Früherer französischer Innenminister Pasqua muss vor Gericht
PARIS. Der ehemalige französische Innenminister Charles Pasqua muss sich wegen Korruptionsvorwürfen in drei Fällen vor Gericht verantworten.
Das entschied eine Versammlung ranghoher Richter am Freitag in Paris. Dem 82-jährigen konservativen Senator soll vor dem Gerichtshof der Republik der Prozess gemacht werden, der als einzige Instanz aktive oder ehemalige Regierungsmitglieder zur Rechenschaft ziehen kann.
Pasqua wird Korruption oder deren Begünstigung in drei Fällen während seiner Amtszeit in den 1990er Jahren vorgeworfen. Pasqua, der zu Präsident Nicolas Sarkozys Partei UMP gehört, galt lange als einer der einflussreichsten konservativen Politiker, vor allem als Strippenzieher im Hintergrund.
Pasqua wird erst der sechste ehemalige Minister sein, der sich vor dem Gericht verantworten muss. Das Gericht setzt sich aus drei obersten Richtern, sechs Abgeordneten und ebenso vielen Senatoren zusammen.