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Albtraum Fukushima - "Das Schlimmste steht noch bevor"

Von nachrichten.at/apa, 21. August 2013, 13:47 Uhr
Japan will Sicherheit bei Atomanlagen verschärfen
Unglücks-AKW Fukushima Bild: Reuters

FUKUSHIMA. Ein neues Leck am havarierten Atomkraftwerk von Fukushima hat die japanische Nuklearaufsicht veranlasst, die Lage am Mittwoch als schwerwiegendsten Störfall seit dem Atomunglück vom März 2011 zu bewerten.

Immer wieder werden neue Details des Super-GAUs bekannt - und Experten warnen bereits, dass das Schlimmste noch bevorsteht.

"Es ist eine Katastrophe ohne Ende", sagt Reinhard Uhrig von Global 2000. Der Atom-Fachmann, der selbst schon in Fukushima war, dort gemessen und einen Einblick in die Informationspolitik des AKW-Betreibers Tepco erhalten hat, kann und will nicht aufhören zu warnen. Was ihn am meisten ängstigt, ist die Tatsache, dass es sich um eine "verdrängte Katastrophe" handelt. Sprich: Dass am Gelände der Atomruine Dinge lagern, die nicht nur für Japan eine Gefahr darstellen, würden sie außer Kontrolle geraten. Und dass sie das tun könnten, daran hegt Uhrig keinen Zweifel. Denn Tepco sei "total überfordert", niemand habe auch nur den Ansatz einer Idee, wie man die weltweit größte radioaktive Zeitbombe entschärften könnte.
Der Albtraum in Zahlen: Am Gelände lagern derzeit 10.833 Brennelemente, jedes rund 300 Kilogramm schwer. Allein in den Reaktoren 1 bis 3 fressen sich 210 Tonnen, tausende Grad heißes Corium (geschmolzene Brennelemente) durch den Beton. Schätzungen zufolge laufen täglich 300.000 Liter radioaktiv verseuchtes Wasser ins Meer - seit 11. März 2011 ergibt das eine "Zwischensumme" von fast 270 Millionen Liter. 2.000 Aufräumarbeiter wurden verstrahlt, 160.000 Menschen evakuiert, sieben Hektar Meeresboden einfach zubetoniert.

1.100 Quadratkilometer Sperrzone

Vor knapp 900 Tagen hat sich der - möglicherweise - größte Atom-Unfall in der Geschichte der Menschheit ereignet. Nach einem Tsunami, ausgelöst von einem gigantischen Erdbeben, explodierten im japanischen AKW Fukushima drei Reaktorblöcke. Bis heute reißen die Horrormeldungen nicht ab.

Lecke Tanks, zerfressene Leitungen, behelfsmäßig abgedeckte Kühlbecken und hunderte Tonnen radioaktive Lava, der sich weder Mensch noch Maschine nähern können - die Zukunft von Fukushima sieht düster aus. Die Sperrzone ist 1.100 Quadratkilometer groß, jene Fläche, in der mehr als 30 Kilo-Bequerel pro Quadratmeter (kBq/m2) gemessen wurden, ist achtmal größer. "Man trägt fünf Zentimeter Erde ab und redet den Leuten ein, dass ein bisschen putzen und schrubben ausreicht, damit wieder alles in Ordnung ist", kann es Uhrig nicht fassen.

Doch was den Atom-Experten wirklich beunruhigt, ist der kommende November. Da steht nämlich der Abtransport von 1.535 Brennelementen an, die in den Abklingbecken von Reaktorblock 4 lagern. "Wenn da etwas passiert, wenn es da zu einer Kettenreaktion kommt, weil Stäbe gegeneinander krachen, dann - und darüber gibt es schon Schätzungen - kann man weite Teile Japans für immer absiedeln. Ich sage nur so viel: Im November müssen wir alle den Atem anhalten", so Uhrig.

