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Rot wie die Liebe

Von Roswitha Fitzinger, 07. Oktober 2017, 00:04 Uhr
rotfux Cornelia Ziss
Cornelia Ziss   Bild: (Kerstin Weidinger)

Jede Hochzeit braucht ein Thema, einen roten Faden. Cornelia Ziss bringt diesen auf Papier. Mit viel Liebe zum Detail und unter dem Namen „Rotfux“ entwirft die Traunerin grafische Kunstwerke für Hochzeitspaare.

Cornelia Ziss ist eine, zu der man schnell Vertrauen fasst. Vielleicht liegt es an ihrer Zierlichkeit, vielleicht auch an der Ruhe, die sie ausstrahlt oder an den wunderschön roten Haaren, die nicht schreien, sondern ihr Gesicht weich machen. Rotfuchs hat ihr Opa sie deshalb immer genannt. "Rotfux" ist auch der Name, unter dem erscheint, was sie macht.

Die 35-jährige Traunerin ist eine der Personen, die helfen, damit eine Hochzeit zu einer runden Sache wird. Sie macht den "Papierkram", wenn man es sehr flapsig ausdrücken möchte. Die Fachwelt hat den Ausdruck "Papeterie" dafür geschaffen. Doch dazu einfach Papier-Artikel zu sagen, trifft es nicht annähernd. Cornelia Ziss kreiert aus Papier gefertigte grafische Kunstwerke: Einladungen, Tischkarten, Namenskarten, Menükarten ... Alles ist auf das Brautpaar abgestimmt, alles ist speziell und besonders. Da wird auf Baumwollpapier oder auch Holz gedruckt, mittels Heißfolienprägung alles glänzend gemacht oder durch Letterpress die Schrift reliefartig hervorgehoben. Jeder Bindestrich muss sitzen, kein Zwischenraum ist zufällig. Alles hat seinen Platz – "Spielereien", sagt Cornelia Ziss dazu. Spielereien, die ihr taugen. So wie das Hochzeitsthema überhaupt. Schließlich führt ein besonderes, ein freudiges Ereignis die Menschen zu ihr. "Da darf es auch etwas Spezielles sein. Etwas, das für das Paar einen besonderen Wert besitzt."

Alles beginnt mit einem Gespräch, wenn es räumliche Nähe erlaubt, ist es immer persönlich. "Das Brautpaar erzählt, wie sie sich kennengelernt haben, was sie verbindet. Viele haben bereits Ideen gesammelt oder eine Vorstellung darüber, was ihnen gefällt, welche Farben sie haben möchten. Dann fängt alles an, verselbstständigt sich irgendwie", versucht sie zu erklären was für sie ganz selbstverständlich ist.

Was es bei Cornelia Ziss immer gibt, ist ein Hochzeitslogo. Meist ist es ein Monogramm aus den Vornamen und/oder in Verbindung mit dem Nachnamen. Das ist, was bleibt, der Ansatz, der das Ganze trägt, der rote Faden, der sich durch die Hochzeit zieht. "Viele lassen sich das Hochzeitslogo auch in die Ringe gravieren, ins Brautkleid nähen oder auf die Manschettenknöpfe drucken." 

hochzeitspapeterie von rotfux
Hochzeitspapeterie von Rotfux    Bild: (rotfux)

 

Das Hochzeitslogo ist das erste, das die 35-Jährige kreiert. Ein kreativer Prozess beginnt, den zu beschreiben ihr schwerfällt. Von der Liebe mögen manche blitzartig getroffen werden, mit den Hochzeits-Ideen von Cornelia Ziss verhält es sich anders. Denn diese kommen nicht sofort, nie bereits während des Erstgesprächs, sondern sind irgendwann einfach da. „Das Gesagte muss erst arbeiten, drei bis vier Tage in meinem Kopf sein, dort rumort es dann, bis ich weiß, was und wie ich es mache“, sagt sie. Erst dann setzt sie sich hin, bringt ihre Gedanken auf Papier.

