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Ein grüner Fleck in Linz: "Bei uns ist für alle etwas dabei"

Von Gabriel Egger (Text) und Alexander Schwarzl (Fotos), 18. Mai 2018, 00:04 Uhr
1265 Bewohner der Stadtteile Auwiesen, Kleinmünchen und Neue Heimat hatten an der jüngsten Bürgerbefragung der Stadt Linz teilgenommen. Viele von ihnen kamen auch zur Präsentation der Ergebnisse.     Bild: (Alexander Schwarzl)

LINZ. Auwiesen, Kleinmünchen und Neue Heimat: Die Bewohner des Linzer Südens identifizieren sich sehr stark mit ihren Stadtteilen: Viel Lob gibt es für die Naturlandschaft, Probleme bei der Verkehr- und Parkplatzsituation.

Eigentlich wollte Gertraud Bachl nur kurz vorbeischauen, um sich für ihre Tochter über die Probleme und Herausforderungen in der Neuen Heimat zu informieren. Kurz vor 21 Uhr verließ sie das Volkshaus in der Vogelfängerstraße schließlich mit einem Lächeln. "Dieser Abend war sehr schön. Ich freue mich, dass die Menschen die positiven Dinge in unserem Stadtteil erkennen und fördern. Sonst wird eh immer geraunzt", sagt sie.

Tatsächlich blieben die großen Beschwerden bei der zweiten Auflage der von den OÖN präsentierten Stadtteilgespräche Dienstagabend aus. Das Publikum dafür nicht. 1265 Bewohner der Stadtteile Auwiesen, Kleinmünchen und Neue Heimat hatten an der jüngsten Bürgerbefragung der Stadt Linz teilgenommen. Viele von ihnen kamen auch zur Präsentation der Ergebnisse.

Kein Sessel war mehr frei, als OÖN-Ressortleiter Markus Staudinger auf der Bühne mit führenden Stadtpolitikern und bekannten Gesichtern des Linzer Südens diskutierte.

Ein grüner Fleck in Linz: "Bei uns ist für alle etwas dabei"
Klaus Luger, Markus Staudinger, Nihad Beganovic, Kurt Baumgartner, Robert Oberleitner und Rupert Granegger (v.l.n.r) Bild: Alexander Schwarzl

"Ein lebenswertes Viertel"

Neben Bürgermeister Klaus Luger (SP), den Vizebürgermeistern Detlef Wimmer (FP) und Karin Hörzing (SP) kamen auch die Stadträtinnen Doris Lang-Mayerhofer (VP) und Eva Schobesberger (Grüne) zum offenen Gespräch.

Das Wort ergriff zunächst aber Auwiesens Pfarrer Rupert Granegger: "Wir leben in einem wunderbaren Auengebiet. Die Menschen sind kommunikativ und hilfsbereit. Ich hoffe, dass in Zukunft nichts gekürzt wird, was gemeinschaftsstiftend ist", sagt er. Ein Jugendzentrum, das wäre sein großer Wunsch. Einen solchen hatte auch Donau-Linz-Manager Kurt Baumgartner: "Wir wohnen hier im grünsten Teil von Linz. Hier ist wirklich für alle Altersgruppen etwas dabei. Wenn es jetzt für unsere jungen Sportler noch einen zusätzlichen Fußballplatz gibt, wäre ich rundum zufrieden".

Nihad Beganovic, der das beliebte Restaurant "Alte Brücke Mostar" in der Dauphinestraße führt, sprach von einem "lebenswerten Viertel", wollte sich mit Klaus Luger aber über eine bessere Beleuchtung im Laskahofpark unterhalten. Robert Oberleitner, Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft "Neue Heimat", wünschte sich für die Bewohner "mehr Tiefgaragen".

