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1. OÖN-Frauentag: "Eine tolle Sache"

09. März 2019, 00:05 Uhr
1. OÖN-Frauentag: "Eine tolle Sache"
Die breite Angebotspalette lockte mehr als tausend Besucherinnen in das OÖN-Forum, das bei allen Programmpunkten bis auf den letzten Platz gefüllt war. Bild: Alexander Schwarzl

1500 Gäste strömten gestern in die Linzer Promenaden Galerien: "So einen Tag wollen wir wieder!" Bunter Themenmix aus Politik, Gesundheit, Wirtschaft bis zu Kultur und Styling.

Ein Erfolg auf allen Ebenen war der gestrige 1. OÖN-Frauentag in den Promenaden Galerien. Die abwechslungsreichen Veranstaltungen zu den Themen Gesundheit, Politik, Wirtschaft und Kultur entwickelten sich den ganzen Tag über als wahre Publikumsmagneten. "Bitte nehmen Sie dieses Event als alljährlichen Programmpunkt auf", lautete der allgemeine Tenor der mehr als 1500 Gäste, die sich über eine Bellaflora-Blumenspende freuen konnten.

Wirtschaftliche Unabhängigkeit

Wie wichtig die Bewusstseinsbildung des "Frauseins" schon in frühen Jahren ist, darauf machte Frauen- und Familienministerin Juliane Bogner-Strauß (VP) zu Beginn aufmerksam. Bereits Mädchen müsste vermittelt werden, "dass sie starke Frauen sind", sagte Bogner-Strauß.

Ihr Anliegen anlässlich des Weltfrauentages: die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Frauen. Teilzeitarbeit sei ein "wunderschönes Lebensphasenkonzept" für Mütter. Frauen müssten aber rechtzeitig planen, um im Laufe des Berufslebens "genügend Erwerbsstunden für die Pension" zu sammeln.

1. OÖN-Frauentag: "Eine tolle Sache"
Juliane Bogner-Strauß (2.v.r.), Christine Haberlander (r.) mit Barbara Rohrhofer und Gerald Mandlbauer (OÖN) Bild: Alexander Schwarzl

Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (VP) strich die Wichtigkeit eines Frauentages auch im Jahr 2019 hervor. Sie forderte aber gleichzeitig, "die Aufmerksamkeit, die wir heute den Frauen widmen, auch an den anderen 364 Tagen des Jahres walten zu lassen". Dafür erntete sie großen Applaus aus den dicht gedrängten Publikumsreihen.

Der Frage "Werden wir wie unsere Mütter und Väter?" ging die Ennser Autorin und Psychotherapeutin Silvia Dirnberger-Puchner in ihrem Vortrag auf den Grund. Prägungen seien rasch verinnerlicht und somit nicht mehr veränderbar, sagte sie. "Wenn uns diese aber bewusst sind, können wir anfangen, verhaltensmäßig etwas Konstruktives zu tun." Eine von vielen begeisterten Zuhörerinnen war Monika aus Pregarten: "Der Vortrag war super und sehr interessant", hielt die 53-Jährige fest. "Ich freue mich jetzt auf den Styling-Workshop." Christine Gmeiner ist aus Perg angereist: "Mich interessiert besonders der Vortrag über die Frauengesundheit", sagte die 65-Jährige, die sich den ganzen Tag für die OÖN-Veranstaltung reserviert hatte: "Ich finde es toll hier. Es ist wichtig, dass man etwas zu diesem Tag macht."

Dass das Thema Herzgesundheit jeden betrifft, zeigte sich beim Mittags-Talk unter dem Motto "Frauenherzen schlagen anders": Das OÖN-Forum wurde von den Gästen regelrecht gestürmt.

Mehrfachbelastungen

Durch ihre Mehrfachbelastungen seien Frauen einem "hohen Druck" ausgesetzt, hielt Internistin Doris Engertsberger vom Kepler-Klinikum Linz fest. Dennoch werde häufig nicht bedacht, dass auch Frauen potenzielle Herzinfarkt-Kandidaten seien. Regina Steringer-Mascherbauer, Kardiologin am Ordensklinikum Elisabethinen, führte das "Gebrochene-Herz-Syndrom" ins Treffen. Davon betroffen seien hauptsächlich Frauen in schweren psychischen Ausnahmesituationen.

Für eine humoristische Auflockerung wurden die beiden Kabarettisten Günther Lainer und Christian Putscher aufs Podium gebeten. Mit ihrem Programm "WurstSalat", in dem sie sich dem Thema Ernährung näherten, hatte sie die Lacher auf ihrer Seite. Den beschwingten Abschluss gestalteten die Poxrucker Sisters, die mit ihrem Konzert die Gästeschar zum Tanzen brachten. Deren einhelliger Tenor: "So einen Tag wollen wir wieder." (nieg)

1. OÖN-Frauentag: "Eine tolle Sache"
Musikalisches Highlight: das Konzert der Poxrucker Sisters Bild: Alexander Schwarzl

 

„Wir Frauen haben noch einen weiten Weg zu gehen“

Politische Diskussion beim Frauentag: Echte Gleichberechtigung ist noch lange nicht erreicht, aber der Kampf dafür lohnt sich.