Manchmal hat sie bereits ein konkretes Bild vor Augen, manchmal muss an der Idee noch gefeilt werden. Dann wird gezeichnet, ihrer Leidenschaft für Kalligrafie nachgegangen – mit der Feder und per Hand werden die Buchstaben in Handschrift geformt. Auch wenn Cornelia Ziss grafisch arbeitet, das Handwerkliche überwiegt anfangs, ganz bewusst. Das ist ihr wichtig, das macht ihr Spaß. „Natürlich wird dann alles eingescannt und digital aufbereitet“, sagt sie, die sich selber als detailverliebt beschreibt. Die Gefahr, sich zu verzetteln und in Details zu verlieren, die sonst keinem auffallen, bestünde natürlich, gibt sie zu, aber „ich habe einen hohen Anspruch, und ich mache es so, wie ich es für mich selber auch machen würde.“

Dazu passt auch ihre Philosophie, die ihr der amerikanische Designer und Architekt Charles Eames lieferte, als er meinte, dass Details nicht bloß Details sind, sondern dass sie das Design ausmachen. „Details are not the Details. They make the design.“ Am Ende spiegelt sie das Brautpaar und ihre Wünsche, ihr Leben, ihr Thema wider. Eine Faltanleitung für einen Papierflieger fanden etwa die Gäste eines besonders reiselustigen Paares mit Heiratsabsicht in ihrer Einladung vor. Ganz romantisch mit einem Himmel in Aquarell gestaltete die Grafikerin den Hintergrund einer Einladung eines Paares, das ebenfalls gerne in andere Länder eintaucht.

Eine weitere Leidenschaft, die Cornelia Ziss auslebt, ob zu Hause in ihrem Garten oder im Beruf, ist ihre Naturverbundenheit. „Ich bin ein totales Blumenkind“, sagt sie. Und so verwundert es nicht, dass von ihren Papierkunstwerken ganz häufig Ranken, Blüten oder Blumen strahlen. Dazu passt auch, dass die 35-Jährige nicht nur Einladungen entwirft, sondern auf Wunsch auch die Gesamtdekorationen übernimmt, sich in Zusammenarbeit mit Floristen etwa um den passenden Blumenschmuck kümmert. Seit einem Jahr bietet sie mit einem Katalog für Leih-Gegenstände (Vasen, Serviettenringe, Kerzenständer ...) ein weiteres Service für Hochzeitspaare.

Wedding-Award-Gewinnerin

Dass die Traunerin in dem was sie macht nicht bloß gut, sondern eine der Besten ist, davon zeugt der „Austrian Wedding-Award“, eine Auszeichnung , die an die kreativsten Köpfe und Talente der heimischen Hochzeitsbranche geht und die Cornelia Ziss im Vorjahr für „Das beste Design und Gesamtkonzept“ überreicht wurde.

Man kann es nicht glauben, dass alles, was sie mit so viel Liebe zum Detail für andere entwirft, es bei ihrer eigenen Hochzeit nicht gegeben hat. „Wir haben nur zu zweit in Linz geheiratet“, sagt sie. Eine Feier für Familie und Freunde sollte es später geben, wird es auch, allein die Zeit fehlte bisher noch. Immerhin, der Ort für die nachträgliche Hochzeitsfeier steht schon lange fest. Verraten will sie ihn nicht. „Das ist ein Mega-Geheimtipp“, sagt sie und lacht. Der richtige Hochzeitsort, auch so ein Hochzeitsding. Doch das ist eine andere Geschichte. 

www.rotfux.com; Tel. 0650/7000585

Zur Person: Cornelia Ziss

Die Liebe zum Gestalten begleitet die Traunerin bereits ihr Leben lang. Mit einem Vater als freiberuflichen Grafiker wächst sie in dem Metier auf. Sie besucht die HTL für Grafik und Design in Linz, versucht sich im Anschluss in der Innenraumgestaltung, arbeitet in einer Werbeagentur, bevor der Schritt in die Selbstständigkeit folgt. Zusätzlich zu ihrem Schwerpunkt auf Hochzeits-Papeterie entwirft sie noch Logos und Branding für Unternehmen und macht Illustrationen (etwa für Wanderkarten).

 

 

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