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"Es braucht 'trockene' Basics und Richtlinien"

24. Juni 2017, 00:04 Uhr
Es braucht "Trockene" Basics und richtlinien
Bild: GEPA pictures

Toni Innauer, ehemaliger Skispringer, Olympiasieger und Trainer

Mein Orientierungssinn in Städten ist erbärmlich. Einem schlichten Bergler fehlen die "epigenetischen" Lernbedingungen zur Entwicklung im sensiblen Alter. Durch ein Navigationssystem lässt sich diese Schwäche kompensieren. Abseits des Dorfes aufzuwachsen, hieß auch, weg von einer größeren permanenten Öffentlichkeit, fern von Gerede, Sehen und Gesehenwerden zu sein. Mein außerberufliches Mediennutzungsverhalten spiegelt zusätzlich zur Grundprägung des Aufwachsens meine Generationszugehörigkeit. Selbst wenn man dabei nicht so weltgewandt rüberkommt, man muss nicht zu allem eine Meinung haben, muss jene auch nicht dauernd kundtun, und man darf auch noch so verlockenden Behauptungen gegenüber ein bisschen skeptisch sein.

Als Student am Sportinstitut der Universität in Graz aber wurde ich auffällig, weil ich die wissenschaftlichen Zitierregeln relativ sauber und unfallfrei anwenden konnte. Mit einem trockenen Vortrag über Zitieren und saubere Quellenangaben durfte ich daraufhin meine Kommilitonen langweilen. Diesen Vorsprung verdankte ich Professor Friedrich Fetz vom Innsbrucker Institut. Seine ausgeprägte Abneigung gegenüber schlampiger Beliebigkeit in Bezug auf wissenschaftliches Arbeiten und Erkennen war legendär, fordernd, aber letztlich wertvoll. Wie im sportlichen Training verinnerlicht man "trockene" Basics auch im akademischen Bereich nicht nur mit Spaß und Begeisterung, sondern auch, weil man muss. Solche Bausteine sind Voraussetzung für logisches Schlussfolgern und Urteilskraft. Letztere sucht man vergeblich als Down- loads, trotzdem schützen sie vor Fake News.

Wir dürfen weiter auf eine behördliche Eindämmung verschiedener Missbrauchsformen im Netz hoffen. Mitgeliefert wird damit die Beschneidung von Meinungsfreiheit, von eilfertiger Zensur unbequemer Veröffentlichungen. Durchsetzbare hygienische Richtlinien gegen Hass im Netz würden in Wahlkampfzeiten auch der gnadenlosen Selbstbeschädigung jener Berufsgruppe vorbeugen, die uns danach wieder regieren wird.

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