Zwei neue Alben statt einer Pause
Bilderbuch veröffentlichen mit "Mea Culpa" heute die erste von zwei neuen CDs.
Eigentlich hatten sich Bilderbuch eine Pause redlich verdient. Das im Februar 2017 veröffentlichte Album "Magic Life" war sowohl in künstlerischer als auch kommerzieller Hinsicht ein Erfolg, die dazugehörigen Konzerte in Deutschland, Österreich und der Schweiz restlos ausverkauft. Ende August 2017 feierte das Pop-Quartett aus Kremsmünster das Finale einer langen und kräfteraubenden Tournee mit einem grandiosen Open-Air-Gig vor 7000 Fans in der Linzer Tabakfabrik.
"Ein paar Tage machen wir jetzt Urlaub, dann geht’s aber direkt wieder ins Studio", verriet Frontmann Maurice Ernst damals den OÖN. Es gelte keine Zeit zu verlieren. Man wolle die Energie und musikalische Magie innerhalb der Band nutzen und sofort in neue Bilderbuch-Songs transformieren.
Er hat Wort gehalten. 18 Monate lang igelten sich Ernst, Michael Krammer (Gitarre), Peter Horazdovsky (Bass) und Schlagzeuger Philipp Scheibl im Studio ein, schrieben in Wien und Kroatien haufenweise neue Stücke. So viele, dass die "Amadeus"-Gewinner rasch vor einem Luxusproblem standen: Wohin mit all den Liedern?
Die erst vor wenigen Tagen in einer Spontanaktion gefundene Lösung: zwei getrennte Alben! Das erste, "Mea Culpa", ist ab heute erhältlich, der Nachfolger "Vernissage My Heart" erscheint am 22. Februar. Ein mutiger Schritt in einer Zeit, in der das klassische Album-Format längst drauf und dran ist, zu einem Anachronismus zu verkommen.
Nie um Konventionen gescherrt
Aber um Konventionen haben sich Bilderbuch ja bekanntlich noch nie viel geschert. Das gilt auch für die acht Songs (plus das kurze Instrumentalstück "Emotion") von "Mea Culpa". So ruhig und herrlich entspannt, dabei gleichzeitig so hypnotisch und eindringlich klangen Bilderbuch selten. Wer auf Vollgas-Kracher à la "Maschin" wartet, wird dies vergeblich tun.
Vielschichtige, fein ausgetüftelte und dezent groovende Stücke wie "Sandwhises", "Taxi Taxi", "Lounge 2.0" und "Mein Herz bricht" schleichen sich zu Beginn des Albums langsam an, benötigen Zeit, graben sich dafür aber umso tiefer und nachhaltiger in den Gehörgang ein. Wer möchte, kann darauf sogar Jazz-, Ambient- und Northern-Soul-Verweise identifizieren. Wer nicht, kann sich auch einfach an den einschmeichelnden Melodien und der exzellenten Gitarrenarbeit erfreuen. Bei dem herrlich schrägen "Megaplex" und bei "Memory Card" ziehen die Burschen dann das Tempo etwas an, bevor diese wirklich schöne und homogene Platte mit "Checkpoint" und "Aloe Vera" zu einem würdigen Abschluss findet.
CD-Kritik: Bilderbuch "Mea Culpa" (Maschin Records)
OÖN Bewertung:
Album-Doppelpack
Das heute veröffentlichte Bilderbuch-Album "Mea Culpa" ist vorerst nur digital über iTunes, Spotify und Co erhältlich. Auf die physischen Tonträger – also CD und die Vinyl-Ausgabe – müssen die Fans noch ein bisschen warten. Diese erscheinen beide erst am 22. Februar 2019.
Am selben Tag, 22. Februar, veröffentlichen Bilderbuch den zweiten Teil ihres Album-Doppelpacks. Dieser hört auf den schönen Namen "Vernissage My Heart" und erscheint wie "Mea Culpa" auf Maschin Records.