Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

22.000 Besucher gedachten der Befreiung des KZ Mauthausen

Von nachrichten.at/apa, 10. Mai 2015, 15:30 Uhr
Bild 1 von 19
Bildergalerie Befreiungsfeier im ehemaligen KZ Mauthausen
Befreiungsfeier im ehemaligen KZ Mauthausen  Bild: (BUNDESHEER/PETER LECHNER)

MAUTHAUSEN. In der Gedenkstätte Mauthausen haben am Sonntag rund 22.000 Menschen aus aller Welt - darunter rund 50 Überlebende - der Befreiung des KZ durch US-Truppen vor 70 Jahren gedacht.

"Die Unmenschlichkeit von damals bekämpfen wir am Besten, indem wir die Unmenschlichkeit von heute bekämpfen", forderte der Vorsitzende desMauthausen Komitee Österreich Willi Mernyi Solidarität mit Verfolgten.

Die traditionelle Befreiungsfeier stand heuer unter dem Thema "Steinbruch und Zwangsarbeit". Im KZMauthausen mussten sich Gefangene im Steinbruch zu Tode schuften, "Vernichtung durch Arbeit" lautete das Ziel. Insgesamt waren in Mauthausen und seinen zahlreichen Nebenlagern rund 200.000 Personen aus aller Welt interniert. Rund 100.000 fielen der Todesmaschinerie zum Opfer. Wie viele ehemalige Häftlinge heute noch leben, ist nicht bekannt.

Bereits seit der Früh hielten Abordnungen unterschiedlicher Volks-, Religions- und Gesinnungsgemeinschaften eigene kleine Gedenkzeremonien ab. Zur offiziellen Befreiungsfeier zogen, begleitet von Chören aus aller Welt und der oö. Militärmusik, die Abordnungen dann über den Appellplatz ein. Die Schauspielerinnen Mercedes Echerer und Konstanze Breitebner verlasen Berichte ehemaliger Gefangener. Unter den Ehrengästen waren Bundespräsident Heinz Fischer, Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ), ein großer Teil der Bundesregierung mit Kanzler Werner Faymann (SPÖ) und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) an der Spitze, EU-Kommissar Johannes Hahn sowie etliche ausländische Staatsgäste.

Mernyi erinnerte in seiner Ansprache an den Ausbruchsversuch von 500 russischen Offizieren aus dem KZ im Februar 1945. Nur elf überlebten diese "Hasenjagd", der Rest wurde "erschossen, erschlagen, erstochen von SS und Polizei, aber auch von der Hitlerjugend und der normalen Bevölkerung". "Die Unmenschlichkeit von damals bekämpfen wir am Besten, indem wir die Unmenschlichkeit von heute bekämpfen", forderte Mernyi Solidarität mit jenen ein, die "heute nicht aus Europa sondern nach Europa flüchten und im Mittelmeer ihr Leben riskieren".

In eine ähnliche Kerbe schlug auch Max R. Garcia, ein Überlebender, der sich Journalisten stellte: "In Afrika erschießen sie jeden, Frauen, Kinder, Männer", bezweifelt er, dass die Menschheit aus der Geschichte gelernt hat. Es sei aber wichtig, immer wieder über die Geschehnisse von damals mit der Jugend zu reden, ist er überzeugt: "Wenn die Leute kommen, das freut mich, deshalb bin ich als Zeitzeuge hier."

Aba Lewit, ebenfalls ehemaliger Mauthausen-Insasse, schilderte, wie er mit 16 in ein Arbeitslager und über mehrere Stationen schließlich nach Mauthausen kam, wo er bis 1945 interniert war, nur "weil ich Jude bin". Was es für ein Gefühl sei, wieder hier zu sein? "Ausdrücken kann ich es nicht." Er erzählt er, wie er Zeuge wurde, dass Menschen getötet wurden und wie ihm nach einer Schusswunde die Kugel mit einem Taschenmesser entfernt und er sechs Monate im KZ versteckt wurde. Seine schlimmste Erinnerung sei aber, "dass ich überlebt habe und andere nicht".

Die Befreiungsfeier 2016 findet am 15. Mai statt. Sie wird unter dem Thema "Solidarität" stehen.

mehr aus Aktuelle Meldungen

Kredit-Unregelmäßigkeiten: Weitere Banken in Oberösterreich betroffen?

Tourengeher am Kasberg von Lawine verschüttet

Ludwig mit 92,63 Prozent als Wiener SP-Chef bestätigt

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

Aktuelle Meldungen