Barroso: „EU will Kroatien in der EU“
BRÜSSEL. EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso hat sich erneut für einen „so rasch wie möglichen“ EU-Beitritt Kroatiens stark gemacht. „Die EU will Kroatien in der Union“, legte Barroso nach einem Gespräch mit der kroatischen Ministerpräsidentin Jadranka Kosor am Donnerstag in Brüssel ein klares Bekenntnis ab.
„Ich bin überzeugt, dass Kroatien sehr bald EU-Mitglied sein wird“, betonte Kosor bei ihrem ersten Besuch in Brüssel als Regierungschefin.
Zagreb müsse weiter den eingeschlagenen Weg Richtung EU gehen, Reformen vorantreiben und offene Fragen lösen, sagte Barroso. Namentlich nannte er den kroatisch-slowenischen Grenzstreit, eine bessere Kooperation mit dem UNO-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag und die Rückkehr von Flüchtlingen. Eine EU-Mitgliedschaft Kroatiens wäre für die Stabilität Südosteuropas wichtig. Barroso zeigte sich überzeugt, dass die „exzellente Kooperation“ zwischen Zagreb und Brüssel mit Kosor an der Regierungsspitze fortgeführt werde.
„Wir werden unsere Hausaufgaben erfüllen“
Kosor, die Anfang Juli das Ministerpräsidentenamt von dem überraschend zurückgetretenen Ivo Sanader übernommen hatte, betonte, dass Kroatien weiter den Weg Richtung EU gehen werde. „Wir werden mit voller Intensität und vollem Willen unsere Hausaufgaben erfüllen.“ Kroatien sei bei der EU-Annäherung schon weit vorangeschritten. Hinsichtlich der Kooperation mit dem UNO-Tribunal werde Zagreb „alles tun“, um eine vollständige Zusammenarbeit zu gewährleisten.
Sie kündigte im Grenzstreit mit Ljubljana (Laibach) baldige Gespräche mit ihrem slowenischen Amtskollegen Borut Pahor an. Sie wolle „ohne irgendwelche Komplexe“ in einem „freundschaftlichen Umfeld“ die Probleme lösen. Und Kosor zeigte sich optimistisch: „Ich erwarte baldige Fortschritte.“ Ein genaues Datum des angepeilten Treffens mit Pahor nannte sie nicht. Es werde jedenfalls ein „konkretes Gespräch“ werden und Zagreb werde Vorschläge präsentieren. Sie erinnerte daran, dass die offenen Grenzfragen kein Thema gewesen seien, als Slowenien der NATO und der EU beitrat.
Barroso wiederholte den Standpunkt der EU: Es handle sich nach dem Scheitern der Vermittlungsinitiative von EU-Erweiterungskommissar Olli Rehn um ein „bilaterales Problem“. „Jetzt ist es besser, dass die beiden Länder miteinander reden und eine Lösung finden.“
Slowenien blockiert weiter
Ljubljana blockiert mehrere EU-Verhandlungskapitel wegen des Grenzstreits mit Zagreb. Unter tschechischer EU-Ratspräsidentschaft in der ersten Jahreshälfte war die nächste Runde von EU-Verhandlungen mit Kroatien dreimal wegen des Vetos Sloweniens verschoben worden. Wegen des Grenzstreits scheint der von Zagreb für 2011 anvisierte EU-Beitritt nicht mehr so sicher. Ursprünglich sollten die EU-Beitrittsverhandlungen noch heuer abgeschlossen werden. Kosor hätte übrigens nichts dagegen, dass Kroatien gemeinsam mit Island der EU beitritt. Mit diesem Land habe Zagreb „besondere Beziehungen“, da Island als erster Staat Kroatien anerkannt habe (am 19. Dezember 1991; Anm.).
Anlässlich des Antrittsbesuchs von Kosor in Brüssel erneuerte der ÖVP-Europaabgeordnete Othmar Karas seine Forderung nach einem EU-Beitritt Kroatiens noch in dieser Legislaturperiode: „Slowenien hat bereits genug Schaden angerichtet und muss seine Blockade der Beitrittsverhandlungen jetzt rasch beenden. Gleichzeitig ist die EU-Kommission dringend aufgefordert zu handeln anstatt wie das Kaninchen vor der Schlange dazusitzen. Kommissar Rehn und Kommissionspräsident Barroso müssen Slowenien in die Pflicht nehmen“, forderte Karas in einer Aussendung.
Der EU-Beitritt Kroatiens müsse sowohl im Arbeitsprogramm der neuen Kommission als auch des Europäischen Parlaments „höchste Priorität“ haben. Bei den Beitrittsverhandlungen mit Slowenien habe der damals bereits existierende Grenzstreit mit Kroatien keine Rolle gespielt. „Slowenien hatte nichts dagegen, diese Frage zum eigenen Vorteil auszuklammern - zieht aber jetzt die gleiche Karte selbst“, kritisierte Karas.
Es hat mich gwundert, dass Kroatien nicht vor Bulgarien in der EU war! Dieser Fehler wird nun aufgehoben! Jeder der Kroatien kennt,und in Dubrovnik war, kann erkennen welches wunderschönes Land mit der Perle der Adria nun zur EU kommt! Ein Gewinn an Landschafts - Schönheit und bester Wirtschaftsdynamik auch für unser Österreich, sind wir doch mit Kroatien geschichtlich verbunden und fahren dort so gerne auf Urlaub hin!
Herzlich Willkommen liebes Kroatien bei uns in Österreich und in der EU!
warum will die EU Kroatien in der EU und nicht auch die Schweiz und Lichtenstein, die Ukraine und Norwegen?
Soll der Wunsch und das Bestreben nicht doch besser von den Bewohnern kommen und nicht von der EU? Das "ohne Wenn und Aber" vom Franitzky war sicher nicht das optimale für Österreich, warum sollen andere Länder nicht klüger sein?