"Das Rennen ist noch nicht gelaufen"
LINZ. In den letzten 100 Stunden vor der Wahl liegt der Fokus auf Mobilisierung.
100 Stunden vor der Nationalratswahl am Sonntag läutete die ÖVP Oberösterreich das Wahlkampf-Finale ein. Und in diesen letzten 100 Stunden sind noch eine Fülle von Maßnahmen geplant, denn: "Jetzt geht es darum, die etwa 15 bis 17 Prozent der Oberösterreicher zu überzeugen, die noch unentschlossen sind", sagt VP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer.
Auch wenn die Umfrageergebnisse gut sind und die ÖVP seit Monaten konstant voran liegt, warnt Landeshauptmann Thomas Stelzer vor zu großer Siegessicherheit: "Das Rennen ist noch nicht gelaufen. All die Sympathie muss auch in verwertbare Wählerstimmen umgemünzt werden." Das Ziel ist klar: Auch im Bundesland will man die SPÖ hinter sich lassen. Mit Hausbesuchen, Verteilaktionen, Online-Aktionen, Beisl-Tour und Public Viewings von den Fernsehauftritten des Spitzenkandidaten soll noch mobilisiert werden. Die 16.000 Freiwilligen in Türkis sind bis zur letzten Minute im Einsatz.
Koalitions-Warnungen
Die Angriffe werden härter, das zeige sich auch in den TV-Diskussionen: "Dort lautet die Devise alle gegen Kurz. Das wird auch nach der Wahl gelten, eine rot-blaue Mehrheit wird ihn als unseren nächsten Bundeskanzler ausbremsen wollen", warnt Hattmannsdorfer vor einer Koalition zwischen SPÖ und FPÖ – selbst wenn die ÖVP auf Platz eins liegen sollte.
Während die ÖVP mit dem Problem der zu guten Umfragewerte zu kämpfen hat, trifft für die SPÖ das genaue Gegenteil zu. Die Silberstein-Affäre rund um anonyme Schmutzkübel-Facebookseiten hinterlässt ihre Spuren. Aufgeben wolle man aber auf keinen Fall. Vielmehr sei eine "Jetzt erst recht-Stimmung" spürbar, sagt SP-Vorsitzende Birgit Gerstorfer. Deshalb seien die letzten Tage entscheidend: "Jedes persönliche Gespräch ist jetzt noch wichtig. Wir haben noch viele geplant." Und auch sie lässt keine Gelegenheit aus zu warnen – vor einer ÖVP/FPÖ-Koalition: "Diese Wahl ist eine Richtungsentscheidung."
Gegen eine blaue Regierungsbeteiligung, dieses Argument führt auch Grünen-Spitzenkandidatin Ruperta Lichtenecker ins Treffen, wenn es darum geht, Wähler zu mobilisieren: "Die FPÖ in der Regierung ist ein massiver Rückschritt und schadet dem Land und seinen Menschen, wie wir täglich bei Schwarz-Blau in Oberösterreich und Rot-Blau im Burgenland erleben müssen." Umso wichtiger sei eine starke grüne Fraktion: "Als Kontrolle."
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In OÖ haben die Wähler in den letzten Jahren bei der NR-Wahl eher rot gewählt, in der Landtagswahl dagegen vorwiegend schwarz.
Weiß der Kuckuck warum aber die roten Lokalpolitiker waren vermutlich nicht so ansprechend Wie der Kreisky".
Leider haben die Volksvertreter, die eigentlich zur Wahl stehen, nirgends Freunde und Wähler gefunden.