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Aktion gegen Rassismus: Polizei entfernte Plakate

Von nachrichten.at/apa (tn)   08.Mai 2013

Am Sonntag, 14. April hat ein Verein einen "Tag der Offenen Tür" in der Linzer Altstadt organisiert. Ein Teil davon war die Eröffnung einer mit Collagen beklebten Bretterwand vor einer Baustelle. Die Plakate stammten von der Wiener bildenden Künstlerin Marika Schmiedt. Sie thematisiert in ihren Arbeiten die Verfolgung und Diskriminierung der Roma in Europa. In Linz ging es vor allem um die Minderheitenpolitik des ungarischen Staates. Die allen rechtlichen Bestimmungen entsprechende, provokant angelegte Kunstaktion im öffentlichen Raum erfolgte in Anwesenheit von Bürgermeister Franz Dobusch (S), Stadträtin Eva Schobesberger (G) und des Linzer Kulturdirektors Julius Stieber. Dabei wurde auch klar ihre antirassistische Absicht erklärt.

Schon beim dieser Veranstaltung gab es Proteste gegen die satirisch gemeinten Plakate, die offenbar nicht jeder so verstand. Zwei Tage später waren die Werke der Künstlerin nicht mehr an ihrem Ort. Seither heißt es immer wieder, die Polizei habe sie im Auftrag des Verfassungsschutzes mit der Begründung entfernt, dass sie mutmaßlich rassistisch seien.

Das Landespolizeikommando Oberösterreich hat am Mittwoch nach einer Untersuchung auf APA-Anfrage dazu eine Stellungnahme abgegeben. Demnach habe sich am 16. April ein Linzer Journalist an den Journaldienst des Landesamtes für Verfassungsschutz telefonisch gewandt, "als Staatsbürger" auf die Collagen hingewiesen und den Verdacht geäußert, dass sie rassistisch und verhetzend seien. Er ersuchte um Überprüfung.

Wegen dieser Anzeige hätten sich Polizeibeamte zu der Baustelle begeben und dort mehrere Personen angetroffen, die durch die Plakate "sehr verstört" gewesen seien. Die Beamten entfernten die wenigen noch vorhandenen der ursprünglich 32 Werke und nahmen sie in Verwahrung. Bei der Abnahme wurden sie aber beschädigt. Deshalb sei bei einem der Veranstalter, der Linzer Kultureinrichtung "Stadtwerkstatt", angefragt worden, was damit geschehen solle. Die Antwort sei gewesen, sie könnten nun weggeworfen werden, so die Darstellung der Polizei.

Das Landespolizeikommando stellte ergänzend fest, die einschreitenden Beamten hätten eine Güterabwägung vornehmen müssen. In keinem Fall sei es die Absicht gewesen, Kunstwerke zu zerstören. Sollte sich die Künstlerin durch das Einschreiten verletzt fühlen, tue das der Polizei leid. Man werde das Gespräch mit ihr und erneut mit dem Veranstalter suchen.

 

Links:

Blog der Künstlerin und Stellungnahme der "Stadtwerkstatt"

Flickr-Seite der Künstlerin

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