Bis dato wurden in der Region Fukushima 210.000 Kinder und Jugendliche untersucht. In 18 Fällen wurde Schilddrüsenkrebs diagnostiziert und 25 Verdachtsfälle dokumentiert. Wie viele Erkrankungen es tatsächlich gibt, wird allerdings erst in fünf bis zehn Jahren zu sagen sein. Der Super-GAU hat schon jetzt 1.632 Todesopfer gefordert, allerdings nicht durch Strahlung, sondern aufgrund von mangelhafter medizinischer Betreuung, Erschöpfung oder Entwurzelung - was sich vor allem bei älteren Menschen bemerkbar machte.

Auch Umweltminister Nikolaus Berlakovich (V) appellierte ans kollektive Bewusstsein: "Es darf kein Fukushima-Effekt einsetzen. Solche Ereignisse müssen uns immer daran erinnern, wie gefährlich Atomenergie ist. Menschenleben dürfen nicht dem Energiehunger zum Opfer fallen." Tepco habe jedenfalls "zu zögerlich, zu spät und auch unvollständig" Stellung bezogen, zeigte sich Berlakovich enttäuscht: "Es hat sich gezeigt, dass die Informationspolitik vom Betreiberunternehmen an die Behörden völlig unzureichend war."

Größtes radioaktives Leck seit Katastrophe

Was den Japanern noch alles droht, ließ sich aus einer aktuellen Meldung der französischen Presseagentur AFP herauslesen. Dort hieß es am Mittwoch: "Der Fukushima-Betreiber Tepco hatte am Dienstag bekannt gegeben, dass in dem havarierten Kraftwerk das bisher größte radioaktive Leck seit der Atomkatastrophe 2011 entdeckt wurde. Rund 300 Tonnen verseuchtes Wasser seien womöglich aus einem der Auffangtanks ausgetreten. Nahe der Tanks seien an Lacken Strahlungswerte in Höhe von 100 Millisievert pro Stunde gemessen worden, was Wissenschaftern zufolge für Menschen gesundheitsgefährdend ist." Fortsetzung folgt - mit Sicherheit.

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21  Kommentare
21  Kommentare
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( Kommentare)
am 25.08.2013 15:27

Alternative Energie! Frei Energie die unerschöpflich vorhanden ist.
Warum wird sie nicht genutzt? Warum wird sie nicht gefördert!

Sie bringt kein Geld und keine Gewinne für die Stromkonzerne.

Und das Volk lässt es sich gefallen!

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( Kommentare)
am 21.08.2013 23:39

Also wenn ich das lese läufts mir kalt über den Rücken runter. Und wenn ich zurückdenke wie groß der Aufschrei in Europa war, wir müssen alle AKW abdrehen! Und was ist passiert??? Nicht viel. Ich will auch gar nicht darüber nachdenken, dass uns im Prinzip jederzeit so ein sch. Ding um die Ohren fliegen kann. Danke dafür an die Atomlobby, an alle die Atomstrom beziehen weil es der billigste Tarif ist und auch die politischen Parteien die diese Lobby unterstützen. Für Bürger die etwas Verantwortungsbewußtsein haben seid ihr unwählbar! Auch wenn ich in vielen Dingen nicht mit den Grünen einer Meinung bin, in dem Bereich sind es für mich die wirklich Einzigen die sich ernsthaft gegen die Atompolitik einsetzen. Und eines ist sicher wenn uns so ein AKW um die Ohren fliegt sind alle anderen Probleme aber sowas von nebensächlich. Da stirbt dann der der "arbeitsscheue" Ausländer, genauso wie "tüchtige" Österreicher.

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am 21.08.2013 22:12

von sicher, mindestens so sicher wie die bekannten halbwertszeiten bekannter radioaktiver überbleibsel ...

was für eine "strahlende" zukunft?!