Sabine Herlitschka ist eine sehr erfolgreiche Frau. Die Biotechnologin war früher Vizerektorin der Med-Uni Graz und ist heute Vorstandsvorsitzende von Infineon Österreich. Und natürlich ist sie im Laufe ihrer Karriere auch als Quotenfrau abgetan worden.

„Jo mei...“ – mehr als diese zwei Worte will Herlitschka dazu nicht verlieren. Denn eines sei klar: „Die Quote eröffnet Chancen, sie öffnet Türen. Aber durchgehen muss man selber. Und man muss die Leistung bringen.“ Und der Applaus war Herlitschka bei der spannenden Diskussion zum Thema „Trippelschritte oder Meilensteine? Wie weit sind wir bei der Gleichberechtigung?“, die gestern von mehreren hundert Frauen in den Promenaden Galerien verfolgt wurde, sicher.

Mit am Podium war auch Heide Schmidt, früher Politikerin der FPÖ, heute eine der schärfsten Kritikerinnen der Blauen. „Bis gesamtgesellschaftlich eine echte Gleichberechtigung erreicht ist, haben wir noch einen weiten Weg zu gehen. Denn die ist weiter entfernt, als manche glauben“, sagte Schmidt. Und auch wenn manche bei den Neos, wo sie sich heute engagiert, keine Freude damit hätten, von einem ist die Juristin überzeugt: „Die Quote ist notwendig. Sie ist ein wesentlicher Hebel, um jene Ungleichheit in den Strukturen auszuhebeln, die Frauen nach wie vor benachteiligt.“

Benachteiligung, dies ist zentrales Forschungsthema von Silvia Ulrich, der Leiterin des Instituts für Legal Gender Studies an der Kepler Uni Linz. Und Ulrich erinnerte daran, dass der Verfassungsgerichtshof erst 2013 eine klare Benachteiligung von Frauen aufgehoben hat. Bis dahin wurden Präsenz- und Zivildienst für den Anspruch auf Arbeitslosengeld angerechnet, Kindererziehungszeiten aber nicht. Dass das Rechtssystem Frauen benachteilige, sei ein großes Problem, so Ulrich. Und es sei auch typisch, dass erfolgreiche Frauen gefragt würden, ob sie zugunsten der Karriere auf Kinder verzichtet hätten. „Ich habe noch nie gehört, dass das jemals ein Mann gefragt wurde.“

1. OÖN-Frauentag: "Eine tolle Sache"
Medizinerinnen Christine Schatz, Regina Steringer-Mascherbauer, Doris Engertsberger Bild: Alexander Schwarzl

Apropos Männer: Dass die katholische Kirche so männerdominiert sei und Frauen dort auf die Rolle der Mutter reduziert würden, habe mit dem Habitus zu tun, der dort ständig wiederholt werde: Vater, Sohn, Mutter. „Dass alle Mütter, die berufstätig sind, ein schlechtes Gewissen haben, dafür hat die katholische Kirche eine unglaublich große Verantwortung zu tragen“, sagte OÖN-Kolumnistin Christine Haiden. Bis diese Prägung überwunden ist, werde es noch sehr lange dauern.

Nicht entmutigen lassen

Dauern wird es auch, bis Frauen in Beruf und Gesellschaft jene Gleichstellung haben werden, für die Österreichs Frauen seit mehr als hundert Jahren kämpfen. Aber es lohne sich, nicht aufzugeben. In diesem Punkt waren sich die Diskutantinnen einig. Angesichts des Rückfalls in den Nationalismus in ganz Europa, der ein rückwärtsgewandtes Frauenbild glorifiziere, „kann man schon müde werden. Aber dann muss man die Staffel weitergeben“, sagte Schmidt.

„Ich bin nicht bereit, mich entmutigen zu lassen. Unternehmen können es sich nicht mehr leisten, Frauen zu ignorieren. Es ist unser Auftrag, weiter zu kämpfen“, sagte Herlitschka. „Ich bin optimistisch. Immer, wenn sich wirklich etwas zu ändern beginnt, kommt die Masche: Frauen, bleibt daheim, da ist es so schön“, sagte Christine Haiden. Aber um in diese gefährliche Falle der Abhängigkeit zu tappen, könnten und wüssten die Frauen heutzutage zu viel.

