A-Tec: Verkauf gescheitert - Teile werden einzeln verkauft
WIEN. Die Einzelteile der A-Tec werden separat verkauft. Der Plan, die Reste des börsenotierten Mischkonzerns A-Tec gemeinsam zu verkaufen, ist offenbar gescheitert.
Zwei Interessenten erklärten Freitagnachmittag, die Verhandlungen mit dem A-Tec Management dazu seien nicht erfolgreich gewesen. Damit dürfte der Treuhänder die Teile in den kommenden Monaten einzeln verwerten, Firmengründer Mirko Kovats dürfte endgültig aus dem Spiel sein.
Eine Bestätigung der A-Tec sowie des Treuhänders der Gläubiger, Matthias Schmidt steht zur Stunde noch aus. Offiziell läuft die Frist noch bis heute Abend 24.00 Uhr.
"Wegen zeitlichen Beengtheiten und unterschiedlichen Erwartungen der beteiligten Parteien sind die Verhandlungen gescheitert", erklärte die tschechisch-slowakische Finanzgruppe Penta in einer Aussendung am Freitagabend. Penta werde sich bei Treuhänder Schmidt erneut um A-Tec-Teile bemühen.
90 Millionen-Lücke im Sanierungsplan
Ursprünglich hatten A-Tec und deren Gläubiger die Firma an eine Bietergruppe aus verschiedenen Interessenten verkaufen wollen, die unter dem Namen Contor zusammengestellt worden war. Nach dem Rückzug der pakistanischen Solistice, die an den Montanwerken Brixlegg interessiert gewesen war, nahm die A-Tec am 20. September die Verhandlungen mit der Penta Investments wieder auf, um von dort noch die jetzt fehlenden rund 90 Mio. Euro einzutreiben.
Um den Sanierungsplan zu erfüllen müssten Freitag um Mitternacht 210 Millionen Euro auf dem Konto des Gläubiger-Treuhänders Matthias Schmidt eingelangt sein. Die chinesische Wolong, die sich für die ATB interessiert hatte, hat dem Vernehmen nach ihren Anteil von gut 100 Millionen Euro überwiesen.
Die Zahlung für die A-Tec Kupferdivision wird wahrscheinlich nicht mehr eintreffen. In diesem Fall wären die Bedingungen des Ende 2010 beschlossenen Sanierungsplans nicht erfüllt, Schmidt könnte die einzelnen Teile (Montanwerke Brixlegg, den Motorenfabrikanten ATB, das Kraftwerk Voitsberg und Emco) einzeln verwerten.
"Wir waren bereit trotz knapper Zeit die Verhandlungen mit A-Tec wieder aufzunehmen, aber machten klar, dass wir uns nicht an dem Contor-Modell beteiligen würden", schreibt Penta. "Wir sind bereit, dem Treuhänder Dr. Schmidt ein konkurrenzfähiges und bindendes Angebot für einzelne Teile der A-Tec zu unterbreiten."
Nach Darstellung eines in die Verhandlungen involvierten Beobachters soll es zu massiven Animositäten zwischen Kovats und der Penta Investments gekommen sein. Obwohl beteiligte Banken die Penta favorisiert hätten, habe der Aufsichtsrat Solistice an Bord geholt. Dies hätten wiederum die Banken nicht akzeptiert - was dazu geführt habe, dass Kovats bei der Hauptversammlung am vergangenen Mittwoch den Verkaufsplan aufgeben habe müssen.