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ÖVP baut Abstand zur FPÖ aus, erste Zeichen grüner Erholung

Von Heinz Steinbock   15.September 2018

Platz eins der Volkspartei in Oberösterreich ist gefestigt. Sie liegt, wie im April 2018, mit einem Abstand von elf Prozentpunkten vor den Freiheitlichen. Das ist das Ergebnis des aktuellen Politikbarometers von OÖNachrichten und dem Linzer Markt- und Meinungsforschungsinstitut Spectra.

Die ÖVP sank zwar auch leicht um einen Prozentpunkt gegenüber dem Politkbarometer vom April, aktuell kommt sie auf einen Wert von 39 bis 43 Prozent (siehe Grafik). "Das Niveau ist aber seit rund einem Jahr konstant", sagt Spectra-Chef Peter Bruckmüller.

Die FPÖ dürfte langsam von ihrem Höhenflug zurückkommen, hält aber nach wie vor bei relativ hoher Zustimmung. Im aktuellen Politkbarometer hält sie bei 27 bis 31 Prozent; damit könnte sie am Wahltag schon unter ihr Landtags-Wahlergebnis von 2015 (30,4 Prozent) zurückfallen. Die Freiheitlichen haben das zweite Mal in Folge an Zustimmung eingebüßt und liegen nun fünf Prozentpunkte unter ihrem Höchstwert vom Februar 2017.

 

 

 

SPÖ: "Talsohle durchschritten"

Insgesamt liegt Schwarz-Blau in Oberösterreich aber weiterhin deutlich vor den anderen Parteien. Die SPÖ ist im aktuellen Politikbarometer mit 16 bis 18 Prozent gegenüber April gleich geblieben, "die SPÖ hat 2017 den Boden erreicht und sich seither leicht, aber doch etwas nach oben entwickeln können", sagt Bruckmüller. Für Grüne und Neos gilt weiter: Die einen müssten, wären am nächsten Sonntag Landtagwahlen, um ihren Landesratssitz zittern (Grüne), die anderen, ob sie den Einzug in den Landtag schaffen (Neos).

Leicht verbessert haben sich im aktuellen Politikbarometer beide: Die Neos kommen auf drei bis fünf Prozent. Bei den Grünen sind erste Anzeichen der Erholung erkennbar: Mit 7 bis 9 Prozent im aktuellen Politikbarometer haben sie sich gegenüber dem Tief nach der Nationalratswahl signifikant verbessert. "Das kann auch daran liegen, dass Rudi Anschober in den vergangenen Wochen und Monaten mit dem Thema Asyl und Lehrlinge sehr präsent war", meint Bruckmüller.

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Veränderungen lassen sich auch bei den Sympathiewerten für Landespolitiker ablesen. "Die Ergebnisse sind durchwachsen", sagt Spectra-Chef Peter Bruckmüller zu den Beurteilungen, ob man von den jeweiligen Politikern eine "gute" oder "weniger gute" Meinung habe. Im aktuellen Politikbarometer hat jeweils die Hälfte der abgefragten Landespolitiker bei den Sympathiewerten, im Vergleich zum April 2018, gewonnen bzw. verloren (siehe Grafik).

"Minusmann" ist FP-Sicherheitslandesrat Elmar Podgorschek. Er weist mit einem negativen Saldo von 18 Punkten die schlechteste Bewertung bei der Frage, ob man eine "gute" oder "weniger gute" Meinung vom jeweiligen Politiker habe, auf. Die Bewertung hat sich auch am stärksten (elf Prozentpunkte) gegenüber April verschlechtert. "Das dürfte mit seiner umstrittenen Rede vor der deutschen AfD zusammenhängen", interpretiert der Spectra-Chef. Landeshauptmann-Stv. Manfred Haimbuchner und Landesrat Günther Steinkellner weisen dagegen positive Saldi auf.

Thomas Stelzer "hält stabil ein hohes Niveau", sagt Bruckmüller zu den Sympathiewerten des VP-Landeshauptmannes. Dieser habe sich bei einem positiven Saldo von 57 Punkten "eingependelt", mit 68 Prozent "gute Meinung" hat erauch die höchste persönliche Zustimmung. Der Landespolitiker mit den zweithöchsten Sympathiewerten (56 Prozent "gute Meinung") ist nach wie vor Grünen-Landesrat Rudi Anschober, dessen Negativ-Bewertungen aber auf 25 Prozent gestiegen sind: Auch das könnte mit seinem Asyl-Engagement zu tun haben, meint Bruckmüller, "mit dem er bei manchen auch polarisiert".

Leicht im Saldo verschlechtert hat sich SP-Landesrätin Birgit Gerstorfer, sie liege mit den persönlichen Positiv-Bewertungen aber nach wie vor deutlich vor den negativen.

Den markantesten Sprung nach vorne machte VP-Landesrat Max Hiegelsberger: Sein Saldo von "guter" und "weniger guter" Meinung verbesserte sich seit April um satte 13 Prozentpunkte auf plus 20. "Er ist wieder dort, wo er vor der schlechten Bewertung im April war", sagt Bruckmüller.

 

Schwarz-Blau: Wer dominiert?

In der Landeskoalition wird die ÖVP von den relativ meisten Befragten als dominierende Kraft gesehen, genau die Hälfte der Befragten ist der Meinung, die Volkspartei gebe „den Ton an“.
Allerdings: dies sind um fünf Prozentpunkte weniger als im April, 23 Prozent (plus sechs Prozentpunkte) sehen die Freiheitlichen als dominierende Partei. „Das ist eine signifikante Verschiebung“, sagt Spectra-Chef Peter Bruckmüller.

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Bundeskoalition: Mehrheitlich „gut“

Auch das Urteil über die Arbeit der türkis-blauen Bundesregierung erhob Spectra im aktuellen Politikbarometer. Eine relative Mehrheit von 47 Prozent der Befragten urteilte, die Bundesregierung mache ihre Sache bisher „gut“, 40 Prozent sagen „weniger gut“. „Das ist ein guter Wert, insbesondere wenn man die Daten der Vorgängerkoalition vor der Nationalratswahl vergleicht“, interpretiert Spectra-Chef Bruckmüller.

 

Politikbarometer: Zur Umfrage

Gemeinsam mit dem Linzer Marktforschungsinstitut Spectra präsentieren Ihnen die OÖNachrichten mit dem Politikbarometer einen kompakten Überblick über die aktuelle politische Ausgangslage in Österreich. Die Ergebnisse basieren auf der Befragung von 800 Personen in Österreich, 687 haben sich in der Sonntagsfrage parteipolitisch deklariert. Spectra erstellt den Politikbarometer nach den Qualitätsrichtlinien des Verbands der österreichischen Markt- und Meinungsforschungsinstitute (VdMI). Eine Folge davon ist, dass zumindest 800 statt 500 Personen befragt werden.

Die Sonntagsfrage („Wen würden Sie am ehesten wählen, wenn am kommenden Sonntag Nationalratswahl wäre?“) ist ein Stimmungsindikator dafür, wie die Parteien in der Gunst der Wähler zum Zeitpunkt der Befragung liegen.

Zielgruppe: österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren
Methode: CATI, Stichprobengröße: 800, Anzahl der Deklarierten: 687
Schwankungsbreite (Basis Deklarierte): max. +/– 4 %, Untersuchungszeitraum: 21. 8.-3. 9. 2018

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29. März 2024