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daLindi (79 Kommentare)
am 21.08.2013 20:56

das Ganze erinnert fatal an schlechte Godzilla-Filme der 70er Jahre - schusselige Japanische Forscher und ihr selbsterschaffenes Ungheuer außer Kontrolle. Keiner traut sich mehr ran - lebensgefährlich!
In Tschernobil waren angeblich bis 400.000 Menschen zum löschen Zwangsverpflichtet-nicht informiert und primitivst ausgerüstet- zu unserem Glück - den Sie haben das Schlimmste verhindert!
Die Piloten der Hubschrauberstaffel sind alle schon tot - ofizielle Statistiken über den Gesundheitszustand der "Liquidatoren" gibt es meines Wissens nicht.
Wär dies nicht gelungen wäre die Radioaktive Verseuchung weit stärker ausgefallen und unsere ganze Gegend unbewohnbar! War und ist Uns das eigentlich Bewußt?
Es wundert mich wie sich gesunder Hausverstand von "Experten&Wissenschaftlern" (D.Düsentrieb läßt Grüssen) das es sicher kein Problem ist Lagerstätten zu bauen die 10.000 Jahre halten!
Und wie war nochmal die Rune für "VORSICHT RADIOAKTIV"?
Wissende gehen nicht hin-es kann Ihre Gesundheit gefä

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mynachrichten1 (15.427 Kommentare)
am 21.08.2013 20:41

wir haben Mitten in Europa nicht die Möglichkeit alles ins Meer zu entsorgen.......

es ist einfach naiv, zu glauben, Leute die derzeit in unserer Regierung "Korruptionsbekämpfen?" sind vertrauenswürdig.

Der Wähler hat die Enscheidung und am 29. September 2013 die Chance, die Leute zu wählen, die Europa schnell atomkraftwerksfrei machen.

Unsere etablierten waren einfach zu unfähig, z.B. auch den Tschechen bei den neuen Atomkraftwerken eine Strich durch die Rechnung zu machen.

Nur stärkere Grüne werden diese kriminelle und hochsubventionierte teuerste Energieerzeugung beenden.

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oeggoe (17.926 Kommentare)
am 21.08.2013 21:49

Aber wir haben tiefe Seen!
Wir haben Salzstollen!
Und wir haben ein, auf die Ewigkeit ausgerichtetes Zwischenlager in Seibersdorf

Sollte doch reichen, oder ned??

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Doc-Blei (289 Kommentare)
am 21.08.2013 19:14

Nun wenn die den Schaden auf heller und Pfenning ersetzen müssten den die Atomlobby in Tschernobil und Fukushima angerichtet haben dann wären alle diese Länder Pleite. Damit qualifiziert sich Atomkraft zur teuersten Energieerzeugung die Menschen jeh betrieben haben un hatten + den Entsorgungskosten & Endlagerstätten für 1000 de Jahre!!

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mynachrichten1 (15.427 Kommentare)
am 21.08.2013 20:46

und die Leute, die die Lüge von sicherer Atomenergie in die Welt gesetzt haben, waren entweder verrückt, korrupt oder eine Mischung aus beidem.

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Zaungast_17 (26.399 Kommentare)
am 21.08.2013 20:53

-

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jack_candy (7.724 Kommentare)
am 21.08.2013 18:58

Wie ist es überhaupt möglich, dass für die Aufräum- und Eindämmungsarbeiten immer noch dieser Konzern verantwortlich ist, der erwiesenermaßen unfähig ist und lügt?
Auch wenn ich den japanischen Politikern in der Atompolitik nicht traue, aber bei einem derart extremen Unfall muss der Staat eingreifen, mit neutralen, internationalen Experten und notfalls dem Militär.

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mynachrichten1 (15.427 Kommentare)
am 21.08.2013 20:55

die wirklich seriös ist - denn seriöse Firmen sind für die Abschaltung
und es gibt ja offenbar weltweit keine Atomkraftwerksfeuerwehr
das hätte ja die Leute verunsichert und es hätte zur Einführung einer Atomhaftpflichtversicherung geführt, und die Versicherungssumme hätte ein AUS für die Wirtschaftlichkeit bedeutet

ATOMPOLITIK ist ja offenbar das ärgste politische LÜGENGEBÄUDE in unserer aufgeklärten Welt.

