Fall Larissa: Nächste Suchaktion am Sonntag
INNSBRUCK/REUTTE. Die Tiroler Wasserrettung wird am Sonntag erneut nach der Leiche der 21-jährigen Larissa Biber suchen, die von ihrem Freund erwürgt und in den Inn geworfen worden war.
Bei der groß angelegten Suchaktion werden 70 Mann der Wasserrettung mit 15 Wasserfahrzeugen den Inn von Thaur bis Kirchbichl absuchen. Dabei sollen auch Sonarboote und - bei Bedarf - Tauchroboter zum Einsatz kommen, hieß es in einer Aussendung.
Der Inn war bereits mehrmals abgesucht worden. Am Mittwoch nahmen die Einsatzkräfte jene Stellen unter die Lupe, an denen ein hochauflösendes Sonargerät Sonntag und Montag verdächtige Bilder gezeigt hatte. Die Bereiche wurden unter anderem mit speziell ausgebildeten Suchhunden auf Booten abgesucht, die beim stromaufwärts Fahren den Leichengeruch im Wasser wahrnehmen können. Zusätzlich zu dem Gebiet zwischen dem Tatort und dem Kraftwerk Kirchbichl wurde auch der Bereich zwischen Krichbichl und Langkampfen abgesucht, da das Kraftwerk seit dem Tatzeitpunkt mehrmals Überlauf gehabt hatte.
Der 24-jährige Freund Larissas war am 26. September wegen Mordverdachts festgenommen worden. Der Tiroler Dominik W. hatte gestanden, Larissa nach drei Wochen Beziehung in seiner Wohnung in Rum getötet und dann in den Inn geworfen zu haben. Die junge Frau aus Reutte hatte den Tatverdächtigen über eine Internetplattform kennengelernt.
Das Motiv für die Tat ist weiter unklar. Laut den Ermittlern gibt es verschiedene Aussagen aus dem Bekanntenkreis, wonach es am Abend vor dem Verschwinden der jungen Frau zwischen den beiden einen Streit gegeben haben soll.
Seit drei Wochen im Wasser
Dass die Leiche von Larissa noch nicht gefunden werden konnte, ist für die Staatsanwaltschaft Innsbruck noch nicht unbedingt dramatisch. „Wir können gegen den Verdächtigen auch dann Mordanklage erheben, wenn das Opfer nicht entdeckt wird“, sagte ein Sprecher. „Wir haben das Geständnis des Mannes und das Ergebnis der Spurensicherungen des Landeskriminalamtes.“
Allerdings wäre es für die Ankläger „sicher besser, wenn wir auch die Todesursache gerichtsmedizinisch belegen können“. Mit jedem Tag, an dem die Leiche der jungen Tirolerin aber nicht gefunden wird, schwinden die Chancen auf eine aussagekräftige Obduktion. „Nach drei Wochen im Wasser kommt es doch bereits zu gravierenden Verwesungserscheinungen“, sagt ein Gerichtsmediziner den OÖNachrichten.