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Ferien ade! So gelingt der Start ins Schuljahr

Von Herbert Schorn, 09. September 2017, 00:05 Uhr
Das ändert sich heuer
Mathias, Thomas, Christoph freuen sich auf ihren ersten Schultag in der Volksschule Ebensee. Bild: Hörmandinger

LINZ. Für 188.500 Schüler in Oberösterreich enden am Montag die Ferien: Zahl der Pflichtschüler steigt, Minus in höheren Schulen Experten raten Eltern, sich für die Kinder am Schulbeginn viel Zeit zu nehmen – und die Freude an der Schule nicht zu nehmen.

188.500 Schüler haben am Montag in Oberösterreich den ersten Schultag – um ein Prozent weniger als im vergangenen Schuljahr. Der Geburtenrückgang macht sich nun in den höheren Schulen bemerkbar: Dort sinkt die Zahl der Schüler um knapp zwei Prozent. In den Pflichtschulen sind es dagegen um 0,5 Prozent mehr.

Einiges ändern wird sich heuer für kleine und große Schüler: In den Volksschulen können die ersten drei Klassen nun in zwei, drei oder vier Jahren absolviert werden. "Das hilft uns auch bei hochbegabten Schülern, die leichter ein Jahr überspringen können", sagt Bildungslandesrätin Christine Haberlander (VP). Wer vier Jahre braucht, bleibt nun nicht mehr sitzen. In den höheren Schulen tritt die "Neue Oberstufe" in Kraft (siehe Artikel auf Seite 35).

Für 3300 Schüler beginnt das Schuljahr knifflig: mit einer Nachprüfung. Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer, der selbst in seiner Schulzeit ein Jahr wiederholte, beruhigt: "Mehr als die Hälfte schafft die Prüfung. Und wenn nicht, geht die Welt auch nicht unter." Doch der Schulanfang ist für alle Kinder spannend. Wie können Eltern unterstützen? Experten raten zu Zweierlei: Zeit und Freude.

Freude vermitteln: Kinder, die in die Neue Mittelschule oder ins Gymnasium wechseln, brauchen viel Begleitung, sagt Ursula Uhlmann, Direktorin des Gymnasiums Traun: "Die Eltern sollten am ersten Schultag dabei sein." Und sie sollten die Kinder zuvor positiv einstimmen: "Man darf den Kindern die Freude nicht nehmen." Wichtig ist auch, dass die Eltern auch mit den Lehrern in Kontakt sind: "Nur so können beide die gleichen Ziele verfolgen."

Sicherheit geben: In den ersten Schulwochen benötigen die Kinder viel Aufmerksamkeit. "Es braucht fixe Bezugspersonen, die sich für die Kinder Zeit nehmen", sagt Petra Binder, Direktorin der Volksschule Lichtenberg. Das gebe den Kindern Sicherheit. Dazu trägt auch bei, wenn sie den Tagesablauf kennen: Sind sie am Nachmittag im Hort? Wo gibt es das Mittagessen? Wer holt sie ab? Für Lehrer und Schüler ist hilfreich, wenn die vielen Details sitzen, die Schultasche gut sortiert ist, eine schmackhafte Jause da ist, der Bleistift gespitzt ist.

Ängste aufgreifen: "Es kommt immer wieder vor, dass Kinder Angst haben", sagt Schulpsychologe Andreas Girzikovsky. Das können Ängste vor Fehlern sein oder davor, dass Lehrer oder Mitschüler sie nicht mögen. "Wenn Kinder Ängste ansprechen, sollten Eltern das aufgreifen und versuchen zu beruhigen." Von sich aus sollten sie Ängste nicht ansprechen: "Sonst könnten Kinder glauben, sie müssten sie haben."

Auch zuhause können Eltern die Schule gut unterstützen – nicht nur beim Lernen, sagt Ingeborg Bammer, Leiterin der Volksschule im Linzer Stadtteil Franckviertel. "Kinder brauchen viel Bewegung und Schlaf." Besonders wichtig sei das Vorlesen: "Das unterstützt die Sprachbildung, regt die Phantasie an und fördert die Beziehung zum Kind."

 

Das ändert sich heuer

Mit dem Beginn des Schuljahrs starten drei österreichweite Reformprojekte.

