Bockshornkleesamen Ursache für EHEC-Ausbruch?
BERLIN. Vor zwei Monaten begann in Deutschland einer der weltweit größten EHEC-Ausbrüche. Und noch immer suchen Experten nach der genauen Quelle des Todeskeims. Jetzt führt eine Spur nach Ägypten.
Die deutschen Behörden gehen davon aus, dass Bockshornkleesamen Auslöser für die EHEC-Epidemie waren. Zur Sprossenherstellung verwendete Bockshornkleesamen seien "mit großer Wahrscheinlichkeit" Ursache des Ausbruchs, teilte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) am Freitag mit.
Die Samen einer bestimmten aus Ägypten stammenden Charge gingen über einen Zwischenhändler auch an den Sprossenbetrieb im niedersächsischen Bienenbüttel, der aus Ausgangspunkt für die Erkrankungswelle in Deutschland gilt.
Die EFSA hatte nach dem Auftreten mehrerer EHEC-Fälle in Bordeaux gemeinsam mit dem Europäischen Zentrum zur Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) die Untersuchung eingeleitet.
Das Robert-Koch-Institut in Berlin datiert den ersten Krankheitsbeginn in Deutschland übrigens rückwirkend auf 1. Mai. Insgesamt registrierte es bis Ende Juni 3929 EHEC-Infektionen. 838 dieser Patienten mussten wegen der schweren Komplikation HUS (hämolytisch-urämisches Syndrom) behandelt werden. 47 Menschen starben.
Seit Ende Mai ebbt die Krankheitswelle ab. „Inzwischen sehen wir in Deutschland nur noch sehr wenige Fälle und erkennen eine deutliche Beruhigung“, sagt der Leiter der Infektionsepidemiologie am Robert-Koch-Institut, Gerhard Krause.
Für den Rückgang an Neuerkrankungen haben die Wissenschafter mindestens zwei mögliche Erklärungen. Es sei denkbar, dass die Menschen einfach weniger verunreinigte Lebensmittel essen. Es könne aber auch sein, dass der Erregerherd in Deutschland ausgelöscht sei. Ob die Gefahr eines weiteren Ausbruchs gebannt ist, sei jedoch ungewiss. Vor dem Verzehr von Sprossen warnen die Experten weiterhin. „Wir müssen ganz, ganz wachsam sein“, fordert Krause.
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