Chinesischer Milliardär mit Hubschrauber abgestürzt
BORDEAUX. Nach dem Verkauf eines Weinguts bei Bordeaux sind der bisherige Besitzer und der Käufer, ein chinesischer Milliardär, bei einem Rundflug mit dem Hubschrauber abgestürzt.
Rettungskräfte suchten am Samstag nach drei Vermissten. Es bestand wenig Hoffnung, diese noch lebend zu bergen. Am Freitagabend war die Leiche des 12-jährigen Sohnes von Tee-Milliardär Lam Kok aus der Dordogne gezogen worden.
Lam Kok, der Chef der auf exklusiven Tee und Luxushotels spezialisierten Unternehmensgruppe Brilliant aus Hongkong, hatte das Weingut La Riviere in der französischen Weinbauregion Fronsac bei Bordeaux gekauft. Am Freitag wurde der Verkauf des Schlosses mit den dazugehörigen 65 Hektar Weinbergen groß gefeiert. Anschließend wollte der bisherige Besitzer James Gregoire, der einen Helikopterschein besitzt, dem neuen Eigentümer bei einem Rundflug seinen neuen Besitz aus der Luft zeigen.
Ein AFP-Fotograf vor Ort berichtete, auch der 12-jährige Sohn des chinesischen Milliardärs sowie ein Übersetzer seien mitgeflogen. Die Frau von Lam Kok habe sich dagegen in letzter Minute dagegen entschieden. Als der Helikopter nach 20 Minuten nicht zurückkehrte, alarmierten die Zurückgebliebenen die Feuerwehr, die daraufhin zwei Hubschrauber zur Suche nach den Vermissten entsandte.
Nach Angaben der französischen Gendarmerie konnten zunächst nur Wrackteile aus der Dordogne geborgen werden. Die Suche nach den Vermissten gestaltete sich wegen der starken Strömung schwierig. An der Suche waren am Samstag Taucher und mehrere Boote beteiligt. Polizeihunde suchten zudem das Flussufer ab.
Im Jahr 2002 war schon einmal ein Besitzer des Weingutes La Riviere bei einem Flugzeugunglück ums Leben gekommen. Ein Jahr später hatte Gregoire das Anwesen gekauft. Tee-Milliardär Lam Kok wollte auf dem Weingut exklusive Tee- und Weinproben veranstalten, außerdem war der Bau eines Hotels geplant.