Dänemark erlaubt Trauungen von Lesben und Schwulen in Kirchen
KOPENHAGEN. Dänemark will ab Sommer Trauungen gleichgeschlechtlicher Paare in Kirchen und Rathäusern erlauben. Ein entsprechendes Gesetz solle am 15. Juni in Kraft treten, teilte Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt am Dienstag mit. Die Regierung habe ihre Arbeit an dem Gesetz abgeschlossen.
Das Gesetz sei ein "natürlicher und richtiger Schritt" für ein modernes Dänemark, sagte die Sozialdemokratin. Mit dem Gesetz habe jedes Mitglied der staatlichen evangelisch-lutherischen Volkskirche das Recht, kirchlich zu heiraten, "egal ob der Partner dem gleichen oder dem anderen Geschlecht angehört", fügte die Ministerpräsidentin hinzu.
Priester dürfen sich jedoch weigern, gleichgeschlechtliche Paare zu trauen. Die Regierung respektiere die Entscheidung einzelner Bürger, aber auch die der Pastoren, so Thorning-Schmidt. Etwa 80 Prozent der 5,6 Millionen Dänen sind Mitglieder der Volkskirche.
1989 erlaubte Dänemark als erstes Land weltweit gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Die Volkskirche bietet schon jetzt trotz des Widerstandes von manchen Priestern Segnungen von homosexuellen Paaren am Ende von Gottesdiensten an.