"Costa Concordia" - Oberstes Gericht entscheidet heute
ROM. Mehr als fünf Jahre nach der Havarie der "Costa Concordia" soll heute im Strafverfahren gegen den Kapitän des Kreuzfahrtschiffs die Entscheidung des Höchstgerichts ergehen. Vom Unglück bis zum Strafprozess - eine Chronologie der Ereignisse.
Francesco Schettino wurde zu 16 Jahren und einem Monat Haft verurteilt. Das Kassationsgericht könnte das Urteil bestätigen oder den Fall wegen Verfahrensmängeln an ein Berufungsgericht zurückverweisen.
Schettino hatte die "Costa Concordia" im Jänner 2012 zu nahe an die Insel Giglio gesteuert, woraufhin der Kreuzfahrtriese teilweise sank. An Bord des Schiffes befanden sich 4.200 Menschen. Die 77 Österreicher an Bord - unter ihnen der Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden - konnten sich retten. Schettino hatte damals als einer der ersten das Schiff verlassen und war als "Kapitän Feigling" verspottet worden. Er selbst behauptete, in ein Rettungsboot gerutscht zu sein.
Bei eine Verhandlung am Kassationsgericht in Rom am 20. April hatte die Staatsanwaltschaft eine strengere Strafe für den 56-jährigen Schettino gefordert. Dieser war in erster und zweiter Instanz zu 16 Jahren Haft verurteilt worden. Diese Strafe sei zu niedrig, befand Anklagevertreter Francesco Salzano, der einen neuen Prozess gegen Angeklagten verlangt. Schettino befindet sich auf freiem Fuß. Sollte die Haftstrafe bestätigt werden, muss er ins Gefängnis.