Sorge um Parkplatzsituation

Die Bewohner selbst hatten beim anschließenden offenen Gespräch vor allem eine große Sorge: die Parkplatzsituation. "Es gibt schon ab 16 Uhr fast keine Parkmöglichkeit mehr. Ich muss oft zehn Minuten zu Fuß heimgehen", sagt Robert Iosa aus der Neuen Heimat. "Wer keinen Mietparkplatz hat, muss mit dem Auto ins Schlafzimmer fahren. Es gibt zu wenige Möglichkeiten", stimmt ihm Herbert Dostal aus Kleinmünchen zu. Auch beim öffentlichen Verkehr gab es Kritik: "Wir wohnen bei der Endhaltestelle der Linie 41 und steigen bei der Salzburger Straße um. Der Bus wartet aber nicht, sondern fährt immer eine Minute vorher davon. Das beschäftigt unsere ganze Siedlung", sagt Maria Rubenzer.

Bürgermeister Luger versprach, sich vor allem um vier wesentliche Punkte zu kümmern. "Der Umgang mit der Sauberkeit ist sorgloser geworden. Hier wollen wir den Ordnungsdienst verstärken. Auch um das Sicherheitsgefühl zu verbessern", sagt Luger. Bei der Kreuzungsregelung zwischen Salzburger Straße, Siemensstraße und Dauphinestraße sei der Handlungsspielraum begrenzt. "Die Intervalle müssten länger sein. Das ist mir klar", sagt er. Auch die Parkplatzsituation wolle er sich ansehen. "Es kann nicht sein, dass die Straßen im Linzer Süden zu Park-and-Ride-Anlagen werden".

Bewohner der Neuen Heimat diskutieren mit Roland Oberleitner über Verbesserungen im Stadtteil.     Bild: (Alexander Schwarzl)

Große Zustimmung für Videoüberwachung

 

Die Linzer sehen die Entwicklung ihrer Stadt mehrheitlich positiv: 60,6 Prozent aller Linzer sind der Ansicht, dass sich die Landeshauptstadt in die richtige Richtung entwickelt. Eine negative Entwicklung sehen 33 Prozent (Rest auf 100: keine Angabe).

In der Neuen Heimat und in Kleinmünchen-Auwiesen ist man ähnlich positiv gestimmt: 60,7 Prozent sind der Meinung, dass sich Linz positiv entwickelt, allerdings beurteilen 38 Prozent die Entwicklung als negativ, womit hier eine etwas pessimistischere Beurteilung vorliegt als im Linz-Schnitt.

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Entwicklung Linz Südwest

PDF-Datei vom 17.05.2018 (1.500,26 KB)

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Für Videoaufzeichnung in Öffis

Handlungsbedarf wird vor allem in Parkplatz- und Verkehrsfragen geortet. So sind 20,1 Prozent der Befragten mit den Parkmöglichkeiten in Wohnungsnähe unzufrieden. Auch hinsichtlich der Linzer Verkehrssituation – einerseits für Radfahrer, andererseits für Autofahrer – äußern 23,7 Prozent bzw. 33,4 Prozent der befragten Bewohner in der Neuen Heimat und in Kleinmünchen-Auwiesen Unzufriedenheit. Darüber hinaus lässt nach Ansicht der Befragten teilweise die Sauberkeit von Verkehrsflächen zu wünschen übrig: 19,8 Prozent sind damit nicht zufrieden.

Die Zufriedenheit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Linz hingegen ist mit 73,9 Prozent hoch, ebenso wie der Wunsch nach Einführung von Videoaufzeichnungen in diesem Bereich. 89,5 Prozent der Befragten beurteilen diese Maßnahme als sinnvoll.

Auf viel Zustimmung stößt auch die Frage nach der zweiten Straßenbahnachse, die von Urfahr über die neue Donaubrücke, das Krankenhausviertel und die „Grüne Mitte“ Richtung Bulgariplatz führen soll. 90,1 Prozent der Teilnehmer halten dieses Projekt für sinnvoll.

Weniger eindeutig präsentieren sich die Ergebnisse der Frage rund um die Auswirkungen des sektoralen Bettelverbotes. Eine knappe Mehrheit (50,3 Prozent) des Stadtteils ist mit den Auswirkungen des Verbotes zufrieden.

Auf wenig Gegenliebe stößt in der Neuen Heimat und in Kleinmünchen-Auwiesen hingegen die Auflassung der Parkplätze auf dem Gelände des Urfahranermarkts.

