Knappes Ja: 52,8 Prozent der Ärzte für Gehaltspaket
LINZ. Die Abstimmung über das neue Arbeitszeit- und Gehaltspaket für Oberösterreichs Spitalsärzte ist denkbar knapp mit „Ja“ ausgegangen.
Eine knappe Mehrheit der oberösterreichischen Spitalsärzte hat sich bei einer Abstimmung für das mit dem Land ausverhandelten Gehaltspaket mit höheren Grundgehältern im Abtausch für die geringere Höchstarbeitszeit ausgesprochen. Das gab Ärztekammer-Präsident Peter Niedermoser in einer Pressekonferenz Montagabend bekannt.
Die Abstimmung wurde online und anonymisiert abgewickelt. Dabei waren 52,8 Prozent für die Annahme des Verhandlungsergebnisses. 47,2 Prozent waren dagegen. Insgesamt beteiligten sich 2.790 der 3.510 befragten Mediziner - das entspricht einer Beteiligung von 79,5 Prozent. Das Paket soll den Ärzten in Summe 25 Millionen Euro mehr bringen. Nach der nunmehrigen Zustimmung sollen umgehend alle Voraussetzungen geschaffen werden, damit es zum 1. Juli in Kraft treten kann.
Präsident Niedermoser gestand ein, es handle sich um eine knappe Mehrheit.
Peter Niedermoser (Bild: Weihbold)
Aber: "Es ist die Mehrheit, darüber brauchen wir nicht diskutieren", sagte er. Das Paket werde nun so genommen, wie es verhandelt worden ist. "Es ist das Bestmögliche gewesen, das herauszuverhandeln war". Ein wesentlicher Diskussionspunkt sei die Umstellung auf eine Einzelstundenabrechnung gewesen. Es habe eine hochemotionale Diskussion innerhalb der Ärzteschaft gegeben, "die ich so noch nie erlebt habe". Der Präsident benützte einen Vergleich aus der Medizin: Wenn es darum geht, sich darüber zu einigen, was dem Patienten fehle, gebe es auch Diskussionen. "Nun ist die Diagnose da, jetzt sind die zusätzlichen therapeutischen Maßnahmen zu setzen."
Der Kurienobmann der angestellten Ärzte Harald Mayer ergänzte, das Abstimmungsergebnis sei vor allem ein Auftrag, alle Unklarheiten und Fragen, die noch offen seien, klar und umfassend zu erledigen. Dazu seien Anpassungen notwendig. Er nannte die bestehenden Betriebsvereinbarungen und die elektronischen Zeiterfassungen. Das konnte bisher nicht erledigt werden, weil nicht klar war, ob das Paket überhaupt angenommen wird. Zudem gebe es die Zusage des Landes, eine Arbeitsgruppe zu bilden, was Mangelfächer, den Nachwuchs und die Ausbildung betreffe. Auch die übrigen Ärztevertreter und Mitglieder des Verhandlungsteams betonten die Wichtigkeit von Folgemaßnahmen, um wieder Ruhe in das Gesundheitssystem zu bringen. Kritisiert wurde weiters, dass in den Verhandlungen mit dem Land dessen wertschätzende Haltung vermisst worden sei. Immerhin bedeute das Abstimmungsergebnis auch, dass es 1.317 unzufriedene Ärzte gebe.
"Zwei-Drittel-Mehrheit gewünscht"
Peter Adelsgruber, einer der Mitverhandler auf Ärzteseite, warf ein, dass er sich persönlich als Voraussetzung für eine Annahme des Pakets eine Zwei-Drittel-Mehrheit gewünscht hätte.
Die freiheitliche Gesundheitssprecherin Brigitte Povysil stellte fest: "Die knappe Mehrheit zeigt, dass Nachjustierungen notwendig sind, um die Verunsicherungen von Patienten und Medizinern endlich zu beenden". Sie verlangte marktkonforme Ärztegehälter.
Das Ja sei jedenfalls ein Auftrag, noch offene Details zu klären, waren sich alle Ärztevertreter auf dem Podium, darunter auch Primarärzte-Vertreter Herbert Stekel, auf dem Podium einig.
Darum ging es bei der Abstimmung: Die Kernpunkte der neuen Ärzte-Gehälter
Für neu eintretende Spitalsärzte und Ärzte, die ins neue System übertreten (optieren):
- Das Grundgehalt wird für Turnusärzte um 15 Prozent, für Assistenzärzte um 17 Prozent und für Fachärzte um 20 Prozent erhöht. Im Gegenzug gibt es keine Anteile an den Ambulanzgebühren mehr.
- Überstunden werden nicht mehr bis zu einem bestimmten Ausmaß in Pauschalen, sondern einzeln abgerechnet. Das gilt ab der 41. Stunde pro Woche (Grundarbeitszeit 40 Wochenstunden). Ärztinnen und Ärzten, die in hohem Maß Nachtdienste und Rufbereitschaften absolvieren (20 nachtdienste bzw. 45 Rufbereitschaften pro Jahr), wird eine Erschwerniszulage bezahlt.
