Kadaver auf Bauernhof - 600 Schweine mussten zum Schlachthof

Von nachrichten.at/apa   17.Jänner 2012

Die zwei Höfe in Kalsdorf, auf denen unterernährte und bereits verendete Schweine gefunden wurden, gehören einer Familie, die sie im Nebenerwerb bewirtschaftet. Am 12. Jänner führte ein Amtstierarzt eine unangemeldete Stichprobenkontrolle durch, nachdem er zuvor einmal abgewimmelt worden war. Bei diesem Augenschein stieß der Tiermediziner auf zwei tote und 25 zum Teil unterernährte Schweine. Am Montag gab es eine weitere Kontrolle auf den Höfen, bei der drei Tierärzte, eine Juristin der Bezirkshauptmannschaft und die Polizei anwesend waren. In einem zweiten Stall fanden die Kontrolleure tote Tiere und Knochen. Insgesamt 35 Tiere sollen binnen eines Jahres verendet sein, von den 25 noch lebenden Tieren waren sieben schwer unterernährt.

"Es hat furchtbar ausgeschaut. Das habe ich in den 36 Jahren meiner Dienstzeit noch nicht gesehen", sagte Heimo Kordon von der Polizeiinspektion Kalsdorf. Hintergrund der Tiertragödie dürften schwierige Familienverhältnisse sein: Als die ersten Tiere im Dezember 2010 verendet seien, hätten die Landwirtin und die Tochter den Besitzer davon informiert, dieser habe aber davon nichts wissen wollen und auch Frau und Tochter ein Eingreifen untersagt. "

Schweinemastbetrieb geräumt

In der Weinviertler Gemeinde Gnadendorf (Bezirk Mistelbach) musste am Dienstag ein Schweinemastbetrieb geräumt werden. Die knapp 400 Schweine und 200 Ferkel wurden zu einem Schlachthof ins Waldviertel gebracht. Bezirkshauptmann Gerhard Schütt sprach von "Gefahr in Verzug". Der Besitzer sei schon im Dezember informiert worden. Vergangene Woche wurde die Zwangsräumung für Dienstagvormittag angeordnet.

Der ORF Niederösterreich berichtete, dass der Besitzer die Zwangsräumung noch mit allen Mitteln verhindern wolle. Er soll laut Polizei mit Selbstmord gedroht haben und war auf des Bauernhausdach gestiegen. Der Besitzer des Betriebes wurde ins Landesklinikum Hollabrunn gebracht.