Hitler-Ehrenbürgerschaft angeblich auch in Braunau

Von nachrichten.at/apa   20.Juni 2011

Günter Pointner (SPÖ) und Brigitte Zeillinger (FPÖ) wehrten sich gegen diese Behauptungen am Montagnachmittag. Der Abteilungsleiter öffentliche Dienste im Stadtamt, Gerald Sturmayr, sagte, man wisse weder ob es eine Verleihung noch ob es eine Aberkennung der Ehrenbürgerschaft gegeben habe. "Es gibt meines Wissens keinen Gemeinderatsbeschluss, dass Hitler überhaupt die Ehrenbürgerschaft von Braunau bekommen hat", so Pointner.

In einem bericht im "Kurier" werden als Beleg der Verleihung der Ehrenbürgerschaft zwei Zeitungsartikel aus der Tages-Post und der Neuen Warte am Inn im März 1938 genannt. "Wenn es einen Gemeinderatsbeschluss gegeben hätte, wäre das da drin gestanden", meinte Pointner. "Zur Sicherheit", würde man nun nachschauen. "Wir suchen im Stadtarchiv, ob es überhaupt eine Verleihung gegeben hat", sagte Sturmayr. Es gebe Hinweise in der Literatur, jedoch keine Belege. Die Bestände aus der Zeit seien zwar gesichert, aber nicht geordnet. Man konzentriere sich auf die Monate März, April, Mai im Jahr 1938.

"Hitler wird im ganzen Bezirk Braunau nicht als Ehrenbürger geführt", hätten ihre Recherchen in der Bezirkshauptmannschaft ergeben, sagte Zeillinger. "Wir sind Friedensbezirk, da glaube ich, dass die Bezirkshauptmannschaft vorher ordentlich nachgeforscht hat", so die Politikerin.

Die Gemeinde Schalchen im Braunau am Inn hatte die Ehrenbürgerschaft für Adolf Hitler übrigens bereits 1998 aberkannt, teilte Bürgermeister Stefan Fuchs (S) Ende Mai mit.