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Aufi aufs Radl und nix wia owi von da Stråß

Von Silvia Wagnermaier, 23. August 2018, 17:04 Uhr
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Mit dem Mountainbike unterwegs... Bild: Musch

INNVIERTEL. Im Verhältnis 60 zu 40 verkauft der Innviertler Fachhandel derzeit Straßen- und Mountain-Bikes – noch. Für ein gutes Miteinander müssen alle an einen Tisch: Grundbesitzer, Jäger, Wanderer und Radfahrer.

"Das Innviertel ist eine sensationelle Gegend zum Mountainbiken", schwärmt Dominik Zillner. Ihm gelang, im Verbund mit Tourismusverband, vier Gemeinden, den Österreichischen Bundesforsten und dem Fahrradhersteller KTM ein Mountainbike-Streckennetz im Kobernaußer Wald zu revitalisieren. "Bereits vor einem Vierteljahrhundert wurde hier eine offizielle Strecke eröffnet", berichtet der 33-Jährige. Die sei aber in den vergangenen zehn Jahren nicht mehr gewartet worden. Nun gibt es ein völlig neues Streckennetz. Es ist gelungen, was vielerorts scheitert: Alle Beteiligten, angefangen von den Grundbesitzern bis zu den Jägern, wurden an einen Tisch geholt.

Mountainbiken boomt

Für Zillner ging es darum, dass "gemeinsam die beste Lösung für alle" gefunden werden kann. Und dass die offroad-begeisterten Radler in der Region ihrem Sport nachgehen können. "Generell wird wieder mehr Rad gefahren", weiß Zillner. "Das hat viel mit dem E-Bike zu tun." Laut ÖAMTC wurden 2017 120.000 E-Bikes gekauft. Mehr als die Hälfte – 67.000 – waren E-Mountainbikes. Diesen Trend bestätigt auch ein Fachhändler der Fahrradabteilung von "Zweirad Ginzinger" in Ried. Im Innviertel werden derzeit etwa 60 Prozent Straßen-E-Bikes verkauft. Das Verhältnis werde sich umkehren. Der Händler geht davon aus, dass in ein paar Jahren nur mehr 40 Prozent E-Bikes für die Straße und 60 Prozent E-Mountainbikes abgesetzt werden.

Innviertel hinkt hintennach

Beim Ausbau des Mountainbike-Streckennetzes sind das Salzkammergut und das Mühlviertel Vorreiter. Dort seien große Teile der Wälder im Besitz der Österreichischen Bundeforste, erklärt "S‘Innviertel"-Chef Gerald Hartl. "Im Innviertel gibt es viele private Grundbesitzer." Das erschwere den Ausbau.

"Offiziell darf man hier gar nicht fahren", berichtet Günter Fischer, Sektionsleiter des Clubs "LaufRad Sauwald". Auch rund um den Haugstein wären herrliche Routen vorstellbar. Einzelne Waldabschnitte werden allerdings nur einmal im Jahr ein paar Stunden für die MTB-Fahrer geöffnet – beim traditionellen Bergsprint. Alle Versuche, auch im Sauwald eine Offroad-Strecke für Radfahrer zu errichten, sind bislang gescheitert.

Als Ursache führt Fischer die Haftbarkeit an, die beim Wegeerhalter liegt. "Die Gesetzeslage ist konfus und nicht mehr zeitgemäß", kritisiert er. Dabei bietet sich eine einfache Lösung an, weiß Hartl. Auch der Tourismusmanager geht davon aus, dass die Nachfrage steigen wird. Für offiziell beschilderte Strecken gibt es eine Sammelhaftpflicht des OÖ-Tourismus.

"Wir sind ein Beispiel, dass das super funktioniert", verweist Zillner auf die MTB-Arena im Kobernaußer Wald. Auch hier sei ein Projekt, in das acht Gemeinden eingebunden waren, vor ein paar Jahren gescheitert. "Jetzt gibt es bereits Interesse weiterer Gemeinden, sich den vier Gemeinden anzuschließen", freut sich Hartl. "Wenn wir erweitern, dann machen wir das in kleinen Schritten", kündigt der S‘Innviertel-Chef an. "Auch das haben wir gelernt."

 

Neue MTB-Strecke im Kobernaußerwald zieht Offroad-Radler an
Bikerrast mit Blick auf die hügelige Landschaft am Waldesrand Bild: Ellinger

Neue MTB-Strecke im Kobernaußerwald zieht Offroad-Radler an

Gut zwei Monate sind mittlerweile seit der Eröffnung der KTM-Kobernaußerwald-MTB-Arena vergangen. „Das Streckennetz wird rege befahren“, berichtet Dominik Zillner, Sektion Rad der Sportunion Maria Schmolln. „Es tut sich viel“, freut er sich.

Knapp ein Jahr Vorbereitung, jede Menge Leidenschaft und unzählige ehrenamtliche Arbeitsstunden stecken in diesem Projekt. Pünktlich zum X-Bike-Rennen Anfang Juni war alles fertig. Insgesamt umfasst die Mountainbike(MTB)-Arena 80 Kilometer einheitlich beschilderte Strecken, die kürzeste ist gut neun Kilometer, die längste 18 Kilometer lang.

„Bis auf Kreuzungspunkte werden Wanderwege gemieden“, schildert Zillner einen Teil des Erfolgsrezepts. Eine Leihstation und Ladestationen runden das Angebot ab. Auch wer technisches Training möchte, wird bei der Sektion Rad fündig.

Und das ist noch nicht alles: Ab nächstem Jahr wird ein Pumptrack die Kobernaußerwald-MTB-Arena erweitern. „Das ist wie eine Skaterbahn für Radfahrer“, erklärt Zillner. Auf einer asphaltierten Bahn sind etwa 70 Zentimeter hohe Hindernisse so angebracht, dass man die Strecke quasi ohne Treten befahren kann.