  • Kernpunkt der Grundschulreform ist, dass Volksschülern individuell mehr oder weniger Zeit für das Erreichen der Lernziele gegeben wird. Für die ersten drei Klassen haben die Schüler nun wahlweise zwei bis vier Jahre Zeit. Wer schneller lernt, kann leichter ein Jahr überspringen und in die vierte Klasse wechseln.
  • In Volksschulen, Neuen Mittelschulen und Gymnasien wird das Schulfach „Digitale Grundbildung“ eingeführt. Dabei sollen Schüler altersgerecht mit neuen Medien vertraut gemacht werden. Österreichweit machen 175 Schulen mit. In Oberösterreich sind es 26 Neue Mittelschulen und sechs Gymnasien
  • In den Gymnasien startet auch die neue Oberstufe, die in vielen BHS bereits eingeführt wurde. In Oberösterreich sind elf Schulen dabei: „Das ist mehr als im restlichen Österreich“, sagt Landesschulinspektor Günther Vormayr. Fünfer im Semesterzeugnis müssen innerhalb von zwei Semestern ausgebessert werden. Den Schülern wird ein Lernbegleiter zur Seite gestellt.

 

Das neue Schuljahr 2017/18 in Zahlen

Das sind die Kennzahlen für das kommende Schuljahr in Oberösterreich:

188.474 Schüler gibt es heuer in Oberösterreich, ein Minus von einem Prozent im Vergleich zum Vorjahr – vor allem in den Berufsschulen (–5,2 Prozent) und den höheren Schulen (–1,8). Die Zahl der Schüler in den Volksschulen stieg dagegen um 1,4 Prozent, jene in den Neuen Mittelschulen stagniert bei –0,3 Prozent.

288 Lehrer werden heuer zu Schulbeginn angestellt. Im gesamten vergangenen Schuljahr waren es 750 – und damit doppelt so viele wie im Schuljahr zuvor. Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer rechnet mit einer ähnlich hohen Zahl für heuer: „Die Hälfte der Lehrer ist über 50. In den nächsten Jahren wird sich die Lehrerschaft deutlich verjüngen.“ Einen Lehrermangel gebe es aber noch nicht.

1487 Flüchtlingskinder werden in diesem Schuljahr in 238 Schulen in ganz Oberösterreich betreut. „Die Verteilung ist sehr gut gelungen. Das hilft uns sehr“, sagt Enzenhofer.

32 Gemeinden in Oberösterreich bieten Elternhaltestellen an. Dort gibt es Parkflächen abseits der Schule, von dem aus die Kinder gefahrlos zu Fuß zum Unterricht gelangen. Das soll Kinder verkehrssicher machen und das Autochaos in der Früh vor Schulen verringern. In der Stadt Salzburg wird nun sogar überlegt, vor Schulen und Kindergärten ein temporäres Fahr- und Halteverbot für Autos zu erlassen.

Den ersten Schultag "so leicht wie möglich nehmen"
Am Montag geht’s los. Bild: Weihbold

 

Den ersten Schultag „so leicht wie möglich nehmen“

Besonders spannend wird der kommende Montag für knapp 14.400 Schüler: Sie haben ihren ersten Schultag. Doch wie wird dieser Tag zum Start für eine positive Schulkarriere? Andreas Girzikovsky, Chefpsychologe am Landesschulrat rät, den Tag feierlich, aber nicht überbordend zu begehen: „Man sollte ihn ruhig, gelassen und wohlwollend verbringen. Am wichtigsten ist es aber, sich Zeit für den Schulanfänger zu nehmen.“
Leistungsstress vermeiden

In den Tagen zuvor sollte mit dem Kind über die Schule gesprochen werden, etwa indem Fotos aus der Schulzeit der Eltern oder älterer Geschwister angeschaut werden. „Damit kann man den Kindern sagen, dass der Schuleintritt ein ganz normaler Vorgang ist, der alle Generationen betrifft“, sagt Girzikovsky. Die Eltern können beim Betrachten der Bilder eigene Erlebnisse erzählen und dem Nachwuchs erklären, wie der Unterricht abläuft. Vermieden werden sollten dagegen Leistungsstress und Formulierungen wie „Jetzt beginnt der Ernst des Lebens“: „Das Leben ist von Geburt an lebensgefährlich. Alles andere sollte man so leicht als möglich nehmen.“

 

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2  Kommentare
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Ottokarr (1.726 Kommentare)
am 09.09.2017 12:07

Hab jetzt gerade von Prinz Georg gelesen ! Fängt schon Donnerstag an - das wär eine gute idee für Austria - dann könnte es montags schon losgehen - aber jetzt ist Wahl- da geht so was nicht !!!

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Gugelbua (31.935 Kommentare)
am 09.09.2017 11:59

und wie stehst bei den Lehrer/innen die von Schule zu Schule hoppeln müssen weils zu wenige gibt? wie könne da Kinder was lernen?

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