- Gehaltsgarantie: Allen Ärzten, die umsteigen und ein Jahresgehalt bis zu 140.000 Euro brutto bezogen (Berechnungsbasis 2014), wird ein Gewinn von 6000 Euro brutto/Jahr garantiert.
- Ärzten, die im alten System bleiben, wird die Ambulanzgebühr gekürzt: Prozentuell ansteigend, je nach der Summe, die sie jährlich Ambulanzgebühren erhielten (ab 35.000 Euro Gebühr pro Jahr).
5 Meter in Silo gestürzt: Landwirt (56) im Mühlviertel tödlich verunglückt
Einbrecher zündeten Rauchbomben unter Puchenauer Kindergarten
Kellner aus Windischgarsten verschickte Tonträger mit Hitler im Versandpaket
Kredit-Unregelmäßigkeiten: Weitere Banken in Oberösterreich betroffen?
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
begreifen die Ärzte endlich, dass ihr grösster Feind die Ärztekammerkämmerlinge sind!
Für die meisten eklatante Verschlechterung! Vielleicht wird Niedermoser dafür "neuer" Gesundheitsminister oder Gesundheitslandesrat!
Nachteil: sie verteidigen hauptsächlich die Privilegien der Älteren und der Top25%-Verdiener.
Strukturreformen, welche für den Nachwuchs sehr wichtig wären, werden daher grundsätzlich abgelehnt und auch keine Vorschläge in diese Richtung abgegeben.
da haben die herren niedermoser und mayer in allen oö spitälern brandreden geschwungen,daß sie für jeden oö spitalsarzt € 1200,-brutto/monat mehr an gehalt ausverhandeln würden,und sich dabei auch vor streiks nicht scheuen würden;
herausgekommen ist,neben einer unglaublichen entgleisung des herrn pühringer,daß 30% der spitalsärzte weniger als bisher verdienen werden,bei meiner wenigkeit (facharzt, mehr als 20 jahre im beruf) entspricht das nun ca. € 16,50 netto/std.
dann hat der herr niedermoser ("die spitalsärzte wüssten schon, was sie zu tun hätten"-zitat oön) groß getönt,er rechne mit 70-80% zustimmung zum verhandlungsergebnis ....
jetzt sind es gerade mal 52,8% geworden,wobei - wo sonst gibt es das übrigens,daß 50%+1 einer berufsgruppe entscheiden können,daß 30% der kollegen weniger verdienen werden?
eine fehleinschätzung nach der anderen durch ein großmundiges und selbstgefälliges äk-führungsduo;schauen sie beide sich in den spiegel,wenn das noch geht,und treten sie einfach zurück
Gehaltsgarantie: Allen Ärzten, die umsteigen und ein Jahresgehalt bis zu 140.000 Euro brutto bezogen (Berechnungsbasis 2014), wird ein Gewinn von 6000 Euro brutto/Jahr garantiert
ich weiss nicht woher sie diese kernpunkte haben, die hier zitiert sind, daber die gehaltsgarantie ist falsch
ich bin ein arzt, der unter 140000 euro brutto / Jahr verdient und wenn ich umsteige verliere ich ca 20000 euro/ jahr
ich würde sie bitten diesen "kernpunkt" zu korrigieren bzw, die quelle zu überprüfen, weil das so nicht stimmt !
das lässt sich auch ganz leicht mit dem Rechner der Kammer überprüfen, dass diese Behauptung nicht stimmt. Man kann mit der sogenannten Fallschirmregelung einen Betrag von 6000 Euro brutto jährlich bekommen,aber im Gegenzug fallen die Ambulanzgebühren zur Gänze weg und die Sonderklassegebühren werden durch den erhöhten Hausrücklass weniger sodass unter dem Strich ein DICKES MINUS übrig bleibt !!!
wahrscheinlich hätte die österr.Mediziner so weitergewurstelt,
wenn die EU-Richtlinie über die Arbeitszeit nicht umzusetzen
gewesen wäre.
Aber jetzt:
Mehr Gehalt bei weniger Arbeitszeit, bezahlte Überstunden ab 41.Stunde
sowie diverse Zulagen.
Herrschaften, erzählen sie einmal welcher Berufsgruppe so etwas
gelingt. Pühringer ist sehr weit gegangen, hat aber seine Verantwortung
als Landesfinanzreferent wahrzunehmen.
da können die Docs ja noch einmal abstimmen.
würde ich mich nicht bequem zurücklehnen.
Da krachts bald wieder ...
ist doch egal Hauptsache jetzt ist mal Schluss!!!
dass nichts eskalierte. Scheinbar hat Pühringer doch das richtige gemacht.
https://secure.avaaz.org/de/monsanto_dont_silence_science_loc_eu/?bdzjzhb&v=57284
DANKE !
eh klar
Alles klar.