Da Nachbargemeinden bereits Interesse bekundet haben, sich dem Projekt anzuschließen, ist ein weiterer Ausbau der Mountainbike-Arena im Kobernaußerwald absehbar.

 

Onroad: Vom Triftweg im Mattigtal bis zur Esternberger Runde
Der Triftweg verläuft zu 90 Prozent auf Asphalt Bild: mora

Onroad: Vom Triftweg im Mattigtal bis zur Esternberger Runde

Vom Knödelweg zum Baumkronenweg“ nennt sich eine 40-Kilometer-Tour für alle Radfahrer, die von Andorf über den Jungfrauenstein nach Kopfing und zurück nach Andorf führt. „Jede Woche sind mehrere Gruppen unterwegs, die im Oachkatzl einkehren“, erzählt Baumkronenweg-Chef Hans Schopf. Und dass die Radler begeistert sind vom Naturerlebnis der Strecke.

„Man sollte mehr reden von dem, was es gibt, und nicht von dem, was es nicht gibt“, rät Schopf auf die Frage nach den fehlenden MTB-Strecken rund um den Haugstein. Im Sauwald gibt es beispielsweise die Esternberger Rounde, die von den Internetportalen berfex.com und outdooractive.com als MTB-Strecke ausgewiesen wird. Die Strecke ist allerdings weitgehend asphaltiert.

Auch am anderen Ende des Innviertels, auf dem Triftweg, der von Schneegattern nach Hagenau führt, findet man 90 Prozent der Route auf Asphalt.

Offroad im Pramtal

Von April bis Oktober sind zwei Strecken rund um Taufkirchen an der Pram (Nord und Süd) und von Taufkirchen nach Schärding befahrbar. Die anspruchsvollere Nord-Strecke führt Richtung St. Florian, Rainbach und Diersbach über 25 Kilometer und 448 Höhenmeter, die Südstrecke Richtung Eggerding und St. Marienkirchen bietet auf 26 Kilometern 251 Höhenmeter. Der Skiclub Taufkirchen, auf dessen Initiative diese MTB-Routen gründen, bietet auch geführte Moutainbike-Touren an. Infos dazu gibt es auf der Gemeinde-Homepage.

Durchs Innviertel führen weitere bekannte Routen; etwa die Teilstrecke des Römer-Radwegs von Mining bis Waldzell; der Inn-Radweg berührt Braunau, Reichersberg und Schärding; der Tauern-Radweg verläuft teilweise entlang der Salzach.

Die Angebote für Radler im Innviertel sind gut aufbereitet auf innviertel-tourismus.at und oberösterreich.at zu finden. Sie enthalten genaue Streckenbeschreibungen und geben Überblick über Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten, Natur- und Kulturattraktionen auf dem Weg.

 

klare regeln
Fahrverbot auch für Radfahrer

Klare Regeln

Fahrverbote

Auch auf Forststraßen, die Wanderern offenstehen, ist das Fahren mit dem Mountainbike nicht erlaubt.
Nur auf speziell markierten und freigegebenen Routen darf mit dem Rad gefahren werden.

Regeln

Die Straßenverkehrsordnung ist einzuhalten. Rechts und auf Sicht fahren. Alkohol ist zu meiden. Helmpflicht ist selbstverständlich.

Verhalten im Wald

Andere Waldnutzer werden nur in Schritttempo überholt. Unnötige Vollbremsungen sollen vermieden werden, um die Wege zu schonen. Weidegatter und Tore werden nach der Durchfahrt geschlossen. Nicht nur zum Schutz des Wildes soll Lärm vermieden werden. Abfälle werden mitgenommen.

Zeitliche Beschränkungen

Für alle Routen gibt es erlaubte Zeiten, die meist von März bis Oktober gelten. Das Befahren ist dann ab morgens – etwa eine Stunde nach Sonnenaufgang – bis abends eine Stunde vor Sonnenuntergang erlaubt.

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6  Kommentare
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drgis (15 Kommentare)
am 23.08.2018 21:24

Bin am Wochenende die gesamte 55km Runde geradelt. Sehr abwechslungsreich, sowohl landschaftlich als auch fahrtechnisch. Wobei mir die höher gelegenen Wald Abschnitte mit einigen Flowtrails vor allem rund um Saiga Håns u in da Schmolln am Besten gefallen haben. Würde mich sehr über einen weireren Ausbau freuen!!

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storm (69 Kommentare)
am 23.08.2018 17:42

Gratulation an Herrn Zillner und sein Team, was die im Kobernaußerwald geschaffen haben ist wirklich aller Ehren wert! Ich würde mich sehr freuen wenn das offizielle Angebot weiter ausgebaut würde!

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il-capone (10.378 Kommentare)
am 23.08.2018 17:36

> Abfälle werden mitgenommen. <

- - - - - -

Guada Witz.
Touristen-Routen sind an ihren Müll-Leitlinien bestens erkennbar.
Vom Talgrund bis zu den Berggipfeln.
Ergo, --> meine Forstwege sind für die Vollkasko-Zweibeiner tabu.
Zaun hilft.

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AlfredMerkur (727 Kommentare)
am 23.08.2018 20:41

Nur keine Sorge, ich bleib auf der Straße und lass mich von den Autos sekkieren. Sture Bauern geb ich mir nicht.

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il-capone (10.378 Kommentare)
am 24.08.2018 14:16

Brav grinsen

Bloss, wie eliminiere ich die schwarzen Schafe, die an allen Ecken u. Enden auftauchen

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amha (11.322 Kommentare)
am 27.08.2018 19:49

"eliminieren" will das Bäuerchen! Na du komm mir in die Gasse!

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