte "System". Mit "Systemversagen" spricht man implizit die einzelnen von Schuld frei, weil ja nicht sie, sondern das "System" versagt hätte. Missbrauch wird durch Personen, hier Patres begangen, nicht durch ein System. Dass erwachsene Pater sexuell "unreif" sind, entschuldigt

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 22.03.2016 11:04

ihren Kindesmissbrauch nicht im geringsten.

Der Staat ist dafür verantwortlich, dass in allen seinen gesellschaftlichen Instanzen nicht systematisch Missbrauch begangen wird. Wenn der Staat sich hier aus der Verantwortung drückt, und der Kirche bzw. den Klöstern es selbst überläasst, Missstände abzustellen und Verbesserungen zu schaffen, so gibt der Staat seine Kontrolle auf und nimmt sie nicht wahr.

Er ist dann dafür mitverantwortlich, wenn die Missstände nicht abgestellt werden.

In anderen Worten: Es ist grob fahrlässig von der staatlichen Justiz, es einem "System", das angeblich versagt hat (Kloster) selbst zu überlassen, sich so umzustellen, dass es bzw. dessen Personen NICHT mehr versagen! Grob fahrlässig!

Diese Studie ist ein Beispiel. Es wurden Ergebnisse produziert, die zur Verbesserung genutzt werden könnten und das Kloster unterdrückt ihre Veröffentlichung. Das "System" "Kloster Kremsmünster" versagt als weiter. Niemand gebietet dem Einhalt!

Sehr schlimm ist das!

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( Kommentare)
am 22.03.2016 10:41

die Karwoche bietet dem Kloster Kremsmünster
die Möglichkeit, öffentlich Buße & Abbitte zu tun
und sich mit den Worten an die Brust zu klopfen:
"Durch meine Schuld, durch meine Schuld,
durch meine unfaßbare Schuld.
Darum bitten wir Alle, denen wir Unrecht getan haben,
um Vergebung & Verzeihung unseres Sünden"-
und eine Woche strengstes Fasten wäre angebracht.
Von einer physischen Geißelung kann aus
humanitären Gründen abgesehen werden.

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( Kommentare)
am 22.03.2016 10:11

.... http://www.ipp-muenchen.de/files/bericht_kremsmuenster_ipp_issn_1614-3159_nr-11.pdf

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 22.03.2016 14:52

@maus-klick: Danke für den Link.

Das ist wirklich ein umfassendes Dokument der Schande.

Jeder soll sich das herunterladen, den es interessiert, damit es vorhanden ist, wenn es vom Netz genommen wird.

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MajaSirdi (4.833 Kommentare)
am 22.03.2016 18:22

Danke für diesen Link!
Kurz drüber gelesen, scheint sehr interessant zu sein...DANKE

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