Baltische Staaten treiben AKW-Bau voran
VILNIUS. Die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen wollen bis Juni mit Hitachi - GE Nuclear Energy eine Vereinbarung über den Bau des Atomkraftwerkes Visaginas in Litauen unterzeichnen. Dies teilten die Ministerpräsidenten der drei Baltenrepubliken am Donnerstag nach einem Treffen in Litauen mit.
Die baltischen Energieunternehmen sollten ihre Verhandlungen über die technischen Fragen zügig vorantreiben, damit die Vereinbarung bis Juni unterschriftsreif sei.
Das japanisch-amerikanische Konsortium Hitachi - GE Nuclear Energy erhielt im vergangenen Juni den Zuschlag für den Bau des Atomkraftwerks und soll sich als strategischer Investor an dem Projekt beteiligen. Bis 2020 soll der ABWR - ein Siedewasserreaktor der dritten Generation - mit einer Leistung von 1.300 MW in unmittelbarer Nähe des 2009 stillgelegten AKW Ignalina ans Netz gehen. Mit dem Kraftwerk wollen sich die Balten unabhängiger von russischen Energieimporten machen. Die Baukosten werden auf 5 Mrd. Euro veranschlagt.
Ursprünglich war auch der polnische Energieversorger PGE an dem Projekt interessiert, zog sich jedoch im vergangenen Dezember zurück. Aber die Tür für die Polen bleibt offen. "Wir geben dem polnischen Unternehmen weiterhin die Möglichkeit an dem Projekt teilzunehmen", sagte der litauische Premier Andrius Kubilius.