Musiktheater: Bau kostet 186,4 Millionen Euro

10.Mai 2014

Wie teuer kommt das Linzer Musiktheater? Der Landesrechnungshof (LRH) prüfte die Errichtung. Und stellte in seinem aktuellen Bericht fest: Der genehmigte Finanzrahmen wird voraussichtlich sogar ein wenig unterschritten. Trotzdem empfiehlt der LRH künftig bessere begleitende Bau-Kontrolle.

"Wir haben die aktuelle Kostensituation analysiert: voraussichtlich ist mit 186,4 Millionen Euro zu rechnen", sagt LRH-Direktor Friedrich Pammer. Darin eingerechnet seien noch "offene Risiken" von 1,44 Millionen Euro. Die betreffen vor allem noch strittige Forderungen von Auftragsnehmern. Genehmigt und indexiert, beträgt der Finanzrahmen für den Theaterneubau 186,61 Millionen Euro – die tatsächlichen Kosten liegen laut LRH also 210.000 Euro darunter.

Wobei teils deutliche Kostenüberschreitungen in manchen Bereichen, etwa beim Ausbau, durch Einsparungen in anderen ausgeglichen wurden. Kritikpunkte findet der LRH dennoch: die externe Kostenverfolgung sei "mangelhaft" gewesen, die Planungskoordination nicht ausreichend, in der Bauabwicklung habe es "Mängel in Planung und Projektsteuerung" gegeben.

"Es ist klar, dass die Abwicklung eines derartigen Mammutprojekts immer Verbesserungspotenzial hat", sagt VP-Klubobmann Thomas Stelzer zu den Kritikpunkten des Rechnungshofs. Die Empfehlungen des LRH werde man auch "bei künftigen Bauprojekten heranziehen". Insgesamt bestätige der LRH aber, dass sowohl der "ambitionierte Zeitplan" als auch die Kosten eingehalten worden seien: "Das ist im internationalen Vergleich nicht selbstverständlich."

Apropos internationaler Vergleich: den hängte die Theatergesellschaft in ihrer Stellungnahme in Form von Tabellen an. Opernneubauten in Oslo, Kopenhagen und Valencia hätten zumindest 400 Millionen Euro gekostet. Und, als absolutes Negativbeispiel: das Desaster Hamburger Elb-Philharmonie mit (nach jetzigem Stand) sieben Jahren Bauverzögerung und 900 Prozent Kostenüberschreitung. (bock)

 

Der LRH-Bericht:

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