92.000 Besucher beim Ars Electronica Festival
LINZ. Das Ars Electronica Festival "Post City" ist am Montag in Linz zu Ende gegangen. Bis zum Abend rechneten die Organisatoren mit rund 92.000 Besuchern an allen Veranstaltungsorten.
Besonders die im alten Postverteilzentrum am Hauptbahnhof untergebrachte Festivalstadt PostCity wurde am Wochenende regelrecht gestürmt, zogen die Festivalmacher in einer Pressekonferenz Bilanz.
Das Festival fragte heuer nach der Zukunft der Stadt. Mobilität, Arbeit, Offene Gesellschaft und autarker Bürger sowie totale Überwachung und Schutz davor waren die großen Themen, die in Symposien, Foren, Ausstellungen und Projekten beleuchtet wurden. Es gab 83 Führungen in zwölf Sprachen und "ein enorm breites Publikum von Kindergärten über Familien bis zu internationalen Gästen", resümierte Ars-Electronica-Leiter Gerfried Stocker.
Insgesamt 482 Einzelveranstaltungen von 946 Künstlern, Wissenschaftern, Aktivisten und Mitwirkenden aus 42 Ländern machten das reichhaltige Programm aus. 430 Partner und Sponsoren hätten das ermöglicht, so Stocker. Für Vizebürgermeister Bernhard Baier (ÖVP) zeigte der Besucheransturm die Relevanz des Themas und er betonte das "Bekenntnis, an der Erfolgsgeschichte weiterbauen zu wollen".
Der temporäre "Bürgermeister" der PostCity, Festivalleiter Martin Honzik, dankte den "Protagonisten der Nacht", den Mitarbeitern des Magistrats, die in der Nacht Pflanzen gossen, Müll und Abfall entsorgten sowie den öffentlichen Stellen wie Feuerwehr und Polizei und dem Roten Kreuz. Ohne sie wäre das nicht gelungen.
Was nun mit dem 100.000 Quadratmeter umfassenden Postverteilzentrum geschehen werde, sei noch offen. "Der Post ist es weiter ein Anliegen, zu veräußern", so Honzik. Die Ars Electronica habe eine Anregung zur Diskussion entfacht, gezeigt, wie man aus dem Gebäude einen lebendigen Ort machen könne. Stocker sah in dem Bau mehr eine Maschine und "die haben eine bestimmte Lebenszeit, dann ist es notwendig, eine neue Maschine an einem anderen Ort zu bauen". Das Gebäude sei nun gebührend gefeiert worden, ihm stelle sich mehr die Frage, was nachher komme, was man mit dem Ort mache, der sehr zentral liege.
Im Anschluss an die Pressekonferenz wurde noch ein längeres Projekt des Festivals beendet. Der südafrikanische Künstler Marcus Neustetter suchte in "Renaming the City" für den bisher unbenannten Weg quer durch den Linzer Volksgarten einen Namen. Der Park erfüllt als Kinderspielplatz, Schachspielstätte, Weg zum Musiktheater, als Verbindung vom Bahnhof zur Landstraße vielfältige Aufgaben. Gemeinsam mit Stadtrat Stefan Giegler (SPÖ) wurde das Schild "Weg der Begegnung" angebracht. Neustetter hatte in Linz lebende Personen mit und ohne Migrationshintergrund eingeladen, sich einen Namen auszudenken. In Kooperation mit Vereinen und durch Befragung der Menschen, die sich im Volksgarten aufhalten, gingen mehr als 400 Vorschläge ein, aus denen eine Jury den Sieger wählte.
Die Stadt Linz und das Land OÖ sollen das Postverteilzentrum kaufen und ein Alternativ Kulturzentrum - AKZ - daraus machen.
Die Eröffnung wird eine neuartige, gruselige Aufführung der Oper "Freischütz" von Carl Maria von Weber!
Tatsächlich eine hässliche Maschine dieses Postverteilzentrum. Ich habe größte Hochachtung vor den Menschen, welche diese Maschine täglich bedienen mussten.
Der Platz direkt am Bahnhof hat was, ein neuer Treffpunkt in der Stadt ein neuer Veranstaltungsraum würde dort gut hinpassen.
Ich befürchte, das wird ein neues Flüchtlings-Auffanglager und die schwarzen Bürgermeister rundherum können sich wieder die Hände reiben.
Also Finger weg, bevor nicht ein Masterplan vorhanden ist.
Mit so einer Immobilie mitten in der Stadt ist der halbe "Swap" bezahlbar.
Frei geschätzte 80.000 bei der Klangwolke und 12.000 bei den übrigen 481 Veranstaltungen?
PS: Mir ist klar, dass die Klangwolke ein Verbindungsprojekt zwischen Festival Ars Electronica und Brucknerhaus ist. Aber eine Klarstellung hinsichtlich Zurechnung der Besucher wäre schon aufschlussreich gewesen im OÖN-Artikel.