Patricia Reisinger: Österreichs jüngste Abgeordnete

Von Von Markus Staudinger   03.November 2009

In Oberösterreich ist sie mit Abstand die jüngste Abgeordnete im Landtag – und auch österreichweit gibt es keine Jüngere: Patricia Reisinger, 21 Jahre, Marketing-Studentin an der Fachhochschule Wieselburg und VP-Landtagsabgeordnete. Vor gut einer Woche angelobt, warten jetzt zumindest sechs Jahre Landtagstätigkeit auf die Helfenbergerin.

Groß aufgezeigt hat Reisinger spätestens bei den parteiinternen Vorwahlen in ihrem Heimatbezirk Rohrbach im Juni dieses Jahres – trotz Krücken und Gips am Bein. „Auch wenn es derzeit nicht so ausschaut, ich stehe mit beiden Beinen fest im Leben“, ließ sie die versammelte Parteiprominenz vom Podium aus wissen. „Überzeugend, selbstbewusst und authentisch“, erinnert sich ein hochrangiger Parteimanager an Reisingers Rede.

Bei den Vorwahlen im Bezirk belegte sie dann auch gleich Platz zwei hinter dem langjährigen Landtagsabgeordneten Georg Ecker – und wurde schließlich von der Landespartei mit einem Kampfmandat für den Landtag bedacht. Auf Anhieb brachte es die Jungpolitikerin bei der Landtagswahl auf rund 1100 Vorzugsstimmen.

Politisch geprägt sei sie schon in ihrer Familie geworden, sagt Reisinger. Am Frühstückstisch sei stets lebhaft über Politik diskutiert worden. Engagiert hat sich Reisinger schon während ihrer Schulzeit in der katholischen Jugend und der Jungen VP. Ihr Vater, Lehrer an der Landwirtschaftsschule in Kirchschlag, war auch eine Zeitlang VP-Gemeinderat in Helfenberg. Dass sie bei den parteiinternen Vorwahlen zum Landtag kandidiert – dazu hat sie ein anderer Helfenberger überredet: Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner, zugleich VP-Bezirksparteichef von Rohrbach.

Ihr Fachhochschulstudium in Wieselburg will die 21-Jährige trotz politischer Tätigkeit abschließen. Die Angelobung im Landtag bezeichnet sie als „einen der aufregendsten Tage in meinem Leben“. Dort will sie sich besonders in der Jugendpolitik einsetzen. Besonders wichtig sei ihr, dass „keine Politik der ausufernden Schulden zu Lasten jüngerer Generationen“ gemacht wird. Nur begrenzt Verständnis hat Reisinger für die derzeitigen Studentenproteste. Mit der Blockade von Hörsälen erreiche man seine Ziele nicht.

In Reisingers Freizeit hat eine Dame einen besonderen Stellenwert: die Island-Stute „Folda“, mit der sie seit sechs Jahren Ausritte in Helfenberg und Umgebung unternimmt. Liiert ist die Jungpolitikerin nicht. „Ich bin ledig und Single, das ist zurzeit wesentlich unkomplizierter“, sagt sie.