Auch Stadträtin Doris Lang-Mayerhofer (ganz rechts im Bild) suchte nach der Gesprächsrunde auf der Bühne den Dialog mit Anrainern.   Bild: (Alexander Schwarzl)

Gute Sozialstruktur, wenige Parkplätze: Was gefällt und manchmal fehlt

In einem anderen Stadtteil zu wohnen, können sich mehr als zwei Drittel (66,4 Prozent) der Befragten des Stadtteils Neue Heimat/Kleinmünchen-Auwiesen nicht vorstellen, sie wohnen gerne dort. 23,1 Prozent würden einen anderen Stadtteil von Linz bevorzugen, 10,3 Prozent würden generell lieber in einer anderen Gemeinde wohnen.

Die Bewohner der Neuen Heimat und von Kleinmünchen-Auwiesen empfinden ihren Stadtteil als grün (76,5 Prozent), lebenswert (58,8 Prozent) und sauber (53,1 Prozent) und mehrheitlich auch als sicher (62,5 Prozent).
Optimierungsbedarf orten die Befragten hingegen bei den Parkmöglichkeiten, allen voran nach 18 Uhr, sowie bei der Struktur der Wohnbevölkerung. Mit den Parkmöglichkeiten untertags sind 52,5 Prozent zufrieden, mit jenen nach 18 Uhr nur 38,2 Prozent. Die Ausweitung des Bewohnerparkens in bestimmten Gebieten in Linz halten 47,7 Prozent der Befragten für sinnvoll, die Einführung von Bewohnerparken in ihrem Wohngebiet lehnt die Mehrheit allerdings ab (60,6 Prozent).

Mehr Engagement würden sich die befragten Anwohner bei der Bekämpfung des Drogenhandels und der Straßenkriminalität wünschen, die Zufriedenheit liegt hier bei 35,2 bzw. 32,7 Prozent. Darüber hinaus wurde der Wunsch nach mehr Polizeistreifen geäußert. Mit der derzeitigen Frequenz der Polizeistreifen zu Fuß zeigten sich nur 31,6 Prozent der Befragten zufrieden, mit jener der motorisierten Polizeistreifen 45,2 Prozent.
Groß ist hingegen die Zufriedenheit mit dem Beratungs- und Informationsangebot der Polizei sowie deren Hilfsleistungen mit 54,8 bzw. 52,9 Prozent.

Auch die Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf (87,5 Prozent), das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln (83,4 Prozent) sowie die Sauberkeit der Verkehrsflächen (55,6 Prozent) im Wohngebiet erfreuen sich großer Zufriedenheitswerte unter den Teilnehmenden.

Darüber hinaus hat die Befragung gezeigt, dass das Angebot von Betreuungseinrichtungen wie Kindergärten, Hortplätzen und Krabbelstuben in der näheren Wohnumgebung geschätzt wird, die Unzufriedenheit liegt in allen drei Sparten im niedrigen einstelligen Bereich. Auch das Angebot an Seniorenheimplätzen in der Landeshauptstadt wird positiv bewertet: 32,3 Prozent der Befragten äußern bei diesem Punkt Zufriedenheit.

Aufholbedarf wird von den Teilnehmern am ehesten bei den Treffpunkten und Freizeiteinrichtungen für Jugendliche geortet, die Unzufriedenheit mit dem Angebot beträgt 19 Prozent.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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pepone (60.622 Kommentare)
am 18.05.2018 12:13

im Süden von Linz richtig St Martin nach dem maximarkt waren viele kriachln Bäume unterschiedlicher Sorte wo ich und sicher auch anderen Menschen gerne geerntet haben .
vor 2 jahren waren ALLE abgeschnitten ohne dass irgendwas neues entstanden ist .
Und das ganze Areal liegt noch brach ?

WARUM ?

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 18.05.2018 13:23

Nicht den "Süden von Linz" fragen. St. Martin ist ein Stadtteil von Traun.

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Orlando2312 (22.301 Kommentare)
am 19.05.2018 07:56

....aber vom Maximarkt nach St.Martin gibt's einen fliessenden Übergang. Man merkt gar nicht, dass man von einem Ort in einen anderen kommt.

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 21.05.2018 16:06

Gemeindegrenzen sind immer unsichtbar. Trotzdem sind sie da.

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