Und nachdem viele Politiker keine Ahnung von Technik haben und vielfach nur Juristenbewußtsein besitzen, genügt ein Papier, wo oben steht "sicher" und Sie glauben das dann bzw. gilt das dann auch wenn es noch so Tödlich ist.

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 21.08.2013 18:38

Hier ein Mädchen das die "Probleme" der kapitalistischen Welt anspricht:

http://www.youtube.com/watch?v=Sj00vO48MTk

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am 21.08.2013 16:47

dass man ein Atomkraftwerk nicht wirklich versichern kann weil man nicht abschätzen kann wie groß der Schaden ist.
Müsse man es schätzen, würde die Versicherungssumme so groß sein, dass ein Atomkraftwerk nicht rentabel laufen kann.
Also lässt man einfach die plöde Versicherung, sonst kann man keinen Gewinn machen

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Zaungast_17 (26.399 Kommentare)
am 21.08.2013 16:51

dass Mensch im Schadensfall Schaden nimmt! traurig

unabschätzbar!

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( Kommentare)
am 21.08.2013 16:54

Bei Fukushima sieht man, dass keine Summe diesen Schaden aufheben könnte.

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( Kommentare)
am 21.08.2013 15:54

Um diesen Wahnsinn nicht noch weiter mit unserem Steuergeld zu fördern, jetzt sofort

"Raus aus Euratom"

Alles andere ist Verlogen und Scharlatanerie und gefährdet unsere Gesundheit und Zukunft

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Zaungast_17 (26.399 Kommentare)
am 21.08.2013 15:41

na dann prost!

stellen wir uns mal vor, ähnliches passiert in einem Werkl in unserer Nachbarschaft?

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jamei (25.489 Kommentare)
am 21.08.2013 16:38

da passt doch der Rudi auf und in St. Pölten habens doch des
eh alles ausgemacht - und da MÜSSEN sich ALLE daran halten!

Wozu sind den sonst die ganzen €-Millionen in diverse "Vereine"
geflossen?
Und der tschechische Atomfuzi der beim Land angestellt ist,ist der auch umsonst?

Also - alles wird gut, nix ist schlimm....

Servus zwinkern

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Zaungast_17 (26.399 Kommentare)
am 21.08.2013 16:53

...wenn man nicht weiterdenken will oder kann, ist alles nicht schlimm, stimmt!

die Welt überlebt es auch ohne gröbere Probleme, der Mensch eher ned.

servus

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puschl40 (3.116 Kommentare)
am 21.08.2013 14:02

so billig ist möchten ihn die EU-Blödmänner weiter fördern!! zwinkern

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jack_candy (7.724 Kommentare)
am 21.08.2013 19:03

Dass der Atomstrom billig ist, ist die größte Lüge überhaupt.
Er ist nur billig für die Stromkonzerne, weil die während des Baues der Anlagen, während des Betriebes und auch beim Abriß Milliarden an staatlichen Förderungen kassieren.
Beispiel Deutschland: Jeder Castor-Transport kostet Millionen. Zahlen muss aber der Steurezahler, nicht nach dem Verursacherprinzip die Betreiber der Atomanlagen. Fußballvereine müssen ja auch für die Polizeieinsätze zahlen, und da ist die Gefahr wesentlich geringer.
Dazu sind die Versicherungssummen lächerlich. Wenn die Betreiber per Gesetz dazu gezwungen würden, realistische Schadenssummen versichern zu lassen (nämlich mehrere Billionen Euro - eoropäische und nicht amerikanische Billionen), würde die Lüge vom angeblich billigen Atomstrom sofort auffliegen. Leider waren sämtliche dahingehende politische Bemühungen (vor allem von den Grünen) bisher erfolglos - offenbar hat die Atomindustrie doch noch eine starke Lobby.

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