Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Fall Hirtzberger: Urteil nach wie vor nicht rechtskräftig

Von apa/nachrichten.at, 06. Februar 2009, 09:20 Uhr

KREMS. Nach wie vor nicht rechtskräftig ist das Urteil vom vergangenen Mai gegen den Heurigenwirt und Unternehmer, der am 9. Februar 2008 den SWpitzer Bürgermeister und Kremser Rechtsanwalt Hannes Hirtzberger mit einer mit Stryxhnin versetzten Praline vergiftet haben soll. Der Fall liegt wieder beim Landesgericht Krems, das sich nach einem Protokollberichtigungsantrag der Verteidigung mit einem schlafenden Geschworenen während des Prozesses befassen muss, sagt Nikolaus Rast, Anwalt des Verdächtigen.

Ein unglaublicher Kriminalfall hat vor einem Jahr wochenlang für Schlagzeilen gesorgt: Am 9. Februar 2008 war der Bürgermeister der Wachauer Marktgemeinde Spitz a.d. Donau und Rechtsanwalt in Krems, Hannes Hirtzberger, nach dem Genuss einer durch Strychnin vergifteten Praline ins Koma gefallen, rang im Krankenhaus tagelang mit dem Tod und ist seitdem ein Pflegefall. Nach intensiven Ermittlungen und DNA-Untersuchungen wurde Ende Februar ein Tatverdächtiger festgenommen und im Mai - nicht rechtskräftig - wegen Mordversuchs zu 20 Jahren Haft verurteilt.

Seine DNA hatte sich auf der Grußkarte gefunden, die dem „Mon Cheri“ beigelegt war, das der Bürgermeister am Tag zuvor an der Windschutzscheibe seines Wagens gefunden hatte. Die Ermittler hatten das berufliche Umfeld des Opfers durchleuchtet und stießen dabei auf den Verdächtigen, der vor mehr als einem Jahr die Umwidmung eines Weingartens in Bauland beantragt hatte, um dort ein Thermalhotel zu errichten. Da er weder die verlangten Probebohrungen durchführen habe lassen, noch einen Finanzierungsplan für das Projekt vorgelegt habe, gab es keine Genehmigung.

Skuriler Grund für nicht rechtskräftiges Urteil

Der - nicht geständige - Heurigenwirt und Unternehmer wurde im vergangenen Mai am Landesgericht Krems des Mordversuchs schuldig gesprochen. Das Urteil - 20 Jahre Haft - ist nach wie vor nicht rechtskräftig. Dies hat mitunter auch einen durchaus skurrilen Grund: Der Fall liegt wieder beim Landesgericht Krems, das sich nach einem Protokollberichtigungsantrag der Verteidigung mit einem schlafenden Geschworenen während des Prozesses befassen muss, sagte Nikolaus Rast, Anwalt des Verdächtigen, zur APA.

Die Causa lag zunächst beim Obersten Gerichtshof (OGH), der nach dem Urteil im Mai 2008 über die Nichtigkeitsbeschwerde und die Berufung des Angeklagten sowie der Staatsanwaltschaft Mitte Jänner entscheiden hätte sollen. Dazu kam es aber vorerst nicht: Nach einem Protokollberichtigungsantrag der Verteidigung ist der Akt nun wieder in Krems. Geklärt werden solle, wie die Causa um den offenbar eingeschlafenen Geschworenen beim Prozess im Mai in der Niederschrift Eingang findet. Rast meinte, dies werde einige Zeit dauern, im Frühling dann der Akt wohl wieder zum OGH gehen. Erst dann könne eine Berufungsverhandlung abgehalten werden.

„Der schläft, das kann es nicht sein“, habe Rast damals im Prozess angemerkt. Die Richterin habe den Geschworenen ermahnt, nun werde erläutert, welche Worte damals gefallen seien, so der Sukkus der Aussagen des Juristen.

Anwalt kritisiert Laiengerichtsbarkeit

Rast übte zudem Kritik an der Laiengerichtsbarkeit, die „nicht mehr zeitgemäß“ sei. „Noch dazu, wo wir perfekt ausgebildete Richter haben“, so der Anwalt im Gespräch mit der APA. Acht Leute entscheiden bei einem Verbrechen wie Mord „völlig alleine“ über Schuld bzw. Schuldlosigkeit des Angeklagten. Rast zog einen pointierten Vergleich aus der Medizin, in Anlehnung an die Vorgabe Einzelrichter, Schöffen- bzw. Geschworenensenat: „Sie haben Schnupfen, der Arzt alleine behandelt sie. Bei Grippe holt sich der Mediziner noch zwei Personen aus dem Volk dazu, und bei einem Herzinfarkt entscheidet nur das Volk wie vorzugehen ist.“

mehr aus Aktuelle Meldungen

Tourengeher am Kasberg von Lawine verschüttet

Was PFAS mit dem Körper machen

Einbrecher zündeten Rauchbomben unter Puchenauer Kindergarten

Kellner aus Windischgarsten verschickte Tonträger mit Hitler im Versandpaket

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen