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Doppelspitze übergibt die Grünen an Werner Kogler

Von Lucian Mayringer und Heinz Steinbock, 18. Oktober 2017, 00:04 Uhr
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Bildergalerie Das sagten die Spitzen-Kandidaten im Wahlstudio
Bild: Katharina Schiffl

WIEN. Offiziell steht erst am Donnerstag mit der Auszählung der letzten Wahlkarten fest, dass die Grünen im nächsten Nationalrat nicht mehr vertreten sein werden. Die personellen Konsequenzen nach diesem Totalabsturz gab es bereits gestern im Bundesvorstand.

Mit Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek und Ingrid Felipe trat die Doppelspitze zurück. Als neuer Bundessprecher übernimmt vorerst der langjährige steirische Abgeordnete Werner Kogler.

"Wir übernehmen die Verantwortung dafür, dass die Mission nicht gelungen ist", erklärte Felipe am Abend bei einer gemeinsamen Abschiedspressekonferenz mit Lunacek.

Als Tiroler Grünen-Chefin und Landeshauptmann-Stellvertreterin werde sie sich nun ganz auf die Tirol-Wahl im Frühjahr 2018 vorbereiten. Denn es gehe darum, "nach dem wirklich schwierigen Jahr 2017 die Trendwende zu schaffen".

Für Lunacek ist es ein totaler Rückzug. Sie werde auch nicht auf ihr Mandat als EU-Abgeordnete zurückkehren. Die gescheiterte Spitzenkandidatin sprach von der "schwersten Krise für die Grünen seit dem Einzug in den Nationalrat vor 31 Jahren" nach dem Herausfallen aus diesem. Jetzt brauche es "einen Neustart. Ich bin überzeugt, es wird gelingen, wieder in den Nationalrat einzuziehen." Sie selbst werde jetzt "eine Pause einlegen", wollte die langjährige Europa-Abgeordnete eine Rückkehr in die Politik nicht ganz ausschließen.

Am Vormittag hatte Lunacek noch Unterstützung von einigen Landesorganisationen bekommen. Für Lunacek sei es "kaum zu schaffen" gewesen, in der "Grundstimmung", die gegen die Grünen gewesen sei, erfolgreich zu sein, nahm sie Oberösterreichs Grünen-Landesrat Rudi Anschober in Schutz. Die Wiener Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou sagte im Ö1-Morgenjournal: "Personelle Konsequenzen müssen zum Schluss kommen und nicht zu Beginn. Ein Köpferollen, ein öffentliches Hinrichten von Bauernopfern und hinterher so zu tun, als sei es damit getan, ist meiner Meinung nach genau der falsche Weg."

Nun soll Kogler, bisher Felipes Stellvertreter, am Freitag mit den Vertretern der Landesorganisationen die Weichenstellung als im Nationalrat nicht vertretene Partei vornehmen. Ob Kogler eine vorerst dauerhafte Lösung sei oder eine komplett neue Spitze gesucht werde, sei ebenfalls Sache des erweiterten Bundesvorstands, sagten Lunacek und Felipe.

Abseits der Versuche einer personellen Neuaufstellung läuft bei den Grünen die Abwicklung der Parteiorganisation an. Bis zum 8. November, dem Ende der Gesetzgebungsperiode, muss man die Klubbüros rund um das Parlament räumen. 90 Mitarbeiter des Nationalratsklubs und knapp 20 in der Bundespartei wurden dem Vernehmen nach bereits darüber informiert, dass ihnen zum Stichtag die Kündigung droht.

Bereits Montagabend berichteten Klub-Mitarbeiter von Räumungsaktivitäten bis hin zum Leeren alkoholischer Restbestände: "Wir betrinken uns mal auf dem Balkon vom noch-grünen Parlamentsklub. Ich war echt sehr gerne Abgeordnete", twitterte etwa die Abgeordnete Sigrid Maurer.

Kopfschmerzen dürften den grünen Landesgruppen noch die von der Bundespartei hinterlassenen Schulden bereiten. Allein aus dem Hofburg-Wahlkampf seien drei Millionen Euro zu tilgen, kündigte Vorarlbergs Grünen-Chef Johannes Rauch Solidarität an ("Man kann ja nicht davonlaufen, wie das Kind vorm Dreck"). Die Gesamtschulden der Bundesgrünen inklusive Kosten aus dem Nationalratswahlkampf bezifferte Felipe mit fünf Millionen Euro.

„Wir hätten sagen müssen: Es geht ums Überleben“

Am Wahlsonntag und am Montag hatte Grünen-Landesrat Rudi Anschober die Öffentlichkeit gemieden. Gestern lud er zur Präsentation einer Wahlanalyse aus seiner Sicht.

Vom Rücktritt Ingrid Felipes und der Erklärung von Ulrike Lunacek nach dem Bundesvorstand (in dem Anschober kein Mitglied ist) war da noch keine Rede. Anschober verteidigte die „Doppelspitze“ noch als „richtige Entscheidung“ und die Performance der Spitzenkandidatin Lunacek. Diese habe bei der Stimmung, die massiv gegen die Grünen gelaufen sei, nicht erfolgreich sein können, so Anschober.

Die Bundespartei wird vorerst Werner Kogler führen. Anschober wies jegliche Bundes-Ambitionen für sich zurück: „Ich strebe mit Sicherheit keine Bundesfunktion an, und ich werde auch keine annehmen.“

Die „absolute Katastrophe“, in die diese Nationalratswahl für die Grünen mündete, sei das Ergebnis einer „Reihe von Fehlern“, gab sich Anschober selbstkritisch. Der fatale Fehler am Ende aus seiner Sicht: Obwohl ein Debakel für die Grünen in den Umfragen absehbar war, habe man es versäumt, „den Wählern mitzuteilen, dass es für die Grünen ums Überleben geht“.

„Der Kern der Kernwähler“

Nicht Peter Pilz, sondern „taktisches Wählen“ habe den Absturz letztlich verursacht, glaubt Anschober aufgrund von Wählerstromanalysen, wonach 161.000 frühere Grün-Wähler SPÖ wählten: „Die Hoffnung, Schwarz-Blau verhindern zu können, war stärker als die Sorge, ob die Grünen wieder ins Parlament kommen.“

Von den 580.000 Wählern von 2013 verloren die Grünen aber an alle Parteien, inklusive Peter Pilz. „Wir haben den Kern unserer Kernwählerschaft erreicht“, muss Anschober erkennen. Für frühere Grüne gab es offenbar „mehrere wählbare Alternativen“.

Der Strudel des Abstiegs habe im ersten Halbjahr begonnen und sich dann mit den internen Streitereien fortgesetzt: Rauswurf der Jungen Grünen, Eva Glawischnigs Rücktritt, die Listenreihung, die Pilz’ Abspaltung zur Folge hatte: „Eine Partei, die streitet, wählt man nicht gerne.“

„Neu aufstellen“

Anschober plädiert für eine „Strukturreform“ der Grünen, die auch die personelle Auswahl und die Listenerstellung umfassen müsse: „Ich bin überzeugt: Das Modell der Kandidatenfindung ist nicht der Weisheit letzter Schluss“, sagt Anschober zum „Basisdemokratie“-Modell, das letztlich Peter Pilz den sicheren Listenplatz kostete. Ein Alternativmodell kann Anscho-ber allerdings noch nicht anbieten.

Die Grünen-Bundespolitik werde nun maßgeblich von den Landesgruppen aus gestaltet werden müssen, auch „finanzielle Solidarität“ müsse selbstverständlich sein. Er selbst werde sich „mit Rat und Erfahrung“ in Reformen einbringen.

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29  Kommentare
29  Kommentare
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Discostew (1.042 Kommentare)
am 18.10.2017 12:46

Wechselwähler, Pilz, spö alles ausreden.

Meine Meinung: wer glaubt mit Julian schmidt besser wahlkämpfen zu können wie mit Peter Pilz der hat zwar am Parteitag a Riesen Hetz und kann sich selber auf die Schulter klopfen wie jung und geil wir nicht sind. Aber das Ohr am Wähler hatte er nicht im geringsten.

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weinberg93 (16.324 Kommentare)
am 18.10.2017 11:37

Mit welchem Posten wird Julian Schmid jetzt belohnt?

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StefanieSuper (5.157 Kommentare)
am 18.10.2017 10:33

Eine Doppelspitze hat noch nie funktioniert. Da ist nie jemand wirklich verantwortlich. Warum hat er nicht gleich übernommen. Dann wäre ihm wohl einiges erspart geblieben.

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weinberg93 (16.324 Kommentare)
am 18.10.2017 11:39

Eine SPÖ-lerin als Beraterin für die Grünen. Das nennt man Super!

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 18.10.2017 10:07

nun sind alle KampfemanzInnen, GrünInnen und GenderInnen endlich Geschichte. Mich freuts. grinsen grinsen grinsen

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weinberg93 (16.324 Kommentare)
am 18.10.2017 11:32

Nicht ganz! Die Vassilakou mischt sich ja schon wieder ein.
Ob die Grünen je begreifen, dass ein wesentlicher Teil des Niedergangs durch das Weiberregiment verursacht wurde?
Fähige Männer aussi ekeln ist kein Programm! Begonnen mit Voggenhuber, ….

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mercedescabrio (5.482 Kommentare)
am 18.10.2017 10:02

der ganze rot grün funk verschweigt den wahren Hintergrund. Stichwort Heumarkt.

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mercedescabrio (5.482 Kommentare)
am 18.10.2017 10:04

keiner traut sich darüber zu berichten. warum wohl?

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mercedescabrio (5.482 Kommentare)
am 18.10.2017 09:58

der wahre Sargnagel ist diese vassilakuh in wien. das die noch nicht verjagd haben ist ein wunder.

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Strachelos (7.167 Kommentare)
am 18.10.2017 11:44

Bei ihnen geht es offensichtlich nicht ohne Herabwürdigung. Damit disqualifizieren sie sich selbst.

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mercedescabrio (5.482 Kommentare)
am 18.10.2017 12:02

für was soll ich mich qualifizieren. denk selber an deine postings vor der Wahl.

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Russenverstand (718 Kommentare)
am 18.10.2017 09:20

Analysen und Erkennen der Fehler steht jetzt an.Leicht zu erklären,aber für Grünlinge nicht Aussprechbar
Hetze gegen eine andere Partei ist der Eigenen Untergang. Mehr braucht dieser Homo-Genderhaufen nicht zu Analysieren.

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peter.s (118 Kommentare)
am 18.10.2017 08:50

Einen Totalschaden verursachen und in Panik davonlaufen. Papa wird´s schon richten - das ist Grün;-)

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 18.10.2017 08:39

Hier ein aktueller Slogan zur beginnenden Wähler-Rückhol-Aktion der Grünen:

"Ein Mann ersetzt an der Parteispitze nun 2 Frauen - Das ist grün!"

grinsen

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kpader (11.506 Kommentare)
am 18.10.2017 07:33

Kein Wunder dieses Wahlergebnis, bei dieser (alt)Weiberwirtschaft. Allein als Mann geboren zu sein macht einem in dieser Partei schon verdächtig. Insgesamt: Kein Wirtschaftsverständnis, Egomanen, grüne Themen nicht mehr im Fokus, basisdemokratisches Vehikel überdenkbar, ...

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PR1234 (1.032 Kommentare)
am 18.10.2017 08:45

herr jeannee, betreibens ihre psycho-analysen doch im krone-forum.

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mercedescabrio (5.482 Kommentare)
am 18.10.2017 09:59

@Megaphon, würd ungern wissen was sie dafür eingstreift hat.

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penunce (9.674 Kommentare)
am 18.10.2017 06:22

Die Suffragetten sind aus dem Parlament entfernt und das ist ausgezeichnet! grinsen

Die Verhinderer sämtlicher Bauvorhaben in ganz Österreich sind in argen finanziellen Schwierigkeiten, sie haben den v.d.b. Wahlkrampf geführt und ihn unterstützt, drei Wahlkämpfe ausgefochten, das kostete immenses Geld das sie nicht hatten und Kredite aufnehmen mussten. Wer aller Bürge war, um diese Kredite zu erhalten, weiß man nicht, aber die Bank(en) werden es wohl wissen und sich an ihn(en) schadlos halten.

Der Abbau von sämtlichem Personal belastet wiederum die ganze Bevölkerung, das AMS und der Insolvenz-Ausgleichsfond werden stark "münzig" werden müssen, um die Forderungen der 30jährigen Angestellten zu befriedigen, also ist der Steuerzahler auch mit den abgekanzelten Suffragetten erneut gefordert.

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penunce (9.674 Kommentare)
am 18.10.2017 07:06

Ich habe die Oberösterreicherin Doris Schmidauer ganz zu erwähnen vergessen, sie wollte ja weiter für die Grünen arbeiten, sie ist ja immerhin Geschäftsführerin (Personalführung und Klubmanagement) im Grünen Parlamentsklub!

Ob sie wohl auch ihr langjähriges Arbeitsverhältnis bei den Grünen beim AMS und dem Insolvenz-Ausgleichsfond anmelden wird?

Die OÖN berichteten vor einem Jahr:

"Doris Schmidauer, seit Dezember Van der Bellens Ehefrau, hat bereits kundgetan, dass sie weiterhin ihren Job als Geschäftsführerin des grünen Parlamentsklubs ausüben will. Sie wäre nicht die erste berufstätige Präsidentengattin: Margot Klestil-Löffler arbeitete im Außenamt, ließ sich für Reisen freistellen."

Ergo dessen wird das Arbeitsverhältnis bei den aus dem Parlament vertriebenen Grünen, noch aufrecht und ihre Forderung eigentlich durchaus gerechtfertigt sein.

Doris Schmidauer/ Doris v.d.b.. wird sicher kein Geld nehmen, der spö-Wahlspruch "nimm dir was die zusteht" wird sicher nicht "greifen"! grinsen

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Vollhorst (4.973 Kommentare)
am 18.10.2017 08:25

Anspruch auf Notstandshilfe wurde vor wenigen Tagen von Rot/Grün/Blau beschlossen, weil die Anrechnung des Partnereinkommens wegfällt.

Kurios, wenn die Partnerin des HBP Anspruch auf Sozialhilfe/Notstand hat, oder?

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mercedescabrio (5.482 Kommentare)
am 18.10.2017 10:06

aber geh, die kriegt schon a posterl in der Hofburg. villeicht für Aschenbecher zuständig.

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Flachmann (7.156 Kommentare)
am 18.10.2017 09:28

Es wird doch noch dort oder da AK,Gewerkschaft usw. ein klitzekleinerVersorgungsposten zu ergattern sein?

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kleinEmil (8.275 Kommentare)
am 18.10.2017 06:18

Die eigene Partei kompostieren, DAS ist Grün!

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Orlando2312 (22.303 Kommentare)
am 18.10.2017 08:13

Wie kann man nur so gehässig sein? Das sind 110 Menschen mit ihren Familien, die vor grossen Problemen stehen. Diese Menschen haben kein Verbrechen begangen, sind wie alle anderen ihrer Arbeit nachgegangen.

Was von Menschen wie Ihnen zu halten ist, das möcht ich hier nicht reinschreiben.

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mercedescabrio (5.482 Kommentare)
am 18.10.2017 09:55

Orlando.....wo bist den du angrennt. glaubst einer von diesen inkl. firs Lady erbarmen sich über andere?

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Orlando2312 (22.303 Kommentare)
am 18.10.2017 10:48

Aha, beim mopedauto "is jeder angrennt" dem Menschen leid tun, die ihre Arbeit verlieren. Sehr vielsagend.

Aber es heisst ja, dass irgendwann jene Rechnung beglichen werden muss. Hoffentlich müssen Sie auch irgendwann für Ihre Hartherzigkeit bezahlen. Und dann sollen Sie auch weder Mitgefühl noch Hilfe erhalten. Mein Wunsch ans Christkind.

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Flachmann (7.156 Kommentare)
am 18.10.2017 09:29

Die Hoffnung stirbt zuletzt!

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Motzi (4.918 Kommentare)
am 18.10.2017 01:18

Da Julian wird jetzt übernehmen.

Alles wird wieder gut.

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Vollhorst (4.973 Kommentare)
am 18.10.2017 01:22

Aber bitte mit Selfie auf fb und Twitter!

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