Großer Andrang beim OÖN-Frauentag
Anschließende Signierstunde mit Silvia Dirnberger-Puchner Bild: Alexander Schwarzl
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13  Kommentare
13  Kommentare
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elhell (2.100 Kommentare)
am 11.03.2019 11:47

Bewusstseinsbildung des "Frauseins"

Stylingtipps, Kabarett, Konzert und Stöckelschuhgehkurs haben damit bitte genau WAS zu tun ???

Es steht echt die Befürchtung im Raum, dass der Weltfrauentag irgendwann zu einem zweiten Muttertag verkommerzialisiert und verkitscht wird.

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essbesteck (6.034 Kommentare)
am 10.03.2019 15:42

also jetzt am frauentag in budapest hab in der früh ein kaffe bekommen in einen bäckerei, blumen bei der verlassen der metro station zur mittagszeit und am abend durfte ein kinovorstellung besuchen - all das kostenlos und war nirgendwo angeschrieben, dass es gratis ist
alte erinnerungen wurden wach......wir hatten keine valentintag im kommunismus, jedoch internationale frauentag war immer gross gefeiert.

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 10.03.2019 08:06

Der Andrang war deswegen so groß, weil im Vorfeld das gerücht aufgetaucht ist, dort werde der neue Thermomix TM6 vorgeführt.

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Lerchenfeld (5.195 Kommentare)
am 10.03.2019 15:49

TM6 - wird der nicht erst nächstes Wochenende im Design Center vorgestellt, ich frag ja nur......? 😊🚖

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Gugelbua (31.935 Kommentare)
am 09.03.2019 11:35

mit der Emanzipation läuft einiges schief, viele Frauen glauben wenn sie in Hosenrollen schlüpfen sind sie es.
und ich kenne auch einige Ehepaare die sich gegen Kinderwunsch stellen weil die Auflagen vom Staat zu sehr in die Privatsphäre eingreift

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krawuzi-kapuzi (1.001 Kommentare)
am 09.03.2019 11:20

Ja, die Frage, ob man zugunsten der Karriere auf Kinder verzichtet hat, wird nicht nur Männern nicht gestellt, sondern es stellt sie auch kein Mann. Solche Fragen stellen Frauen!

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clarazet (6.212 Kommentare)
am 09.03.2019 17:39

Der eigene Mann stellt diese Frage auch nicht, weil er genau davon ausgeht.

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spoe (13.503 Kommentare)
am 10.03.2019 07:57

grinsen

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scharfer (5.103 Kommentare)
am 10.03.2019 15:11

wenn es noch etwas gratis zu essen u. trinken gegeben hätte, wären tausende gekommen.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 09.03.2019 10:23

klaro dass so viele Leute kommen wenn es GRATIS ist zwinkern

aber EINES macht sich bemerkbar :
die Lohnschere zwischen Mann und Frau wird immer kleiner .
laut Statistik Austria ist sie in den letzten Jahren von ca.22 % auf ca.16 % gesunken.

aus Statistik Austria :
Betrachtet man die Bruttojahresverdienste der ganzjährig Vollzeitbeschäftigten, dann sank der Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern von 21,6% (2007) auf 15,6% (2017).

und wenn sich die Politik anstrengt kann es noch tiefer sinken. zwinkern

ich habe jahrelang in Betriebe gearbeitet wo Frauen und Männer gleichgestellt waren da beide Geschlechter die SELBEN Verdienstmöglichkeiten hatten.
schon 1970 in der Schweiz und später in Österreich.

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p5334 (133 Kommentare)
am 09.03.2019 09:36

Ich war auch angemeldet, arbeite unter anderem im Bereich Womans Health. DN, Insidan 10.11. März 1998. Finsam Socsam Projekte in Västergarn, Hotel, Fortbildungsinstitut, Praxis mit Vertrag zur Versicherung in Visby. Verkauf meines Business trotz reg. im Patentbereich Aquabalancing, Headquater 2000 wegen Räubereien, Diebstahl und Hot. Trotz Farben im Bereich Patent. Ein magischer Platz. Ich renovierte vom Beginn an das meiste selber. Sehr streng wenn es um das Patent Headquater No und Aquabalancing geht. Eine grosse Herausforderung! Das Patent war 20 Jahre reg bis 2016 Schweden PRV. Habe Verträge mit Schweden auf lebenslang seid 1988. Russland, Kreml gehört im obersten Revier auch dazu. In memoriam Boris Jelzin verstorben 2007 begraben wie mit ir und schwedischen Heer besprochen 1988.

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Lerchenfeld (5.195 Kommentare)
am 09.03.2019 16:44

Mann würde Sie höflichst bitten, ihm Ihr Posting, etwas genauer zu definieren, danke.

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scharfer (5.103 Kommentare)
am 10.03.2019 15:08

wer soll sich da auskennen ?

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