Opernball-Roben im Wandel – langer Rock ist immer noch Pflicht
In den Anfängen trugen die Damen Reifrock und Korsett. Heuer sind schwingende Röcke und gemusterte Oberteile gefragt.
Im Mittelpunkt des Opernballs, der in knapp zwei Wochen wieder in Wien über die Bühne geht, stehen immer auch die Roben der Ballbesucherinnen. Silhouette und Stil haben sich im Lauf der Jahrzehnte gewandelt. Der strikte Dresscode blieb seit den Anfängen des Balls jedoch bestehen: großes, langes Abendkleid ist Pflicht. Bereits 1877 lud Kaiser Franz Joseph zur Hofopern-Soiree in das Haus am Ring. Damals war die sogenannte Tournüre in Mode – ein Reifrock, der das Kleid über dem Gesäß mit Hilfe von Halbgestellen aus Stahl, Fischbein oder Rosshaar aufbauschte. Die schmale Taille wurde durch ein Korsett geformt.
In den 1920er-Jahren war ein knabenhafter Look gefragt. Zu körperbetonten Kleidern ging man in den 1930ern wieder über. Die 1950er-Jahre brachten Bustierkleider ohne Träger mit weit ausgestelltem Rock. In den 1970er-Jahren waren große Muster gefragt, in den 80er-Jahren hatten die Kleider dann häufig Puffärmel.
Heuer sind weit schwingende Röcke mit einem zierlichen Oberteil und gemusterte Oberteile im Trend. Hoch im Kurs stehen Silber-, Bronze- und Goldtöne. Lange Haare werden in dieser Saison besonders gerne in einem Chignon im Nacken getragen. Bei der Ballmode der Männer hat sich seit den Anfängen des Balls nicht viel verändert: Es herrscht Frackzwang.
Polit-Prominenz beim Ball
Bundespräsident Alexander Van der Bellen führt heuer das politische Aufgebot beim Opernball an. Nicht fix ist, ob Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) seinen Premieren-Auftritt beim Ball feiert. Von der ÖVP zugesagt haben bisher die Minister Gernot Blümel, Margarete Schramböck, Hartwig Löger, Elisabeth Köstinger sowie Staatssekretärin Karoline Edtstadler. Eine Absage erteilte Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ).