Berdych besiegte Thiem in fünf Sätzen
LONDON. Dominic Thiem hat am Montag die Chance, als erster Österreicher das Herren-Einzel-Viertelfinale in Wimbledon zu erreichen, vergeben.
Für Dominic Thiem ist die Rasen-Saison am Montag in seinem ersten Achtelfinale in Wimbledon zu Ende gegangen. Nach einem 2:52 Stunden währenden Thriller musste sich der 23-jährige Niederösterreicher bei den All England Tennis Championships dem stark aufspielenden Tschechen Tomas Berdych mit 3:6,7:6(1),3:6,6:3,3:6 beugen. Thiem sprach von einer bitteren Niederlage, die ihm "doppelt weh tut".
Auch weil er nach dem zweimaligen Aufholen des Satzrückstandes den Sieg schon in Griffweite wähnte. "Ich wollte die Partie unbedingt gewinnen und die Niederlage schmerzt richtig. Also viel mehr als die ganzen anderen Niederlagen in letzter Zeit, weil ich echt gute Chancen gehabt habe, im fünften Satz dann auch", sagte der enttäuschte Weltranglisten-Achte.
Einerseits habe Berdych auch bei seinen Breakchancen sehr gut serviert, zudem sei nicht immer alles für ihn gelaufen. "Aber es war ein gutes Match. Ich war mir sehr sicher, dass ich die Partie gewinne, vor allem als ich den vierten Satz gewonnen habe", erklärte Thiem. Es gäbe solche Spiele, in denen man sich sehr sicher ist. "Deshalb tut es doppelt weh, dass es dann nichts geworden ist."
Thiem hatte Satz eins nach einem Serviceverlust zum 2:4 rasch verloren ("der Satz war nicht gut"). Der Lichtenwörther hatte doch einige Mühe, sich an die Aufschlagwucht des ehemaligen Wimbledon-Finalisten zu gewöhnen. Im zweiten Durchgang wehrte Thiem bei 4:4 zwei Breakbälle ab, nutzte dann bei 5:4 zwei Break- und Satzbälle nicht, spielte dann aber in einem nur fünf Minuten währenden Tiebreak (7:1) seine ganze Klasse zum Satzgleichstand aus.
Im dritten Satz, ebenso wie später im fünften, musste Thiem jeweils in seinem ersten Aufschlag-Game das Break hinnehmen. Ein Rückstand, den er im dritten Durchgang bei 0:2 nicht mehr aufholen konnte. Dafür gelang dem Schützling von Günter Bresnik im vierten Durchgang nach hochklassigen Ballwechseln das einzige Break und nach 2:21 Stunden der Satzausgleich. Als Thiem im fünften Durchgang zum 0:2 den Aufschlag abgab, waren die Weichen zur Niederlage schnell gestellt.
"Der Schlüssel war im Endeffekt der fünfte Satz und ich habe jeweils im dritten und fünften Satz (früh) das Break gekriegt."
Für Thiem geht es nun in eine kurze Pause, ein einwöchiger Urlaub steht an. Danach bereitet er sich auf seine Hartplatz-Saison mit den Turnieren in Washington, Montreal, Cincinnati und als weiteren Höhepunkt die US Open vor. Sein Fazit zu Wimbledon 2017: "Eine vierte Runde in Wimbledon, das ist dieses Jahr noch zufriedenstellend." Mit der Betonung auf noch.
#ManicMonday is up and running. Get comfortable.#Wimbledon pic.twitter.com/SUZQzanCpN
— Wimbledon (@Wimbledon) 10. Juli 2017