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Berlusconi wegen neuer Ermittlungen empört

Von nachrichten.at/apa   14.Jänner 2011

„Wenn ich eine Initiative ernst nehmen wollte, die es nicht ist, würde ich sagen, dass jede Grenze überschritten worden ist. Einige Staatsanwälte versuchen die fundamentalen Regeln der Demokratie umzuwerfen“, kommentierte der Premierminister in einer Botschaft an Anhänger seiner Mitte-Rechts-Partei PdL (Popolo della libertà - Volk der Freiheit).

Der Premierminister beschuldigte die Zeitungen, sich mit Tratsch zu beschäftigen und eine „Desinformationskampagne“ zu führen. Der 74-jährige Regierungschef zeigte sich überzeugt, dass er trotz der gegen ihn gerichteten Angriffe bis Ende der Legislaturperiode im Jahr 2013 im Amt bleiben wird. Seine Regierungskoalition sei dank der Allianz mit der rechtsföderalistischen Regierungspartei Lega Nord solide.

Die Mailänder Staatsanwaltschaft will einen Eilprozess für Berlusconi beantragen und ihn kommende Woche vorladen. Die Anhörung könnte am 21., 22., oder 23. Jänner stattfinden. Noch unklar ist, ob Berlusconi vor den Ermittlern erscheinen wird. Wegen seiner unklaren Beziehung zu einer jungen Frau marokkanischer Abstammung im Teenager-Alter wird Berlusconi Amtsmissbrauch und ein Prostitutionsdelikt vorgeworfen.

Die mit dem Spitznamen „Ruby“ bekannte Prostituierte berichtete, sie habe wegen des Eklats um ihre Beziehung zum Ministerpräsidenten um ihr Leben gefürchtet. „Ich hatte Angst man würde mich töten“, sagte sie in einem am Samstag erscheinenden Interview mit dem Magazin „Vanity Fair“. Sie dachte, sie würde wie jener Transsexuelle enden, der nach seiner Verwicklung in einem Skandal um Drogen und Sex, in den der Ex-Präsident der Region Latium, Piero Marrazzo, geraten war, tot gefunden worden war. In einem weiteren Interview bezeichnete das Mädchen Berlusconi als „sehr einsam“. Er habe alles auf Macht und Karriere gesetzt, in seinem Privatleben sei er jedoch allein.

Berlusconis Rechtsanwalt Nicoló Ghedini bestritt, dass der Premierminister Sex mit der Minderjährigen hatte. Die junge Frau selbst habe wiederholt bestritten, dass sie eine sexuelle Beziehung zum Premierminister eingegangen sei. Ghedini bezeichneten die Ermittlungen gegen Berlusconi als „absurd“. Die Vorwürfe gegen den Premier seien schon längst geklärt worden.
 

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