Pflege: Neue Ausbildung für Jugendliche
LINZ. Bis zum Jahr 2025 werden in Oberösterreich 1600 zusätzliche Pflegekräfte gebraucht.
Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SP) präsentierte ein neues Ausbildungskonzept, das am 5. November startet: Unter dem Titel "Junge Pflege" bietet die Altenbetreuungsschule des Landes einen drei- bis vierjährigen Lehrgang schon für Pflichtschulabgänger zu "Fach-Sozialbetreuern/-betreuerinnen Altenarbeit". Bislang kann die Ausbildung erst ab einem Alter von 17 Jahren begonnen werden. Der Lehrgang werde in Theorie und Praxis auf die Altersgruppe ab 15 zugeschnitten: Die Teilnehmer werden "wie bisher nicht vor 17 am Pflegebett stehen", sagt Gerstorfer.
Der Lehrgang soll mit zumindest 16 Personen starten, "wenn es viel mehr sind, ist es uns nur recht", so Gerstorfer. Elf Anmeldungen gebe es bereits für das erst Anfang September beschlossene Angebot.
VP-Sozialsprecher Wolfgang Hattmannsdorfer nahm die Nachricht wohlwollend auf: Gerstorfers Initiative sei "zu begrüßen". Eine zentrale Aufgabe werde es sein, jungen Menschen den Weg in den Pflegeberuf zu ermöglichen: "Wir brauchen jede helfende Hand."
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Pflegekräftemangel in OÖ
LAND OBERÖSTERREICH-LAND DER MOÖGLICHKEITEN
WIR SUCHEN:
1700 Pflege- und Betreuungskräfte
für die Zukunftsbranche Sozialbereich
zur Aufrechterhaltung von WARM-SATT-SAUBER
WIR BIETEN:
Teilzeitjobs
familienfeindliche Arbeitszeiten
mickrige Gehälter
zunehmende Arbeitsverdichtung durch antiquierten Pflegepersonalschlüssel
nach einigen Jahren eine Burn-Out-Erkrankung und den Rausschmiss
WIR ERWARTEN:
hohe Belastbarkeit
volle Flexibilität
permanente Erreichbarkeit für Einspringen
eine dicke Haut
Gerstorfer wirds scho richten!
Wobei jugendliche Menschen inder Pflege einzusetzen ist der falsche Weg bzw als verzweifelter Versuch Gerstorfers zu Werten.
Bessere Entlohnung der Arbeitnehmer wäre ein erster Ansatz. Wertschätzung durch Gerstorfer ein zweiter
Jugendliche sind auf Grund ihrer Persönlichkeitsentwicklung am Besten für die Alterspflege geeignet, wie realitätsfremd um nicht zu sagen d.... sind sie den Frau Landesrat!
Ja, es ist sehr gut, dass die Problematik von der Landespolitik erkannt und ernst genommen wird. Folgende Aspekte verdeutlichen die prekäre Lage:
1. Es gibt nicht nur die Baby-Boomer der 1960er Jahre, sondern es gab auch einen Baby-Boom in den Jahren 1938 bis 1942 - Diese Generation kommt nun in ein Alter mit erhöhter Pflegewahrscheinlichkeit. Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt in den nächsten Jahren deutlich.
2. Die weiblichen Baby-Boomer der 1960er Jahre kommen bald ins Pensionsalter, d.h. eine Pensionswelle bei den Pflegerinnen ist zu erwarten.
3. Bei den jungen Pfleger/innen kommt seit 2017 erschreckend wenig nach: Viel weniger Absolventen/innen bspw. bei der FSB "Altenarbeit"-Ausbildung.
4. Die Einpersonenhaushalte steigen deutlich an - d.h. das häusliche Pflegepotenzial sinkt.
5. Die evidente Zunahme der Demenzerkrankungen wird dichtere Personalschlüssel verlangen.
6. Die Regierung vertreibt 24h-Betreuerinnen, indem sie ihnen die Fbh kürzt.
Platz reicht nicht für mehr Argumen
Ach was, dann führe ich halt noch a bissl aus - immerhin geht es wirklich darum, dass nun alle zusammenhelfen, damit der Pflegebedarf in naher Zukunft, aber auch in den nächsten Jahrzehnten gedeckt werden kann.
7. In den Herkunftsländern der 24h-Betreuerinnen verbessert sich langsam aber beständig die Jobsituation - die Herkunft wird immer weiter nach Osten verlagert, bis irgendwann die Anreise zu mühsam wird. Lt. WKÖ sind in OÖ 10.000 selbständige PersonenbetreuerInnen gemeldet. Wenn die wegbrechen, dann gute Nacht.
8. Die neue DGKP-Ausbildung mit Bachelor hat gerade begonnen. Die ersten beenden 2021 - inwieweit werden die Absolventen/innen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen? Inwieweit werden sie ihre akademische Ausbildung fortsetzen?
9. Inwieweit wird der Gesundheitsbereich dem Altenpflegebereich die Absolventen/innen wegnehmen?
Es braucht eine massive Attraktivierung des Altenpflegebereiches. Hoffentlich halten diesmal die politischen Verantwortlichen endlich einmal zusammen
Sprecher und Regierer: "WIR brauchen jede helfende Hand"